Strukturkonzepte
Ein Strukturkonzept ist ein informelles Planungsinstrument, das mögliche Nutzungen und ihre Verteilung in einem bestimmten Gebiet darstellt - auch Wohnungsbau.
Eine Definition
Strukturkonzepte gehören zum thematischen Aufgabenspektrum der Stadtentwicklungsplanung. Der Umgriff eines Strukturkonzepts hat einen großflächigen stadtstrukturellen Bezug, sodass eine symbolhafte Darstellung ohne städtebauliche Strukturen angewendet wird.
Ein Strukturkonzept stellt mögliche Nutzungen in einem bestimmten Gebiet dar: Wohnbaupotenziale, Gewerbe, Handel, ein überschlägiges Nutzungsmaß, die verkehrliche Erschließung, freiräumliche Belange sowie technische und soziale Infrastrukturen. Mögliche Nutzungskonflikte bei Neu- oder Umstrukturierungsprojekten werden frühzeitig aufgezeigt und geklärt. Gebäude und ihre genaue Lage sind nicht Teil eines Strukturkonzepts und werden erst in den weiterführenden Planungsschritten erarbeitet.
Strukturkonzepte formulieren zudem einen Vorschlag für die frühzeitige politische Willensbildung und für weitere mittel- bis langfristige Planungsverfahren, etwa Bauleitplanverfahren. Sie bieten sich auch für die Untersuchung von Potentialen an.
Prozesshafte Entwicklung
Die Entwicklung eines Strukturkonzepts ist ein komplexer interaktiver Prozess, der eine fortwährende intensive Abstimmung und planerische Koordination erfordert - sowohl innerhalb der Stadtverwaltung als auch mit externen Akteur*innen, Gutachter*innen und mit der Politik.
Stärken-Schwächen-Analyse
Es geht immer eine umfassende Bestandsaufnahme voraus, die in der Darstellung von Stärken und Schwächen des Gebiets mündet. Strukturkonzepte werden federführend vom Referat für Stadtplanung und Bauordnung erarbeitet. Andere Fachreferate werden in die Erstellung eingebunden. Oftmals sind umfangreiche Gutachten notwendig.
Beteiligte Fachstellen können sein:
- das Mobilitätsreferat (Thema Verkehr)
- das Sozialreferat (soziale Infrastruktur)
- das Referat für Bildung und Sport (Schulen, Sporteinrichtungen)
- das Referat für Klima- und Umweltschutz
- Kolleg*innen der Fachrichtung Landschaftsplanung
Strukturkonzepte werden mit allen betroffenen Referaten interdisziplinär erarbeitet und umfassend fachübergreifend abgestimmt.
Arten von Strukturkonzepten
Ziel
Klassische Baulandvorbereitung
Beispiele
Ziel
Potentialanalyse
Beispiel
- Nachverdichtung an Hauptverkehrsachsen
Inhaltliche Schwerpunkte
- künftige Nutzungsart
- schematische Nutzungsverteilung
- überschlägiges Nutzungsmaß
- Bedarfe sozialer und technischer Infrastruktur
- äußere verkehrliche Erschließung
- Landschaftsplanung
- Darstellung von wichtigen Bindungen, wie z.B. vorhandene Biotope, Artenschutz, Altlasten, Lärmquellen
- Weitere städtebauliche Ziele, wie z. B. die Aufwertung und Stärkung bestimmter Bereiche, auch der Grünbereiche und Grünzüge
Abgrenzung zur Rahmenplanung
Strukturkonzepte sind von Rahmenplanungen abzugrenzen, da letztere unter anderem konkrete Verfahren der Bebauungsplanung durch exemplarische Erarbeitung von Gebäude- und Grünstrukturen sowie der Verortung von einzelnen Nutzungen darstellen und entwickeln.