Strukturkonzept Lochhausen-Langwied
Für das Gebiet um die ehemaligen Ortskerne Lochhausen und Langwied soll geprüft werden, inwieweit hier eine weitere Entwicklung möglich ist.
Strukturkonzept
Im Rahmen der Entwicklung eines Strukturkonzeptes werden insbesondere die aktuelle und künftige Versorgung mit sozialer Infrastruktur, bezahlbarem Wohnraum und eine nachhaltige Mobilität berücksichtigt. Fragen des Klimaschutzes und der Klimaanpassung sowie der Erhalt und die Weiterentwicklung von Freiräumen und Erholungsflächen stehen ebenso im Zentrum der Überlegungen.
Das Untersuchungsgebiet umfasst die Dorfkerne Lochhausen und Langwied und hat eine Fläche von circa 800 Hektar. Es liegt im 22. Stadtbezirk im Münchner Westen. Das Gebiet befindet sich angrenzend an die Kommune Gröbenzell nördlich und südlich des S-Bahnhaltepunkts Lochhausen. Östlich wird der Untersuchungsbereich von der A99 und nördlich von der Bundesautobahn A8 begrenzt. Im Süden umfasst das Gebiet die Aubinger Lohe.
Im Gebiet des Strukturkonzepts Lochhausen Langwied werden aktuell verschiedene Planungs- und Bauvorhaben umgesetzt. Um die Entwicklung von Wohnraum im Einklang mit den Anforderungen an Natur- und Klimaschutz zu steuern und den vorhandenen und zusätzlich ausgelösten Bedarfen an sozialer und bildungsrelevanter Infrastruktur Rechnung zu tragen, wurde das Referat für Stadtplanung und Bauordnung beauftragt ein integriertes Strukturkonzept zu erstellen.
Mit dem Strukturkonzept werden die Bedarfe der aktuellen Bau- und Planungsvorhaben zusammengestellt und als Gesamtes betrachtet. Auf dieser Basis werden weitere Entwicklungsmöglichkeiten zur Siedlungs- und Freiraumentwicklung untersucht einschließlich der benötigten verkehrlichen und sozialen Infrastrukturen, wie zum Beispiel die Prüfung eines zweiten Grundschulstandorts. Dabei haben die Belange der Grünversorgung, des Naturschutzes und der Landwirtschaft eine wichtige Rolle. Der hohe Grün- und Freiflächenanteil, sowie die am östlichen Rand des Untersuchungsgebiets verlaufende überörtliche Kaltluftleitbahn als wichtige Klimafunktion werden berücksichtigt.
Im Rahmen der Erarbeitung des Strukturkonzeptes wird die Öffentlichkeit in Form eines Bürger*innendialogs informiert und beteiligt.
Landschaft und Freiraum
Die Sicherung, Weiterentwicklung und Vernetzung von Freiräumen ebenso wie Naturschutz und der Erhalt der Landwirtschaft spielen bei der Erarbeitung des integrierten Strukturkonzepts eine wesentliche Rolle. Die landschaftsprägenden Nutzungen, Strukturen und Funktionen der Grüngürtellandschaft des Münchner Westens sollen gesichert werden.
Verkehrsgutachten
Im Vorfeld wurde durch das Mobilitätsreferat ein Verkehrskonzept für den gesamten 22. Stadtbezirk beauftragt, welches inzwischen im Entwurf vorliegt und bereits in mehreren Veranstaltungen der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Ein Beschlussentwurf soll im Jahr 2024 dem Stadtrat vorgelegt werden. Dieses Gutachten betrachtet großräumig den Münchner Westen, mögliche Entwicklungspotentiale für den Bereich Lochhausen Langwied wurden hierbei jedoch nicht untersucht.
In einer vertiefenden verkehrlichen Untersuchung wird durch einen externen Auftragnehmer untersucht, welche verkehrlichen Auswirkungen eine mögliche weitere Siedlungsentwicklung im Bereich Lochhausen Langwied hätte und wie diese bewältigt werden könnten.
In dieser Untersuchung sollen neben der Ist-Situation auch derzeit laufende Projekte und Entwicklungsmöglichkeiten sowie deren verkehrliche Auswirkungen untersucht und Lösungsvorschläge aufgezeigt werden.
Die Ergebnisse des Gutachtens sind für die Erarbeitung des Strukturkonzeptes eine wesentliche Grundlage.
Nächste Schritte
Das Strukturkonzept wird die Ergebnisse des in Bearbeitung befindlichen vertiefenden Verkehrskonzepts aufnehmen und integriert diese in die städtebaulichen und landschaftsplanerischen Strukturüberlegungen.
Die Öffentlichkeit wird in Form eines Bürger*innendialogs eingebunden. Die Ergebnisse daraus fließen in das Strukturkonzept mit ein.
Historie
Das Untersuchungsgebiet besteht aus zwei Dorfkernensembles „Langwied“ und „Lochhausen“, beide wurden nach dem Zusammenschluss zu einer Gemeinde 1818 schließlich 1942 nach München eingemeindet.
Um dem historischen Erbe der Entwicklung Münchens Rechnung zu tragen hat die Landeshauptstadt München 2017 die ehemaligen Ortskerne als Ensemble denkmalschutzrechtlich gesichert.
Die Bedeutung dieser Ensembles wird im integrierten Strukturkonzept Lochhausen Langwied berücksichtigt.