Solarenergie in München

Die Stadt München will 25 Prozent ihres Strombedarfes durch Photovoltaikanlagen in der Stadt erzeugen. Hier erfahren Sie, wie das geht und den aktuellen Stand.

Sonnenenergie für München

PV-Anlage inklusive Sonne

Die Landeshauptstadt München möchte bis 2035 klimaneutral werden. Um das zu erreichen, muss die Stromproduktion durch erneuerbare Energien gesteigert werden. Dafür müssen die erneuerbaren Energien dort ausgebaut werden, wo es im Stadtgebiet möglich ist.

Potenziale bestehen in der Stadt München hauptsächlich bei der Photovoltaik. Also der direkten Umwandlung von Sonnenlicht in Strom mithilfe von Photovoltaik-Modulen.
Allerdings können nicht alle tauglichen Flächen für die Photovoltaik genutzt werden, da auch der Erhalt von Grünflächen und Infrastruktur oder der Denkmalschutz von Bedeutung sind.
Daher ist es umso wichtiger, auf den zur Verfügung stehenden und nutzbaren Dach-, Fassaden- oder Balkonflächen Photovoltaikanlagen zu installieren.

Die lokale Erzeugung und Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energien wirkt positiv auf unser Stromnetz. Im Gegensatz dazu erfordert Strom, der zentral in Kraftwerken oder Kraftwerkparks außerhalb der Stadt produziert wird, längere Übertragungswege zu den Verbraucher*innen. Das kann möglicherweise zu Leitungsverlusten und Engpässen führen.

Aktuell sind in München circa 170 MWp (Megawatt-Peak) an Photovoltaik-Leistung installiert. Damit werden rund 150 GWh (Gigawattstunden) pro Jahr an Solarstrom produziert. Das entspricht gut zwei Prozent des Münchner Stromverbrauchs. Auf lange Sicht sollen 25 Prozent des städtischen Strombedarfs mit Photovoltaikanlagen in der Stadt erzeugt werden. Dieses Ziel wurde gemeinsam mit einem umfangreichen Photovoltaik-Ausbauplan im Masterplan "Solares München" beschlossen.

Bei dieser Zielsetzung ist bereits berücksichtigt, dass der Strombedarf durch die Wärme- und Mobilitätswende deutlich steigen wird.

Aktuelle Zubauzahlen

Masterplan solares München - geplanter Zubau und installierte Ist-Leistung
Soll-Ist-Vergleich von Zubau und kumulierte Leistung

2023 gab es einen Photovoltaik-Zubau von rund 41 MWp, 2024 von gut 43 MWp. Damit wird deutlich, dass eine starke Steigerung des Photovoltaik-Zubaus in München möglich ist.

Ausbauziele für die Solarenergie

Die Bundesregierung legt im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) konkrete Ausbauziele für die Wind- und Solarenergie fest. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der gleichmäßigen Verteilung des Photovoltaik-Zubaus auf Dach- und Freiflächenanlagen.

Auch auf Landesebene wird der Solarausbau weiter vorangetrieben. So wurde im bayerischen Klimaschutzgesetz dem Ausbau der erneuerbaren Energien eine besondere Bedeutung zugemessen. Die Errichtung und der Betrieb von Anlagen zur Erzeugung von erneuerbaren Energien sowie den dazugehörigen Nebenanlagen liegen im überragenden öffentlichen Interesse und dienen der öffentlichen Sicherheit. Seit 2023 besteht in Bayern eine Photovoltaik-Pflicht für Nichtwohngebäude.

Die Landeshauptstadt München hat in ihrem Zuständigkeitsbereich klare Photovoltaik-Ausbauziele sowie zahlreiche Maßnahmen zum Photovoltaik-Ausbau beschlossen.

Der Münchner Stadtrat hat mit dem Masterplan "Solares München" folgende Ziele und Richtwerte für das Stadtgebiet  beschlossen:

Eine Steigerung von 40 Prozent pro Jahr, bis eine Photovoltaik-Zubauleistung von 100 MWp pro Jahr erreicht ist. Danach (ab circa 2030) soll die Zubauleistung dauerhaft konstant bei 100 MWp pro Jahr erhalten werden.

Auf Siedlungsflächen (Wohnbauflächen, Industrie- und Gewerbeflächen, Flächen gemischter Nutzung und Flächen besonderer funktionaler Prägung) gilt ein Richtwert von 20 Prozent Photovoltaik-Modulfläche bezogen auf die Grundstücksfläche. 40 Prozent der Siedlungsfläche können dabei unberücksichtigt bleiben, da an vielen Stellen Denkmalschutz oder sonstige zwingende stadtplanerische Gründe der Photovoltaik-Nutzung entgegenstehen.

Der Münchner Stadtrat ermöglicht mit diesen Zielen der Photovoltaik-Branche und dem Fachhandwerk eine langfristig stabile und nachhaltige Geschäftsgrundlage.

Weitere Ziele zum Photovoltaik-Ausbau in München

Um als Beispiel voran zu gehen, wurden für städtische Gebäude und Gesellschaften konkrete Ziele für den jährlichen Zubau von Photovoltaik beschlossen.

Für die Wohnungsbaugesellschaft der Stadt München "Münchner "Wohnen" wurde ein jährlicher Photovoltaik-Zubau von 12,5 MWp beschlossen.
 

Für die nächsten Jahre wurden folgende Ziele für den Photovoltaik-Ausbau innerhalb der Münchner Stadtgrenzen beschlossen: 30 MWp in 2025, 60 MWp jährlich in 2026 bis 2028.

Die Stadtwerke München wurden gebeten, 50 Prozent dieser Zielzahlen zu realisieren, also konkret: 15 MWp in 2025, 30 MWp jährlich in 2026 bis 2028.

Zudem wurden die Stadtwerke München vom Stadtrat beauftragt, den Freiflächen-Photovoltaik-Ausbau in der Region zu verstärken. Hierbei wurden für die nächsten Jahre ein durchschnittlicher jährlicher Zubau von 15 MWp, also insgesamt 60 MWp bis Ende 2027 als Ziel gesetzt.

Monitoring des Photovoltaik-Ausbaus in München

Ein Kontrolle der Photovoltaik-Zubauzahlen ist besonders wichtig. Alle gebauten Photovoltaikanlagen werden im sogenannten Marktstammdatenregister (MaStR) der Bundesnetzagentur erfasst. Das Referat für Klima- und Umweltschutz der Landeshauptstadt München nutzt das Marktstammdatenregister zur regelmäßigen Auswertung der Münchner Photovoltaik-Zubauzahlen.

Hier finden Sie die Fortschritte des Münchner Photovoltaik-Zubaus und den Masterplan "Solares München":

Selbst aktiv werden? Wir unterstützen Sie!

Die Landeshauptstadt München fördert Balkonkraftwerke!

Informationen rund um die Förderung finden sie unter folgenden Link: zum Förderprogramm (FKG)

Nutzen Sie dafür die Solarpotenzialkarte.

Die interaktive Solarpotenzialkarte für München bietet Bürger*innen Informationen zur Stärke der Sonnenstrahlung auf den Dachflächen sowie zur Eignung der Dachflächen für die Erzeugung von Solarstrom oder Solarwärme.

Nutzen Sie dazu die Solarbörse der Münchner Photovoltaik-Agentur.

 

Unterstützen Sie den Photovoltaik-Ausbau, indem Sie kostengünstigen Solarstrom beziehen.

Auf dem Markt sind unterschiedliche Mieterstrommodelle vorhanden, zum Beispiel der Mieterstrom nach Erneuerbare Energien Gesetzt (EEG). Mit dem Mieterstrom-Modell nach EEG können Mieter*innen an Photovoltaikanlage teilhaben und kostengünstig klimaneutralen Solarstrom beziehen.

Anwendbar ist dieses Mieterstrom-Konzept in Mehrfamilienhäusern, Wohneigentümergemeinschaften und in großen Wohnkomplexen. Eine zentrale Photovoltaikanlage wird in der Regel von einem Mieterstrombetreibenden installiert und betrieben. Alle beteiligten Wohnparteien erhalten günstigen Solarstrom, der darüber hinaus benötigte Reststrom wird ebenfalls über den Mieterstrombetreibenden bezogen.

Mit der gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung nach § 42b Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) können Photovoltaik-Betreibende einen Stromliefervertrag ausschließlich für den Solarstrom mit den Mieter*innen abschließen. Bei diesem Modell können Mieter*innen ihren bestehenden Stromvertrag für den Reststrom beibehalten.

Das Bauzentrum München ist das Informations- und Beratungszentrum des Referats für Klima- und Umweltschutz der Landeshauptstadt München zu nachhaltigem Wohnen, Sanieren und Bauen. Es unterstützt Bürger*innen mit kostenfreien Beratungen und vielfältigen Veranstaltungen rund um Photovoltaik.

Dachbegrünung und Photovoltaik

Dachgarten
Fotografie: iStock, franswillemblok, Bearbeitet von: Claudia Adam

Damit Gründach und Photovoltaikanlage auf derselben Fläche funktionieren, ist sicher zu stellen, dass die Solarmodule das Pflanzenwachstum nicht beeinträchtigen und die Pflanzen die Module nicht verschatten.

Die optimalen Lösungen sind hier unter der Fachinformation „PV über Grün“ (PDF) festgehalten.

Eine Übersicht über mögliche Dachaufbauten und Kombinationen geben die folgenden Steckbriefe:

Grüne Dächer und begrünte Fassaden haben nützliche Auswirkungen auf das Stadtklima. Aufgrund der Kühlung durch Wasserverdunstung dienen Pflanzen als natürliche „Klimaanlagen“. Dabei erfüllen sie weitere Funktionen, wie natürliche Luftfilterung von Staub und Schadstoffen sowie mehr Sauerstoff der Luft. Durch das Speichern von Niederschlägen wird die Kanalisation entlastet und die Dachabdichtung vor starken Temperaturschwankungen geschützt, was deren Lebensdauer erhöht.

Gründächer sind außerdem ein Lebensraum für Kleintiere sowie Insekten und leisten einen Beitrag zum Artenschutz und der Artenvielfalt.

Förderprogramme:

Photovoltaik-Planungsleitfaden

Verschiedene Fachautor*innen haben Informationen zur Planung von Photovoltaikanlagen auf Dächern und an Gebäudefassaden in einem Planungsleitfaden zusammengefasst. Diese Dokumente stehen zum Download zur Verfügung.

Der Leitfaden richtet sich an Fachleute (Architekt*innen, Planer*innen) und Eigentümer*innen von Wohn- und Nichtwohngebäuden, die eine größere Photovoltaikanlage auf ihrem Gebäude realisieren wollen. Der Fokus liegt dabei auf der optisch-ästhetischen Integration in das Bauwerk.

Inhalte des Planungsleitfadens

Photovoltaik und Denkmalschutz

Erneuerbare Energien liegen per Gesetz im öffentlichen Interesse und dienen der öffentlichen Sicherheit. Erneuerbaren Energien bei Entscheidungsspielräumen besonders zu berücksichtigen.

Daher wurden die Bestimmungen des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes so angepasst, dass Photovoltaikanlagen im Denkmalbereich leichter realisiert werden können.

Wenn die Photovoltaikanlage dem Energiebedarf des Baudenkmals oder zu seiner energetischen Verbesserung dient, ist sie meist erlaubt. Eine Genehmigung darf nur abgelehnt werden, wenn der Denkmalschutz wichtiger ist.

Neu ist außerdem, dass auf Flächen, die nicht vom öffentlichen Raum einsehbar sind, Photovoltaikanlagen genehmigt werden können.

Sie möchten Photovoltaik auf Ihrem denkmalgeschütztem Gebäude installieren oder herausfinden, ob Ihr Gebäude unter den Denkmalschutz fällt?

Der Antrag für Photovoltaikanlagen, ist bei der zuständigen Denkmalschutzbehörde einzureichen. In München ist das die Untere Denkmalschutzbehörde des Referat für Stadtplanung und Bauordnung.

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Die Photovoltaik-Agentur

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