Langfristige Freiraumentwicklung
München hat ein neues Freiraumkonzept. Basis ist das Konzeptgutachten „Freiraum München 2030“, das sich mit vielfältigen Fragestellungen auseinandersetzt.
Das Konzept
In einer wachsenden Stadt wie München sind Freiräume ein kostbares Gut. Diese auch künftig optimal zu nutzen, zu gestalten und zu schützen ist eine der großen Herausforderungen für die Stadt. Deswegen wurde das Konzeptgutachten „Freiraum München 2030“ erarbeitet.
Dieses entwickelt die Leitlinien, Strategien und Schlüsselprojekte zur langfristigen Freiraumentwicklung. Doch um seine ganzen Gestaltungskraft zu entfalten, braucht auch das beste Konzept das Zusammenwirken Vieler. Nach der großen Jahresausstellung des Referates für Stadtplanung und Bauordnung in der Rathausgalerie mit dem Titel Freiraum 2030, startete 2016 die „Freiraumzeit“, welche die Ziele der Konzeption und die Qualitäten der Münchner Grün- und Freiräume durch Aktionen und Veranstaltungen der breiten Öffentlichkeit vorstellte.
"Freiraumzeit"
Die Freiraumzeit hat das Ziel, gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern die Freiräume und das Freiraumpotenzial der Stadt für die Aufenthalts- und Erholungsqualität zu erkunden und zu entdecken. Die Bewohnerinnen und Bewohner waren 2017 mit vielfältigen Veranstaltungsformaten und Aktionen eingeladen, die Freiräume Münchens von der nachbarschaftlichen bis zur gesamtstädtischen Ebene in den Blick zu nehmen, zu entdecken und zu gestalten.
Auftaktveranstaltung
Am 4. November 2016 fand unter reger Beteiligung der Öffentlichkeit die Auftaktveranstaltung zur "Freiraumzeit" im Kreativquartier statt. Damit startete die Öffentlichkeitsbeteiligung zur Freiraumkonzeption "Freiraum München 2030". Die Stadtbaurätin Elisabeth Merk freute sich über das große Interesse und betonte: „Es ist ein erklärtes Ziel, die Menschen mitgestalten zu lassen. Bei dieser Auftaktveranstaltung konnte man bereits erkennen, dass das Thema viele verschiedene Menschen und Interessengruppen anspricht. Deshalb freue ich mich umso mehr über die rege Beteiligung heute – die Initiative Freiraumzeit hat offenbar das Potential, den Fokus der Menschen auf dieses Thema zu lenken.“
Zielgruppen
Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger waren aufgerufen, sich an den verschiedenen Veranstaltungen zu beteiligen, um die Facetten von Freiraum selbst zu erleben. Aber auch das Mitdiskutieren war ausdrücklich erwünscht.
Ein neues Freiraumkonzept für München
Was leisten Freiräume in einer dicht bebauten, wachsenden Stadt? Was kann alles Freiraum sein oder noch werden und für wen? Wie kann Herausforderungen wie dem Klimawandel und einer Veränderung der Lebensstile begegnet werden? Mit diesen Fragen setzt sich das Konzeptgutachten „Freiraum München 2030“ auseinander.
Das Konzeptgutachten
Der Entwurf des Konzeptgutachtens, das die Grundlage für die langfristige Freiraumentwicklung bildet, ist von dem Berliner Büro Becker Giseke Mohren Richard (BGMR) in Kooperation mit den Büros Friedrich von Borries aus Berlin und Freiraumstudio aus München erstellt worden - in intensiver Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt München und begleitet durch mehrere Fachworkshops. Es ist in die drei Leitthemen Freiraum & Entschleunigung, Freiraum & Verdichtung und Freiraum & Umwandlung gegliedert und definiert Freiraum sehr breit: Von Parks bis zu Dachgärten, von Straßen bis zu kulturellen Zwischennutzungen - das alles und noch viel mehr kann Freiraum sein.
Das Konzeptgutachten Freiraum München 2030 wird derzeit mit einem ersten Aktionsplan und Schlüsselprojekten unter dem Titel "Freiraum M 2030" konkretisiert.
Öffentlichkeitsphase
Das Konzeptgutachten wurde vom Referat für Stadtplanung und Bauordnung in Auftrag gegeben und wird seit Anfang 2016 diskutiert - zunächst im Rahmen der Jahresausstellung in der Rathausgalerie von Januar bis März 2016. Im Anschluss folgte die Öffentlichkeitsbeteiligung "Freiraumzeit". Diese startete am 4. November 2016.
Mit der Freiraumzeit sollen die Ziele der Konzeption und die Qualitäten des Münchner Grüns weiter "in die Stadt getragen werden". Nach der Jahresausstellung standen das Kennenlernen und Erkunden der unterschiedlichen Orte und Themen im Mittelpunkt - über Spaziergänge, Workshops, eine Wanderausstellung, ein Freiraum-Suchspiel und vieles mehr.
Broschüre zur Öffentlichkeitsarbeit erschienen
Die Anregungen der Bürgerinnen und Bürger aus den Veranstaltungen, die 2017 im Rahmen der Freiraumzeit stattfanden, wurden ausgewertet. Diese finden sich in der aktuellen Broschüre "Freiraumzeit - Die Öffentlichkeitsphase zur langfristigen Freiraumentwicklung Münchens" wieder.
Die Broschüre gibt einen schönen Überblick der verschiedenen Spaziergänge und Aktionen, die für Erwachsene, aber auch für Kinder und Jugendliche, organisiert wurden. Ein kleiner Ausblick stellt erste Ergebnisse vor. Die Freiraumzeit geht also weiter!
Obersendlinger Freiraumsommer 2018
Ein Parkplatz als Bewegungs- und Begegnungsraum
Ein ehemaliger Großparkplatz in Obersendling wurde in den Sommermonaten 2018 zum „Mitmachraum“ für die ganze Familie. So konnte jeder Impulse für einzelne Programmpunkte geben. Die Nutzung der ansonsten abgesperrten privaten Fläche stand allen Interessierten für jegliche Art von Freiraumnutzungen offen.
Mit dem Obersendlinger Freiraumsommer wurde der ehemalige Siemens-Parkplatz an der Gmunder Straße 12 vom 5. Juli bis 5. August 2018 zu einem Ort der Begegnung für Bürger*innen. Er zeigte auf kreative Art und Weise, welche Möglichkeiten in einem Parkplatz als Freifläche stecken können. Die Freiraumzeit mit ihrem Programm lieferte somit eine Fülle an weiteren Erfahrungen, wie Freiräume in einer dichter werdenden Stadt besser genutzt werden können. Zwischengenutzte Freiräume können wichtige Orte des nachbarschaftlichen und kulturellen Lebens sein, aber auch der Bewegung und Erholung dienen.
Die Ideen der Bürger*innen waren gefragt
Neben bereits feststehenden Programmpunkten gab es genügend Raum für weitere Veranstaltungen, die als Vorschläge der Bürger*innen während der Zwischennutzungslaufzeit in das Programm aufgenommen wurden oder einfach spontan und selbstorganisiert stattfanden, wie beispielsweise ein Kurs, wie man Limonade selber machen kann.
Ausblick
Der ehemalige Siemensparkplatz wird bebaut werden und steht somit für eine Zwischennutzung nicht mehr zur Verfügung. Die gewonnenen Erfahrungen des Obersendlinger Freiraumsommers fließen aber in die weitere Konkretisierung der Schlüsselprojekte der Freiraumkonzeption Freiraum M 2030 ein. Das Format experimenteller Freirauminterventionen als Beteiligungsansatz, wie es in Obersendling praktiziert wurde, hat sich bewährt und soll auch in anderen Schlüsselprojekten, wie der Entwicklung von Freiraumquartierskonzepten und Masterplänen, eingesetzt werden.
Freiraumzeit 2017
Die Öffentlichkeitsbeteiligung zur Freiraumkonzeption "Freiraum München 2030"
„Freiraumzeit“ - das war 2017 die Öffentlichkeitsbeteiligung zur langfristigen Freiraumentwicklung Münchens. Zahlreiche Veranstaltungen zeigten, wie wichtig die verschiedenen Freiräume in einer dicht besiedelten Stadt wie München sind.
Bürgerinnen und Bürger hatten die Möglichkeit, die Bedeutung vielfältiger Freiräume selbst zu entdecken, zu erleben und mitzugestalten.
Ob Parklet, Urbanes Gärtnern, Zwischennutzung im Freiraum oder die Erkundung des Münchner Grüngürtels – im Video finden Sie einige der Highlights, die wichtige Handlungsfelder der Freiraumentwicklung in der wachsenden und sich verdichtenden Stadt München ins Visier nehmen.
Das war das Programm für 2017
Mit der Freiraumzeit stand das Erkunden unterschiedlicher Orte und Nutzungsmöglichkeiten im Mittelpunkt. Vielfältige Veranstaltungen und Aktionen fanden im gesamten Stadtgebiet statt.
FreiraumErkunden
Nach einer feierlichen Auftaktveranstaltung am 4. November 2016 im Kreativquartier stand das FreiraumErkunden verschiedener Orte im Mittelpunkt. Von Februar bis Oktober 2017 konnten die Bürgerinnen und Bürgern an verschiedensten Spaziergangsformaten teilnehmen. Dabei konnten sie die Münchner Viertel und ihre Freiräume und Landschaften noch einmal ganz neu zu entdecken. Ob eine Einführung in die Welt der Spaziergangswissenschaften mit Promenadologe Bertram Weisshaar oder die Diskussion des vermeintlich Hässlichen bei der Tour „Ugly Places“– in insgesamt sechs Spaziergängen konnte die Vielfalt der Münchner Freiräume direkt erfahren werden. Auch der Münchner Grüngürtel wurde erkundet. Denn München hat neben der lebendigen Vielfalt urbaner Freiräume noch mehr zu bieten: In unmittelbarer Nähe zur Stadt findet man kraftvolle Landschaften, beeindruckende Naturerlebnisse und Orte der Ruhe. Die Freiraumzeit machte sich auf, diese Momente des Innehaltens zu erleben. Die weitläufige Heidelandschaft wurde von den Teilnehmerinnen und Teilnehmer künstlerisch wahrgenommen.
FreiraumGalerie
Die Wanderausstellung FreiraumGalerie stellte die wesentliche Inhalte der Freiraumkonzeption in einer dreidimensionalen Bauminstallation dar. Sie wanderte fast das ganze Jahr 2017 durch die Stadtteile Münchens und machte an sechs sehr unterschiedlichen Stationen Halt. Die Bürgerinnen und Bürger wurden angeregt, vor Ort über die Ziele und Inhalte der langfristigen Freiraumentwicklung in München zu diskutieren.
FreiraumSucher
Für alle, die sich gerne selbst auf die Suche nach ihrem persönlichen Freiraumschatz machen wollten, bot FreiraumSucher die perfekte Gelegenheit. Bei einer Schnitzeljagd konnten bis Ende Mai 2017 zehn ganz besondere Freiräume entdeckt werden. Beitrag von München TV vom 15. Mai 2017: München neu entdecken: Die Aktion "FreiraumSucher".
FreiraumSchichten
In Obersendling startete Anfang August mit FreiraumSchichten der Testballon einer temporären Mehrfachnutzung. Auf dem ehemaligen Siemensparkplatz wurden in einer Aktionswoche die Potenziale von bisher ungenutzten Freiräumen zum Leben erweckt und zur Diskussion gestellt. Ob temporärer Basketball-Platz, Open-air-Kino oder Planschbecken - die Aktion machte schnell klar: Was erst einmal ungewöhnlich klingt, ist eine wichtige Maßnahme zur Freiraumnutzung in einer dichter werdenden Stadt.
FreiraumGarten
Um Freiraumpotenziale in der wachsenden Stadt ging es auch im FreiraumGarten. Auf drei Parkplätzen im Glockenbachviertel entstand im Sommer drei Tage lang ein pulsierender Treffpunkt für die ganze Nachbarschaft. Denn wo Raum immer wertvoller wird, stellt sich die Frage, wie künftig auch Straßenräume zu nachbarschaftlichen Aufenthaltsräumen werden können.
FreiraumFlimmern
Mit FreiraumFlimmern rückte mit der Rahmenplanung für den innerstädtischen Isarraum auch die innerstädtische Flusslandschaft in den Fokus – ein Ort, der neben seiner Erholungswirkung auch eine hohe Bedeutung für den Hochwasser- und Naturschutz hat und den Münchnerinnen und Münchnern besonders am Herzen liegt.
FreiraumKlima
Wie wichtig große wie kleine Grünflächen auch vor dem Hintergrund des Klimawandels sind, zeigte das Modul FreiraumKlima. Mit einem sogenannten „Grünen Zimmer“ machte direkt auf dem Isartorplatz in den Sommermonaten Juni und Juli die kühlende Wirkung städtischen Grüns hautnah erlebbar und bot niederschwellige Informationen über die Möglichkeiten der Klimaanpassung. Beitrag von München TV vom 4. Juli 2017: Grünes Zimmer mitten in München.
FreiraumGenuss
Auch für die Versorgung der Stadt sind Freiräume von zentraler Bedeutung. Bei einer Fahrradtour konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit FreiraumGenuss die Münchner Nahrungslandschaften erkunden, Beim abschließenden Open-Air Dinner diskutierten sie über das Gesehene, knüpften Kontakte und konnten sich querbeet über die unterschiedlichen Erfahrungen des urbanen Gärtnerns austauschen.
Freiraum für Kinder und Jugendliche
Eine der wichtigsten Nutzergruppen öffentlicher Räume sind Kinder und Jugendliche. Ihre Interessen spielen daher eine große Rolle für eine nutzerorientierte Freiraumentwicklung, die gerade deren Interessen in punkto Bewegung, Spiel und Aufenthalt in den Fokus stellt. In gleich drei Programmpunkten erforschte die Freiraumzeit mit jungen Münchnerinnen und Münchnern unterschiedlichen Alters, welche Qualitäten einen Ort zum echten Freiraum für künftige Generationen macht.
Rückblick und Ausblick
In einer wachsenden Stadt wie München sind Freiräume ein kostbares Gut. Diese auch künftig optimal zu nutzen, zu gestalten und zu schützen ist eine der großen Herausforderungen für die Grünplanung. Und die kann am besten mit der Unterstützung der Münchner Bürger*innen gemeistert werden.
Die Grünplanung hat das Ziel, gemeinsam mit den Bürger*innen das Freiraumpotenzial verschiedener Ecken zu erkunden und zu entdecken. Die Bewohner*innen werden mit vielfältigen Veranstaltungsformaten und Aktionen eingeladen, die Freiräume Münchens von der nachbarschaftlichen bis zur gesamtstädtischen Ebene in den Blick zu nehmen, zu entdecken und zu gestalten. Was ist Freiraum, was soll Freiraum werden? Gemeinsam können Nachbarschaftstreffpunkte gestaltet und Freiraum neu gedacht werden.
Raum für Begegnungen schaffen
2017
Diese Fragen standen im Rahmen der Freiraumzeit 2017 im Mittelpunkt. Dabei waren alle interessierten Bürger*innen eingeladen, sich an den verschiedenen Veranstaltungen zu beteiligen, um die Facetten von Freiraum selbst zu erleben und mit zu diskutieren.
2018
Beim Obersendlinger Freiraumsommer 2018 wurde einen Monat lang der ehemalige Siemens-Parkplatz zwischengenutzt – durch organisiertes Programm aber auch spontane Aktionen der Bürger*innen. Das Angebot reichte vom gemeinsamen Frühsport über Open-air-Kino bis Tango tanzen.
2019
In Kooperation mit der Verkehrsplanung des Referats für Stadtplanung und Bauordnung sowie dem Kreisverwaltungsreferat und dem Baureferat setzte die Grünplanung 2019 Straßenräume in Form von Saisonalen Fußgängerzonen und Parklets als Pilotprojekte um. Im Sommer wurden Straßen verkehrsberuhigt und somit wurde mehr Platz geschaffen für Fußgänger*innen zum Flanieren. Parkplätze wurden zu Parklets umgestaltet und somit entstand mehr Raum, um sich mit der Nachbarschaft zu treffen.
Ausblick
Aufgrund der momentanen Lage ist der genaue Start für die geplante Fortführung saisonaler Stadträume an weiteren Orten in München noch offen. Wir werden Ihnen hier das Datum mitteilen.