Virginia-Depot

Auf Flächen des ehemaligen Virginia-Depots entstehen eine neue Kfz-Berufsschule, eine Unterkunft für Geflüchtete sowie Flächen für Geothermie.

Projekt

Luftbild Virginia Depot, Umgriff Bebauungsplan Nr. 1939e
LHM
Umgriff Bebauungsplan mit Grünordnung Nr. 1939e

Auf den von der Bundeswehr freigegebenen Flächen des ehemaligen Virginia-Depots entlang der Schleißheimer Straße gegenüber dem Forschungs- und Innovationszentrum von BMW sollen im südöstlichen Teil Gemeinbedarfs- und Sportflächen sowie eine Tiefengeothermieanlage ermöglicht werden. Die im westlichen Teil verorteten Biotope und Artenschutzflächen werden erweitert.

2022 kristallisierte sich der Bereich des Virginia-Depots als idealer Standort für die Tiefengeothermie heraus. Vor dem Hintergrund der Münchener Wärmestrategie und dem Ziel einer klimaneutralen Wärmeversorgung bis 2035 soll der Standort für eine Geothermie-Anlage genutzt werden.

Die ursprünglich im Strukturkonzept vorgesehene Flächenaufteilung wurde unter Berücksichtigung des Artenschutzes optimiert, um den unterschiedlichen Zielsetzungen gerecht zu werden und am Standort des ehemaligen Virginia-Depots Schul- und Sportbedarfe (insbesondere eine Kfz-Berufsschule) sowie eine Tiefengeothermieanlage realisieren zu können. Zudem soll eine Gemeinbedarfsfläche für den Freistaat Bayern zur befristeten Unterbringung einer Gemeinschaftsunterkunft ermöglicht werden.

Lage

Das etwa 6,5 Hektar große Plangebiet liegt im 24. Stadtbezirk Feldmoching-Hasenbergl, südlich der Augustin-Rösch-Straße, westlich der Schleißheimer Straße, nördlich des Schätzwegs und östlich der Eberwurzstraße. Die Flächen befinden sich aktuell im Eigentum der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) und sollen von der Landeshauptstadt München beziehungsweise in Teilen vom Freistaat Bayern angekauft werden.

Anlass und Ziel der Planungen

Flächenaufteilung Variante 3b aus Beschluss 20-26 / V 09400
LHM

Auf der Fläche sollen unterschiedliche Nutzungen untergebracht werden, die alle dem öffentlichen Interesse dienen. So sollen die planungsrechtlichen Voraussetzungen zur Umsetzung der Gemeinbedarfs-, Schulbauvorhaben sowie der Geothermie-Nutzung geschaffen werden.

Das Projekt ist Teil der Schulbauoffensive 2013 bis 2030, dem größten kommunalen Schulbauprogramm in Deutschland. Mit den Vorhaben soll insbesondere das Angebot an beruflichen Schulen gestärkt und ausgebaut werden. Der Standort soll auch für außerschulische Nutzungen geöffnet werden. Mit Beschluss des Referats für Bildung und Sport vom 26. Juni 2019 wurde das Bauvorhaben mit einer hohen Priorität eingestuft und soll im Rahmen nachfolgender Schulbauprogramme zeitnah umgesetzt werden.

Für den Freistaat Bayern soll auf dem Areal eine Fläche für Gemeinbedarf / Fürsorge dauerhaft gesichert werden. Hier ist eine Gemeinschaftsunterkunft für 200 Personen geplant.

Zum Zeitpunkt des Aufstellungsbeschlusses noch nicht bekannt und im Jahr 2022 neu hinzugekommen ist die Errichtung einer Tiefengeothermieanlage im Umgriff. Die Sportflächen werden stark reduziert. Teile der Bohrplatzflächen sollen nach Abschluss der Bohrarbeiten als Freisportflächen für die Berufsschule zur Verfügung stehen. Die ursprünglich für höherwertiges Gewerbe vorgesehenen Flächen werden zugunsten der Geothermienutzung überplant.

Aufgrund der hohen natur- und artenschutzfachlich Bedeutung der Flächen und Strukturen soll in besonderem Maße darauf Wert gelegt werden, die geplanten Baumaßnahmen weitestmöglich in den Biotop- und Baumbestand einzufügen.

Der Flächennutzungsplan mit integrierter Landschaftsplanung wird im Parallelverfahren zur Aufstellung des Bebauungsplans mit Grünordnung Nr. 1939e geändert.

Öffentlichkeitsbeteiligung

Die Frühzeitige Unterrichtung der Öffentlichkeit nach § 3 Absatz 1 Baugesetzbuch fand vom 13. August bis einschließlich 24. September 2020 statt.

Historie

Strukturkonzept 2011 - Kronprinz-Rupprecht-Kaserne und Virginia-Depot
LHM
Strukturkonzept von 2011

Die Kronprinz-Rupprecht-Kaserne wurde zwischen 1958 und 1962 errichtet und bis 1994 von der Bundeswehr genutzt. Sie entstand auf dem nördlichen Teil des ehemaligen Heeresverpflegungsamtes - eine zwischen 1936 und 1940 errichtete Depotanlage, die das amerikanische Militär später in das Alabama- und das Virginia-Depot aufteilte. Beide Depots wurden nach US-Bundesstaaten benannt. Das Virginia-Depot wurde 2001 frei.

Bereits 1992 hatte der Stadtrat beschlossen, für die freiwerdenden Kasernen- und Truppenübungsplatzflächen städtebauliche Planungen einzuleiten und vorbereitende Untersuchungen durchführen zu lassen. Die ehemalige Kronprinz-Rupprecht-Kaserne mit dem Virginia-Depot gehören zu den freigegebenen Militärflächen, die die Stadt München einer neuen Nutzung zuführt.

Für die Flächen wurde 2011 ein Strukturkonzept erarbeitet, das für die Flächen des Virginia-Depots sowohl eine Nutzung für Gemeinbedarfe (unter anderem Sport) als auch gewerbliche Nutzungen vorsieht.

Chronologie

06/2024 Bekanntgabe zum Sachstand der Planungen
07/2023 Grundsatzbeschluss "Pro Geothermie" im Virginia Depot
08/2020 Frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit gemäß § 3 Abs.1 BauGB
02/2018 Aufstellungsbeschluss für Bebauungspläne im Rahmen der Schulbauoffensive 2013 bis 2030 (hier Bebauungsplan mit Grünordnung Nr. 1939e)
06/2011 Änderung des Aufstellungsbeschlusses des Bebauungsplans Nr. 1939
12/2003 Aufstellungsbeschlusses des Bebauungsplans Nr. 1939
08/2001 Entlassung des Virginia-Depots aus der militärischen Nutzung und Überführung in das Grundvermögen der Bundesrepublik
06/1992 Einleitungsbeschluss für vorbereitende Untersuchungen zur Durchführung einer städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme

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