Neufreimann

Im Norden Münchens entsteht ein neues Stadtquartier mit rund 5.500 Wohnungen für bis zu 15.000 Menschen.

Aktuelles

Baustelle in Neufreimann mit Erdhügel, Kränen und fast fertigem Wohngebäude im Hintergrund
LHM / Fabian Gruber für Team/sss

April 2025: Bezug der ersten Wohnungen

Anfang April ziehen die ersten Bewohner*innen nach Neufreimann – ein wichtiger Schritt in der Entwicklung des neuen Stadtquartiers. Im Baufeld MU 1(17) an der Friederike-Nadig-Allee wurden 250 Wohnungen fertiggestellt.

Information

Projekt-Steckbrief

Stadtbezirk: Schwabing-Freimann
Lage: zwischen Heidemannstraße und Helene-Wessel-Bogen (ehemalige Bayernkaserne)
Fläche: knapp 60 Hektar
Geplante Wohneinheiten: 5.500
Sonstige Nutzungen: Kindertagesstätten, Gymnasium, Grundschulen, Förderschule, Musikschule, Sportanlagen, Einzelhandel, Gewerbe, Kultur, Soziales, Alten- und Servicezentrum, Feuerwache
Bebauungsplan Nummer: 1989

Ein urbaner Stadtteil entsteht

Visualisierung Stadtplatz, 1. Preis Wettbewerb Neufreimann MU 1(7)
Fink + Jocher
Visualisierung Wohnhochhaus Guido-Westerwelle-Platz Neufreimann

Auf den Flächen der ehemaligen Bayernkaserne wächst ein lebendiges und vielfältiges Stadtquartier heran: Neben rund 5.500 Wohnungen sind Kindertagesstätten sowie zwei Schulstandorte mit einem Gymnasium, zwei Grundschulen, einer Förderschule, einer Musikschule und Sportanlagen geplant. Hinzu kommen soziale Einrichtungen wie ein Alten- und Servicezentrum, eine Jugendfreizeitstätte und Nachbarschaftstreffs, ein Bildungslokal, eine Zweigstelle der Münchner Volkshochschule und eine Stadtteilbibliothek. Außerdem sollen sich in Neufreimann ein großer Lebensmittelmarkt und weitere Geschäfte ansiedeln. An der Heidemannstraße ist eine Feuerwache geplant.

Die Gebäude werden durch öffentliche und private Freiflächen ergänzt: einen Stadtpark, zwei großzügige Grünflächen im Norden und Süden des Quartiers, einen Grünboulevard mit Fuß- und Radwegen in Ost-West-Richtung sowie gemeinschaftliche Dachgärten und Innenhöfe. Die Verlängerung der Trambahnlinie 23 von Schwabing-Nord nach Kieferngarten verläuft auf der sogenannten Magistrale diagonal durch das Quartier.

Baufortschritt des Quartiers

Neufreimann, Übersicht Bauabschnitte
LHM
Übersicht Bauabschnitte

Wohnungen 

Seit 2019 läuft die Erschließung des knapp 60 Hektar großen Areals. Bis Anfang/Mitte der 2030er Jahre werden die städtischen Flächen, das etwa 50 Hektar große ehemalige Kasernenareal, in drei Bauabschnitten bebaut. Die restlichen zehn Hektar im Osten des Quartiers – der sogenannte Heidepark – sind in privatem Besitz. Hier entstehen vier neue Gebäude mit insgesamt rund 1.100 Wohnungen. Das erste Gebäude im Heidepark ist bereits fertiggestellt und wird seit April 2025 bezogen. Als erstes Projekt der Münchner Wohnen wird der Neubau in Baufeld WA12 fertig. Hier werden die Bewohner*innen ab Anfang 2026 einziehen. Viele weitere Projekte des ersten Bauabschnitts befinden sich bereits im Rohbau.

Schulen und soziale Einrichtungen

Der Schulstandort Süd mit Grundschule, Gymnasium und Kindertagesstätte ist eines der großen öffentlichen Bauprojekte in Neufreimann. Die Kindertagesstätte ist seit September 2024 in Betrieb. Die Räume der Grundschule werden interimsweise von einem sonderpädagogischen Förderzentrum genutzt, die Inbetriebnahme des Gymnasiums erfolgt zum Schuljahresbeginn 2025/26. Die Eröffnung des Schulstandorts Nord mit Grundschule, Förderschule sowie Sing- und Musikschule ist für Herbst 2026 geplant. Die Jugendfreizeiteinrichtung im Süden des Quartiers soll voraussichtlich 2028 fertiggestellt werden, die Feuerwache 2029/30.

Weitere Informationen zum Schulstandort Süd

Weitere Informationen zum Schulstandort Nord

Die Trambahnlinie 23 mit Haltestellen auf dem zentralen Stadtplatz und an der Heidemannstraße soll ab 2029 den Betrieb aufnehmen.

Weitere Informationen zu den Tramlinien 23 und 24

Neufreimann: Heute und Gestern

Schritt für Schritt entwickeln sich die Flächen der ehemaligen Kaserne zu einem lebendigen Stadtquartier.

Ein neues Stadtquartier entsteht

In Neufreimann entstehen ausschließlich Mietwohnungen. Einen Großteil davon baut die städtische Wohnungsbaugesellschaft Münchner Wohnen. Außerdem hat der Stadtrat die Ausschreibung von Grundstücken für Genossenschaften und Konzeptionellen Mietwohnungsbau (KMB) beschlossen – mit strengen Auflagen für die Miethöhe.

Neufreimann ist ein besonderes Quartier: es soll innerstädtisch dicht bebaut werden und so ein urbanes und gemeinschaftlich orientiertes Flair erhalten. Trotzdem soll es großzügige Grünflächen geben und die Einrichtungen, die ein nachhaltiges Viertel der kurzen Wege benötigt.

Kreislaufwirtschaft im Bausektor: Ungewöhnlich ist auch das auf der Neufreimanner Baustelle praktizierte Betonrecycling: Das Material der Bestandsgebäude wird im Rahmen des EU-Projekts URGE teilweise wiederverwendet.
Weitere Informationen zum EU-Projekt URGE finden Sie hier.

Wechselhafte Geschichte

Auf dem ebenen Gelände standen einst die langgestreckten Bauten der Bayernkaserne. Knapp 50 Hektar ist das Areal groß, das jahrzehntelang eine unpassierbare Barriere zwischen dem Wohnviertel am Carl-Orff-Bogen und dem Europark bildete. Ganz im Westen sind noch einige der Gebäude übrig. In den 1930er Jahren war die Wehrmacht hier stationiert, dann die US-Army und die Bundeswehr. Nach Auszug der Armee, entstanden hier Münchens zentrale Aufnahmestelle für Geflüchtete sowie der sogenannte Kälteschutz für Obdachlose.

Konsortiale Quartiersentwicklung (Planungs- und Umsetzungsprozess)

Um die Entstehung eines lebenswerten, zukunftsfähigen urbanen Stadtquartiers von Anfang an zu fördern, werden alle Beteiligten aktiv in den Planungs- und Umsetzungsprozess einbezogen.

Das Bundesbauministerium hat die ehemalige Bayernkaserne als „Nationales Projekt des Städtebaus“ ausgezeichnet und bis 2023 Fördermittel in Höhe von 1,47 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Weitere Informationen zum Förderprogramm finden Sie hier. 

Im Rahmen der konsortialen Gebietsentwicklung Neufreimann/Bayernkaserne als „Nationales Projekt des Städtebaus 2018/2019“ wurden verschiedene Maßnahmen ergriffen, um das Ziel eines urbanen Stadtteils erfolgreich umzusetzen. So wurde 2020 ein Quartiersmanagement eingeführt. Ein Gewerbeflächenmanagement unterstützt die Ansiedlung von Läden, Geschäften und Dienstleistungen. Eine Mobilitätskoordination erarbeitet Konzepte für eine zukunftsgerichtete Mobilität im neuen Stadtquartier.

Die Landeshauptstadt München hat für Neufreimann ein Quartiersmanagement beauftragt, das bereits während der Bauzeit beginnt, die Akteur*innen zu vernetzen. Schon in der Planungsphase werden gemeinsame Konzepte entwickelt. Eine klare und transparente Struktur ermöglicht den Bewohner*innen, Gewerbetreibenden, Nachbar*innen und weiteren Akteur*innen, sich in den Prozess der Quartiersentwicklung einzubringen und diesen aktiv mitzugestalten.

Weitere Informationen finden Sie auf der Quartierswebseite.

In den Erdgeschosszonen der zukünftigen Wohngebäude in Neufreimann sollen vielfältige Nutzungen angesiedelt werden. Durch einen spannenden Mix aus Gewerbe, Dienstleistung, Kultur- und Kreativwirtschaft, Gesundheitswesen und weiteren Bereichen soll ein lebendiges und lebenswertes Stadtquartier entstehen. Das von der Landeshauptstadt München beauftragte Gewerbeflächenmanagement sorgt dafür, dass die Anforderungen, die diese vielfältigen Nutzungen mit sich bringen, von Anfang an mitgedacht werden.

Ziele für die Mobilität im Quartier sind eine reduzierte Zahl an Parkplätzen, dafür die Etablierung von Car-Sharing, ein Angebot an Leih- und Lastenrädern sowie die Einrichtung einer Mobilitätszentrale. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist eine gute Anbindung an den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) für das neue Quartier, die durch Trambahnhaltestellen und Busse gewährleistet werden soll. Derzeit wird im Auftrag des Referats für Stadtplanung und Bauordnung ein Konzept für den Einsatz und die Verteilung der unterschiedlichen Mobilitätsbausteine im Quartier erarbeitet.

Realisierungswettbewerbe

Realisierungswettbewerbe für die Bauten in städtebaulich wichtiger Lage sollen die Qualität der Bauvorhaben in Neufreimann sicherstellen. Darüber hinaus unterstützt ein Beratungsgremium die Architekt*innen und Bauherr*innen, die Qualität bei der Gestaltung der Hochbauvorhaben sicherzustellen.

  • Wohnungsneubau mit Seniorenwohnen und Kindertagesstätte
  • Ausloberin: Münchner Wohnen, 2024
  • 1. Preis: N-V-O Nuyken von Oefele Architekten BDA und Stadtplaner mit Hinnenthal Landschaftsarchitekten, beide München

  • Wohnungsneubau mit Kindertagesstätte
  • Ausloberin: Münchner Wohnen, 2024
  • 1. Preis: allmannwappner mit TERRA.NOVA Landschaftsarchitektur, beide München

  •  Wohnungsneubau mit sozialen Einrichtungen am Stadtplatz
  • Ausloberin: Münchner Wohnen, 2024
  • 1. Preis: Fink+Jocher Gesellschaft von Architekten und Stadtplanern mit Hinnenthal Landschaftsarchitekten, beide München

  • Wohnungsneubau mit Kindertagesstätte und Tiefgarage
  • Ausloberin: Münchner Wohnen, 2024
  • 1. Preis: Lamott.Lamott Architekten mit Möhrle + Partner Freie Landschaftsarchitekten BDLA/IFLA, beide Stuttgart

  • Wohnungsneubau mit Gemeinschaftsräumen, Gewerbeflächen und Tiefgaragen
  • Ausloberin: Stadtimpuls eG und Südbaden Immobilien GmbH, 2023
  • 1. Preis: dreisterneplus GmbH Architektur+Stadtplanung, München, mit Wamsler Rohloff Wirzmüller FreiRaumArchitekten, Regensburg

  • Wohnungsneubau mit Gemeinschaftsräumen und Tiefgarage
  • Ausloberin: Progeno, 2023
  • 2. Preis und Realisierung: kadawittfeldarchitektur, Aachen

  • Teilprojekt Freimundo - Klima Gerecht Leben
  • Ausloberin: Kooperative Grossstadt eG, 2023
  • 1. Preis: menu surprise architecture, Berlin, mit Landschaftsarchitekt*innen OTTL.LA, München

  • Wohnungsneubau mit Kindertagesstätte und Tiefgarage
  • Ausloberin: GWG München, 2020
  • 1. Preis: Bär, Stadelmann, Stöcker Architekten + Stadtplaner, Nürnberg mit Schegk Landschaftsarchitekten, Stadtplaner, Haimhausen

  • Errichtung eines neuen Schulstandortes mit Gymnasium, Grundschule, Sporthallen, Schulschwimmstätte, Mensa, Tiefgarage sowie Sportfreiflächen
  • Ausloberin Landeshauptstadt München, 2019
  • 1. Preis: a+r Architekten mit Glück Landschaftsarchitektur, beide Stuttgart

  • Neubau einer 5-zügigen Grundschule und eines 24-klassigen Sonderförderzentrums (SFZ) mit 2-fach Sporthalle, Freisportanlagen sowie einer Musikschule und Tiefgarage
  • Ausloberin Landeshauptstadt München, 2019
  • 1. Preis: ARGE Spreen Architeten, München und Köhler Architekten + beratende Ingenieure, Gauting mit Fischer Heumann Landschaftsarchitekten, München

Städtebaulicher und landschaftsplanerischer Realisierungswettbewerb

Grundlage des städtebaulichen und landschaftsplanerischen Konzepts von Neufreimann ist ein begrenzt offener städtebaulicher und landschaftsplanerischer Realisierungswettbewerb, der 2013/14 in zwei Phasen durchgeführt wurde. Aus den 38 eingereichten Arbeiten wählte das Preisgericht im Juli 2014 folgende Siegerentwürfe:

Max Dudler, Hilmer & Sattler und Albrecht, Adelheid Schönborn Gartenarchitektin
Lageplan Siegerentwurf

Max Dudler, Berlin und Hilmer & Sattler und Albrecht, München mit Adelheid Schönborn Gartenarchitektin, Muhr am See

Ammann Albers GmbH StadtWerke mit Studio Vulkan Landschaftsarchitektur, beide Zürich

  • Laux Architekten mit terra.nova landschaftsarchitektur, beide München
  • Schellenberg + Bäumler Architekten, Dresden mit Adler & Olesch Landschaftsarchitekten, Nürnberg

  • COBE Berlin mit Manmade Land, beide Berlin
  • sauerbruch hutton, Berlin mit mahl gebhard konzepte, München

Rang 3 und 5 wurden nicht vergeben.

Die Öffentlichkeit wurde bereits sehr früh in die Planungen eingebunden: Bereits vor Auslobung des Wettbewerbs fanden 2012 Auftakt- und Werkstattgespräche statt, in denen die Grundlagen der Planung diskutiert wurden. Die wesentlichen Anregungen und Empfehlungen flossen in die Auslobung ein. Darüber hinaus fand zum Start des Wettbewerbs 2013 eine Podiumsdiskussion auf dem Kasernengelände statt. 2014 diskutierten Bürgern*innen bei einem ganztägigen Werkstattgespräch mit den sechs Planungsteams der Preisgruppe über die Entwürfe und gaben Empfehlungen für die Überarbeitung ab.

Chronologie

10/2024: Genehmigung der Verlängerung der Tramtrasse Linie 23 durch die Regierung von Oberbayern
09/2024: Entscheidung Realisierungswettbewerb MU 1(3) und MU1 (10)
06/2024: Entscheidung Realisierungswettbewerb MU1 (7)
02/2024: Entscheidung Realisierungswettbewerb WA4 
10/2023: Entscheidung Realisierungswettbewerb MU1(8)
09/2023: Entscheidung Realisierungswettbewerb WA11 (Teilprojekt)
12/2022: Erster Zwischenbericht im Stadtrat
05/2021: Entscheidung Realisierungswettbewerb WA5
04/2019: Inkrafttreten des Bebauungsplans
12/2018: Satzungsbeschluss
08 bis 09/2018: Öffentliche Auslegung nach § 3 Abs. 2 BauGB
07/2018Billigungsbeschluss
03/2015: Erörterungsveranstaltung
02/2015: ganztägiges Werkstattgespräch
07 bis 08/2014 Ausstellung der Wettbewerbsergebnisse
07/2013 Preisgerichtssitzung 2. Wettbewerbsrunde
02 bis 03/2014:Frühzeitige Unterrichtung der Öffentlichkeit nach § 3 Abs. 1 BauGB
07/2013: Preisgerichtssitzung
03/2013Podiumsdiskussion zum Auftakt des Wettbewerbs
01/2013: Grundsatz- und Eckdatenbeschluss zur Auslobung eines städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerbs
02/2012:Auftakt- und Werkstattgespräch
2012 bis 2023: Nutzung der Kaserne als Unterkunft für Geflüchtete und Kälteschutz für Obdachlose
2011: Eigentumsübergang des Kasernengeländes auf die Stadt München
07/2007: Eckdatenbeschluss
10/2006: Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan mit Grünordnung Nr. 1989 und Änderung des Flächennutzungsplans
1969 bis 2007: Nutzung der Kaserne durch die Bundeswehr
1949 bis 1969: Nutzung der Kaserne durch die US-Army
1936: Baubeginn Kasernenanlage

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