Ehemaliges Siemens-Hochhaus in Obersendling
Nach 15 Jahren Leerstand gibt es neue Pläne: Das 22-geschossige Siemens-Gebäude soll erweitert und zu einem zeitgemäßen Bürostandort ausgebaut werden.
Neue Pläne für das ehemalige Siemens-Hochhaus
Der Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung des Stadtrats hat am 7. Juli 2021 die Aktualisierung des Aufstellungsbeschlusses und damit die Revitalisierung des Standorts auf den Weg gebracht. Die Aufstellung des Bebauungsplans wird als vereinfachtes Verfahren nach §13 Baugesetzbuch durchgeführt. Vom 11. Oktober bis 11. November 2022 fand eine entsprechende Bürgerbeteiligung nach §3 Absatz 2 des Baugesetzbuches statt.
Der Satzungsbeschluss erfolgte im März 2023. Am 31. Juli 2023 ist der Bebauungsplan mit Grünordnung Nr. 2170 in Kraft getreten.
Das Projekt
Nachdem die Pläne, das in den 1960er Jahren erbaute Bürogebäude für Wohnzwecke umzunutzen, nicht realisierbar gewesen sind, soll die Gewerbenutzung beibehalten werden. Das vom Investor beauftragte Architekturbüro schlägt vor, das Hochhaus in von unterschiedlichen Mietern genutzte Büroetagen aufzuteilen. Für die zugehörige Infrastruktur, die aufgrund der Gebäudestruktur keinen Platz im Hochhaus findet, sind zwei Zusatzbauten mit öffentlichen Nutzungen in den Erdgeschossen vorgesehen, beispielsweise ein Café und kleinere Läden. Des Weiteren sollen eine private Kindertageseinrichtung, Besprechungs- und Konferenzräume sowie Fitness- und Kreativbereiche in die Zusatzbauten einziehen. Hiervon wird auch das benachbarte Wohnquartier Campus Süd profitieren. Nördlich des Hochhauses ist eine öffentliche Wegeverbindung geplant, die den „Campus Süd“ und den neuen Bürostandort mit den benachbarten Quartieren und der S-Bahn-Station „Siemenswerke“ verbindet. Bei der Freiraumgestaltung steht die Entwicklung eines attraktiven Arbeitsumfelds im Mittelpunkt. Zur Stärkung des parkartig geprägten Landschaftsbilds soll der Baumbestand so weit wie möglich erhalten und durch neue Bäume ergänzt werden.
Denkmalschutz, Mobilität und Nachhaltigkeit
Aus energetischen Gründen muss die Fassade komplett ersetzt werden. Es wird jedoch versucht, den ursprünglichen Charakter weitgehend zu bewahren, auch wenn sich durch den Austausch der Fassadenelemente der Denkmalschutz nicht aufrechterhalten lässt. Mithilfe eines Mobilitätskonzepts sollen das Verkehrsaufkommen und der Stellplatzbedarf auf ein Minimum reduziert werden. Für die notwendigen Stellplätze ist eine Tiefgarage vorgesehen. Auch Nachhaltigkeit spielt bei der Planung eine wichtige Rolle: Eine Zertifizierung in Platin nach dem international anerkannten System für ökologisches Bauen LEED (Leadership in Energy and Environmental Design) wird angestrebt. Unter anderem sind auf den Anbauten begrünte Dächer sowie der Einsatz von Photovoltaik an den Fassaden geplant. Der Erhalt der bestehenden Gebäudestruktur ist ein zusätzlicher, wichtiger Beitrag zur Einsparung von Ressourcen.
Chronologie
31.7.2023 Inkrafttreten des Bebauungsplans
03/2023 Satzungsbeschluss
10 bis 11/022 Öffentliche Auslegung gemäß §3 Absatz 2 des Baugesetzbuches
07/2021 Aktualisierung des Aufstellungsbeschlusses
12/2015 Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan mit Grünordnung Nr. 2170
05/2015 Entscheidung Mehrfachbeauftragungsverfahren für die Umnutzung zum Wohngebäude
10/2014 Eckdatenbeschluss als Grundlage des Wettbewerbsverfahren
12/2013 Grundsatzbeschluss zur Umstrukturierung des ehemaligen Siemens-Areals