Preise für Galerien und Off-Spaces

Mit dieser Ehrung soll das Engagement der Preisträger*innen für die Kunstszene und den Kunststandort München gewürdigt werden.

Über den Preis

Seit dem Jahr 2019 vergibt die Landeshauptstadt München regelmäßig sechs Preise zu je 7.500 Euro für Galerien und Off-Spaces. Mit dieser Ehrung soll das Engagement der Preisträger*innen für den künstlerischen Nachwuchs und die Kunstszene sowie ihre Vorbildfunktion für die Wahrnehmung Münchens als Kunststandort ausgezeichnet werden. Nach aktueller Beschlusslage werden die Preise seit 2021 biennal verliehen.

Off-Spaces dienen (nicht nur) Künstler*innen zu Beginn ihrer Karriere als Plattform zur Präsentation ihrer Arbeiten und als Orte, die den Austausch mit anderen Künstler*innen, aber auch mit Kurator*innen, Galerist*innen und Sammler*innen ermöglichen. Sie bilden die Münchner Kunstszene im Rahmen eines überwiegend nichtkommerziellen Ausstellungsbetriebs ab und werden mit einem hohen persönlichen Einsatz betrieben.

Neben den Off-Spaces leisten insbesondere junge Galerien, die auch Münchner Kunstschaffende vertreten, einen wichtigen Beitrag in der Vermittlung des aktuellen Münchner Kunstgeschehens sowohl im regionalen als auch durch Messeauftritte im nationalen und internationalen Kontext.

Preise für Galerien und Off-Spaces haben erhalten

Space n.n.
Gegründet im Jahr 2023, hat sich der Off-Space Space n.n. mit einem vielseitigen Programm in kürzester Zeit zu einem spannenden Ort für zeitgenössische Kunst entwickelt. Unter der Leitung von Tatjana Vall, Luise Wank und Sebastian Quast ist es gelungen, einen künstlerischen Anziehungspunkt zu schaffen, der sich von queerer Kultur, technischer Begeisterung und experimentellen Ausstellungsformaten inspirieren lässt. Im Verlauf des Jahres 2023 wurden im Space n.n. insgesamt 53 regionale sowie internationale Künstler*innen ausgestellt, was das hohe Maß an Engagement und Inklusivität unterstreicht. Durch die Integration von Performances, Konzerten, Publikationen, interaktiven Formaten, Lesungen, Partys und räumlichen Erweiterungen, leistet Space n.n. einen wertvollen Beitrag zur Förderung des interdisziplinären Austauschs in der aufstrebenden Kunstszene. Dieser Ort feiert nicht nur die Vielfalt zeitgenössischer Kunst, sondern bietet auch eine Plattform für Experimente und soziale Interaktion.

Rosa Stern Space
Seit seiner Gründung 2020 hat der Rosa Stern Space eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen: Ursprünglich als unabhängiger künstlerischer Produktions- und Präsentationsort gestartet, hat sich dieser Ort in Schwabing-West seit 2022 zu einem gemeinnützigen Kunstverein entwickelt. Als Plattform und Netzwerk hat Rosa Stern Space in den vergangenen vier Jahren innovative kuratorische und künstlerische Konzepte entwickelt, die sich von herkömmlichen Off-Space-Strukturen abheben. So werden neben lokalen Akteur*innen, insbesondere internationale, in München meist noch nicht gezeigte Künstler*innen präsentiert. Durch langfristige Residenzkooperationen und Austauschprogramme mit internationalen Artist-Run Spaces wird ein reicher kultureller Austausch initiiert, nachhaltig gepflegt und somit wichtige Impulse für die Szene geschaffen. Darüber hinaus zeichnet sich der Rosa Stern Space durch seine transdisziplinären, diskursiven Veranstaltungen und Musikprogramme in Bars und Clubs aus. Diese vielseitige Herangehensweise hat die Konventionen eines Off-Space neu definiert und ist ein wegweisendes Beispiel für eine innovative und dynamische Kunstpräsentation und
-förderung.

Lost Weekend meets Young Art
Die öffentliche Plattform Lost Weekend meets Young Art ist ein non-profit Off-Space- Ausstellungsprojekt des Münchner Künstlers und Kurators Jaemin Lee. Bereits seit Oktober 2020 ermöglicht er im monatlichen Rhythmus jungen Künstler*innen ihre Kunst in einem der größten Kunstschaufensterräume in München zu präsentieren. Die Ausstellungen setzen sich dabei immer aus einer künstlerischen Position aus München und einer weiteren regionalen, nationalen oder internationalen künstlerischen Position zusammen. Hinzukommend werden regelmäßig junge Autor*innen, die sich in der Anfangsphase ihrer Karrieren befinden, eingeladen, die Ausstellungen mit Porträts zu begleiten. Dieses Konzept spiegelt das Hauptanliegen des Kurators wider, die regional sowie (inter-)national verteilten, diversen Kunstszenen miteinander zu verbinden und sichtbar zu machen. Lost Weekend meets Young Art leistet dabei nicht nur eine außerordentliche Vernetzungsarbeit, sondern gestaltet durch seine großflächigen Kunstschaufenster das Stadtbild Münchens mit und ist darüber hinaus sowohl niedrigschwellig als auch barrierefrei zugänglich.

mim | Raum für Kultur
Der mim | Raum für Kultur ist seit 2020 ein nicht-kommerziell betriebener Raum für Kunst und Kultur in der Hans-Sachs-Straße im Glockenbachviertel. In kurzer Zeit hat er sich zu einem bedeutenden Ort für junge Künstler*innen mit München-Bezug entwickelt, der das Gemeinschaftsgefühl stärkt und kreative Impulse im Stadtviertel setzt. Mit seiner Vielfalt und interdisziplinären Zusammenarbeit bietet der mim | Raum für Kultur eine einzigartige Plattform für Künstler*innen aller Art, von aufstrebenden Talenten bis hin zu etablierten Namen. Film, Literatur, Musik, Tanz und Performance verschmelzen hier zu einem kreativen Dialog. Die kontinuierliche Unterstützung von Künstler*innen und die Integration in die Nachbarschaft machen den Raum zu einem unverzichtbaren kulturellen Ort in München. Besonders lobenswert ist darüber hinaus das soziale Engagement des mim | Raum für Kultur, wie die Benefizausstellung zur Unterstützung von "Artists at Risk" im Jahr 2022 zeigt. Sein Konzept als interdisziplinärer Treffpunkt für künstlerischen Ausdruck im Glockenbachviertel bereichert die Region und fördert kreative Synergien.

Galerie Christine Mayer
Seit 2001 ist die Galerie Christine Mayer im Münchner Stadtteil Lehel zu finden. Ausstellungs-eröffnungen und Veranstaltungen der etablierten Münchner Galerie spielen sich schon vor dem Eingang ab, denn hier trifft sich die Kunstszene bereits vor Ihrer Tür und verleiht der sonst so ruhigen Liebigstraße Lebendigkeit. Tritt man in die Galerie ein, findet man sich in lichtdurch-fluteten Räumen wieder, durch eine minimalistische Präsentation wird die Besonderheit eines jeden Kunstwerkes unterstrichen. Das Galerieprogramm besticht durch hohe Qualität und eine professionelle Galeriearbeit. Indem Christine Mayer unterschiedlichste, spannende Positionen von vorwiegend Münchner Künstler*innen präsentiert, verhilft sie ihnen zu einer optimalen Sichtbarkeit, die weit über das Stadtgebiet hinaus reicht. So hat sich im Laufe der letzten Jahre die Galerie zu einem besonderen Begegnungsort entwickelt, an dem sich nicht nur die einheimische Münchner Szene in aufgeschlossener Atmosphäre trifft und gemeinsam die Freude an Kunst und Kultur zelebriert.

Galerie Françoise Heitsch
Die Galerie Françoise Heitsch besteht seit über 30 Jahren und ist seit 2023 Mitglied des internationalen Vernetzungsprojektes Various Others. Das Ausstellungsprogramm der Galerie ist gekennzeichnet durch eine große thematische und kulturelle Vielfalt. Neben der Präsentation von in München wenig bekannten, internationalen Künstler*innen setzt die Galerie einen Schwerpunkt auf Ausstellungen jüngerer lokaler Positionen. Von der Galerie vertretene Münchner Künstler*innen sind in der lokalen und nationalen Szene mit ihren eigenen künstlerischen Arbeiten sehr präsent. Gleichzeitig treten sie in verschiedenen Kontexten als Projektinitiator*innen, Kurator*innen und Vermittler*innen auf. Durch die kontinuierliche Unterstützung der Künstler*innen trägt Françoise Heitsch somit auch weit über die Aktivitäten ihrer eigenen Galerie hinaus zur Qualität, Vielfalt und Sichtbarkeit künstlerischer Produktion in und aus München bei.

  • 2021
    Galerie Françoise Heitsch, Loggia, Rosa Stern Space, Ruine München, Schwabinggrad, Max Goelitz
  • 2020
    Nir Altmann, Das KloHäuschen, fructa space, Britta Rettberg, Sperling, T156
  • 2019
    Nir Altman, Jo van de Loo, Milchstrasse, Deborah Schamoni, Sperling, Weltraum

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