Projektstipendien Junge Kunst / Neue Medien für Bildende Kunst

Die Landeshauptstadt München vergibt alle zwei Jahre ein Projektstipendium Junge Kunst / Neue Medien für Bildende Kunst.

Für anspruchsvolle Kunstprojekte

Um den interdisziplinären Ansätzen sowie den Entwicklungen der Medienkunst Rechnung zu tragen, vergibt die Landeshauptstadt München alle zwei Jahre zwei Projektstipendien „Junge Kunst / Neue Medien“. Ein Stipendium mit dem Schwerpunkt Bildende Kunst, dotiert mit 12.000 Euro.

Mit diesem Stipendium sollen konkrete, anspruchsvolle Kunstprojekte gefördert werden, die in besonderem Maße die Möglichkeiten der neuen Medien bzw. Technologien miteinbeziehen. Unkonventionelle Ansätze werden bei der Vergabe besonders berücksichtigt.

Bisher Geförderte

Jurybegründung

Gretta Louw gelingt es in ihrer künstlerischen Praxis immer wieder auf überzeugende Weise digitale Technologien mit traditionelleren Kunst- und Handwerkstechniken zu verbinden und dabei kritisch das Potenzial von Technologien zu beleuchten. Dabei arbeitet sie nie nur medienreflexiv, sondern verbindet diese Auseinandersetzung immer mit konkreten Themen und Erzählungen, die ihre Arbeit zugänglich für alle machen.

In ihrer Installation „Each Trailing a Dreamworld“ verbindet Gretta Louw KI-gestützte, erzählerische Klanglandschaften, Robotermalerei und algorithmisch erzeugte Lichtskulpturen. Das Projekt widmet sich so dem komplexen Verhältnis von Natur, Technologie, Handel, Ästhetik und Kultur. Dazu zieht sie eine Parallele zwischen künstlicher Intelligenz und der Orchidee, die als größte und vielfältigste Familie blühender Pflanzen zudem zu den am meisten kultivierten und in Massenproduktion hergestellten Blumen gehört. Orchideen gedeihen in symbiotischen, vernetzten Verhältnissen in unterschiedlichsten Umgebungen und verbinden Natürliches und Künstliches, Biologisches und Technisches. In Analogie dazu beschreibt Gretta Louw auch die künstliche Intelligenz als eine blühende Ansammlung von algorithmischen Technologien, die auf einer bereits bestehenden Infrastruktur gedeihen; biologisch gesprochen ein weiterer Epiphyt. Die Künstlerin macht damit darauf aufmerksam, dass die heutigen digitalen Technologien nicht aus dem Nichts entstanden sind, sondern sich aus der langen Geschichte kultureller und technologischer Innovationen entwickelt haben, die bis in die Antike zurückreichen.

Indem das Projekt das kreative Verhältnis zwischen Menschen und Technologien künstlerisch beleuchtet, zeigt es, wie das Potenzial der KI ein neues synästhetisches Erlebnis und eine multisensorische Interaktion zwischen menschlichen und künstlichen Teilnehmenden ermöglichen kann. Mit ihrem Projekt „Each Trailing a Dreamworld“ betrachtet Gretta Louw neue Technologien in einem größeren kulturhistorischen Kontext und eröffnet ein gedankliches Feld, wie wir in einer sich rasch verändernden Welt nicht nur überleben, sondern diese gemeinsam positiv gestalten können.

Der Jury gehörten an: Dr. Annette Doms (Medienkunstexpertin), Prof. Florian Hecker (Akademie der Bildende Künste München), Prof. Dr. Manuela Kerer (Komponistin), Leonhard Kuhn (Musiker), Franziska Stöhr (Kunsthalle München), Karin Zwack (Kuratorin) und aus dem Stadtrat Mona Fuchs und David Süß (beide Fraktion Die Grünen-Rosa Liste), Sabine Bär und Ulrike Grimm (beide Fraktion der CSU mit FREIE WÄHLER) und Lars Mentrup (Fraktion SPD/Volt).

  • 2025: Gretta Louw
  • 2023: Anna Pasco Bolta
  • 2021: Janna Jirkova
  • 2019: Agnes Jänsch
  • 2017: Franz Wanner
  • 2015: Babylonia Constantinides
  • 2013: Anita Edenhofer
  • 2011: Alexis Dworsky
  • 2009: Stephanie Maier
  • 2007: Yvonne Leinfelder
  • 2005: Christoph Brech
  • 2001: Thomas Steffl

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