Heinrich-Wieland-Straße
An der U-Bahn-Haltestelle Michaelibad soll ein neues Quartier mit etwa 130 Wohnungen entstehen.
Das Projekt
Die Stadtwerke München (SWM) wollen an der U-Bahn-Haltestelle Michaelibad ein neues Quartier mit etwa 130 Wohnungen, Büros, Kindertagesstätte, Supermarkt, Drogerie, kleinen Läden sowie Grün- und Freiflächen errichten. Hinzu kommen Park+Ride- sowie Bike+Ride-Stellplätze.
Das 1,2 Hektar große Planungsgebiet in Berg am Laim liegt auf dem ehemaligen Busbahnhof und der angrenzenden Park+Ride-Anlage. Es ist von Wohngebieten und einem Grünzug im Osten umgeben. Südlich grenzt die Heinrich-Wieland-Straße an das Grundstück, das sich im Eigentum der SWM befindet.
Die geplanten Wohnungen sollen zu 50 Prozent im geförderten und preisgedämpften Wohnungsbau (davon 20 Prozent Einkommensorientierte Förderung und 20 Prozent München Modell-Werkswohnungen) und zu 50 Prozent im freifinanzierten Wohnungsbau als SWM-Werkswohnungen realisiert werden. Die Büros wollen die SWM selbst nutzen.
Die knapp 0,5 Hektar großen öffentlichen Grün- und privaten Freiflächen sollen fußläufig mit den benachbarten Grünflächen am Hachinger Bach und so mit den Wegeverbindungen zum Ostpark verknüpft werden. Das Planungsgebiet soll gut begrünte, vor Lärm geschützte Frei- und Grünflächen erhalten, die zum Aufenthalt einladen. Es ist geplant, einen Teil des Baumbestands zu erhalten. Mit dem Projekt wird ein Mobilitätskonzept vorbereitet.
Realisierungswettbewerb
Am 16. Oktober 2020 wurde der Realisierungswettbewerb entschieden. Die SWM hatten in Abstimmung mit dem Referat für Stadtplanung und Bauordnung zwölf Architektur- und Landschaftsarchitekturbüros zur Teilnahme aufgefordert. Vier Büros wurden gesetzt und acht weitere Büros über einen vorgeschalteten Teilnahmewettbewerb ausgewählt.
Das Preisgericht legte drei Preisträger fest.
1. Preis: 03 Architekten, München, mit ver.de Landschaftsarchitekten Stadtplaner Kröniger Rümpelein Wenk PartG mbH, Freising
2. Preis: Wittfoht Architekten bda, Stuttgart, mit ah Landschaftsarchitektur Anderson und Hinterkopf Partnerschaft mbh, Stuttgart
3. Preis: Thomas Müller Ivan Reimann Gesellschaft von Architekten mbh, Berlin, mit Weidinger Landschaftsarchitekten GmbH, Berlin
Würdigung 1. Preis: Das Preisgericht würdigt die drei großen, frei geformten Gebäude. Sie haben zwischen sechs und zwölf Geschosse. Dazwischen entstehen klar definierte Grün- und Freiräume, die dazu einladen, von der Heinrich-Wieland-Straße an den Hachinger Bach zu spazieren. Die Kindertagesstätte ist mit ihrer Lage zum Hachinger Bach hin gut situiert. Dies ist für die Kita-Freiflächen von großem Vorteil.
Würdigung 2. Preis: Die L-förmige Bebauung, welche das Grundstück einrahmt und einen gelungenen Übergang zur Wohnbebauung an der Bad-Schachener-Straße schafft, wird vom Preisgericht gewürdigt. Die drei Punkthäuser schaffen eine Öffnung der Bebauungsstruktur nach Osten und Norden. Positiv zu erwähnen ist auch die Konstruktion in Holzbauweise als Betrag zum nachhaltigen Bauen.
Würdigung 3. Preis: In der Arbeit würdigt das Preisgericht die interessante Platzfolge, welche durch die Verzahnung der beiden viergeschossigen U-förmigen Baukörper mit Hochpunkten an den Ecken von sechs bis 13 Geschossen entsteht. Dadurch wird der neue Quartiersplatz im Südwesten mit dem öffentlichen Grünzug am Hachinger Bach verknüpft. Zudem überzeugt die Fassadengestaltung durch Materialität und einem regelmäßigen Raster.
Das Preisgericht empfiehlt einstimmig, bei der weiteren Planung die Hinweise aus der schriftlichen Beurteilung zu beachten. Ein Schwerpunkt wird darin liegen, dass die nachzuweisenden Grün- und Freiflächen in der Planung berücksichtigt werden. Bei den Wohnungen liegt der Schwerpunkt in der Überarbeitung auf der Barrierefreiheit. Insbesondere im geförderten Wohnungsbau ist die Erreichbarkeit für alle ein wichtiges Thema. Dies kommt alten Personen mit Rollator, Personen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, sowie Familien mit Kinderwägen gleichermaßen zu Gute.
Wettbewerbsbetreuung: bgsm Architekten Stadtplaner Partnerschaftsgesellschaft, München.
Verfahrensstand
Die SWM haben mit den drei Preisträgern ein Verhandlungsverfahren nach der Vergabeverordnung (VgV) durchgeführt. Das beauftragte Büro 03 Architekten hat das Wettbewerbsergebnis in Zusammenarbeit mit den SWM und unter Berücksichtigung der Empfehlungen des Preisgerichts überarbeitet. Das Ergebnis dient dem weiteren Bebauungsplanverfahren als endgültiges Planungskonzept.
Öffentlichkeitsbeteiligung
Die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit gemäß § 3 Absatz 1 Baugesetzbuch fand im November/Dezember 2023 statt. Bei einer Erörterungsveranstaltung am 16. November 2023 wurde der Stand der aktuellen Planungen vorgestellt und die Fragen zum Projekt beantwortet.
Chronologie
11-12/2023: Frühzeitige Unterrichtung der Öffentlichkeit nach § 3 Abs. 1 BauGB mit Erörterung
2/2021: Bekanntgabe des Wettbewerbsergebnisses im Stadtrat
7 bis 10/2020: Realisierungswettbewerb
7 bis 08/2020: Digitale Öffentlichkeitsinformation vor Start des Wettbewerbs durch die SWM
12/2019: Aufstellungs- und Eckdatenbeschluss für den Bebauungsplan mit Grünordnung Nr. 2152 (Teiländerung des Bebauungsplans Nr. 1265)