Grundschule Aidenbachstraße
Der Neubau Grundschule Aidenbachstraße mit Sporthalle und Haus für Kinder wurde im Rahmen der Schul- und Kitabauoffensive fertiggestellt.
Vielfältiges Angebot
Lernen, Spielen, Trainieren und Musizieren auf einem Grundstück: Der Münchner Stadtrat hat mit dem zweiten Schulbauprogramm das Baureferat mit der Errichtung einer Grundschule und eines Hauses für Kinder am Standort Aidenbachstraße beauftragt. Es umfasst auch eine Zweifachsporthalle mit Freisportanlagen sowie kulturelle Einrichtungen und beherbergt somit eine große Vielfalt unterschiedlicher Nutzungsbereiche. Entstanden ist ein Ensemble aus drei Baukörpern: Im ersten Bauteil befindet sich die fünfzügige Grundschule, Räume der Münchner Volkshochschule, Musikproberäume für das Kulturreferat und die Städtische Sing- und Musikschule. In einem zweiten Baukörper sind ein Haus für Kinder mit drei Krippen- und drei Kindergartengruppen sowie zwei Dienstwohnungen für die technische Hausverwaltung entstanden. Die Sporthalle bildet den dritten Baukörper und dient dem Schulbetrieb sowie der externen Nutzung durch Vereine.
Ansprechende Architektur
Das Ensemble aus Grundschule, Haus für Kinder und Sporthalle zeichnet eine moderne, zeitlose und klassische Architektursprache aus. Das Zusammenwirken der einzelnen Gebäude sowie die unterschiedlichen Nutzungsbereiche sind klar ablesbar. Die Baukörper und die einheitliche Baustruktur mit ihren wiederkehrenden Materialien und Details im Außen- und Innenraum stärken die Zusammengehörigkeit. Die Fassaden der Grundschule sind durch die Fluchtbalkone horizontal gegliedert. Vertikale Lamellenelemente ergänzen die Geländer, strukturieren das Schulgebäude und beleben das Erscheinungsbild. In den Innenräumen wird die Verbindung der Gebäude mit einem abgestimmten, diff erenzierten Farbund
Materialkonzept weitergeführt: Holz für Fenster, Türen und Einbauten sowie im Wesentlichen Linoleum, Parkett und Fliesen für Bodenbeläge. Ein einheitliches Signaletikkonzept dient der Orientierung und Wegeführung.
Moderne Räume und smarte Flächennutzung
Im Erdgeschoss der Grundschule befindet sich eine zweigeschossige Eingangshalle, die auch als Speisesaal genutzt wird. Über eine Freitreppe erreicht man von hier aus die Verwaltungsräume. Im 1. bis 3. Obergeschoss wurden fünf Lerncluster nach dem Münchner Lernhauskonzept geschaffen. In jedem Cluster gibt es vier Klassenräume, je ein Klassenraum für die 1. bis 4. Klassenstufe. Hinzu kommen die Räume für das in den Schulbetrieb integrierte Tagesheim für die Ganztagsbetreuung, kleinere Gruppenräume für die individuelle Unterstützung im Rahmen der Inklusion und ein Teamraum. Die Räume des Lernclusters gruppieren sich um einen Mehrzweckbereich mit natürlicher Belichtung durch einen Innenhof. Durch die Transparenz der Räume und ihre bewegliche Ausstattung können die Lerncluster flexibel genutzt werden. Im 4. Obergeschoss des Schulgebäudes liegen die Räume der Städtischen Sing- und Musikschule. Zudem befinden sich im Schulgebäude zwei weitere Nutzungseinheiten, die über einen eigenen Zugang direkt von der Aidenbachstraße aus erschlossen sind. Die Münchner Volkshochschule ist im Erdgeschoss und die Musikproberäume des Kulturreferats sind im Untergeschoss gelegen. Grundschule und Sporthalle sind über den Pausenhof und zusätzlich wettergeschützt über einen unterirdischen Flur miteinander verbunden.
Die Sporthalle ist um vier Meter abgesenkt. Auf dem Sporthallendach ist der Allwetterplatz situiert, der auch in den Pausenzeiten genutzt werden kann. Er ist über die Sporthalle und über eine Außentreppe vom Schulhof erreichbar. An der Boschetsrieder Straße liegt der dritte Baukörper, in dem das Haus für Kinder und die Wohnungen der Technischen Hausverwaltung untergebracht sind. Im Erdgeschoss befinden sich das Büro der Leitung, der Mehrzweckraum und zwei Gruppenräume für den Kindergarten, und die Kinderkrippe sowie ein dazwischenliegender Multifunktionsraum. Im 1. Obergeschoss sind die weiteren Gruppenräume, jeweils zwei für den Kindergarten, zwei für die Kinderkrippe und die beiden Multifunktionsräume situiert. Die Küche des Hauses für Kinder, Verwaltungs- und Nebenräume sind im 2. Obergeschoss angeordnet. Im 3. Obergeschoss werden die beiden Wohnungen für die technische Hausverwaltung über einen Laubengang erschlossen.
Die Dachflächen der Baukörper sind entweder begrünt oder werden schulisch und technisch genutzt. Im Nordteil der Grundschule befindet sich ein artenreiches Biodiversitätsdach, die südliche Dachfläche ist mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet.
Außenanlagen und Kunst-am-Bau
Durch die Anordnung der Baukörper mit ergänzenden Lärmschutzmaßnahmen, der bestehenden Bebauung im Osten und dem Grünanlagenweg im Süden entsteht ein großzügiger, lärmgeschützter Hofraum. Um die Sporthalle herum gruppieren sich die Freispielflächen, der Schulhof und die Sportanlagen mit Rasenspielfeld, Laufbahn und Weitsprunganlage. Im Schulhof und in den Freiflächen des Hauses für Kinder gibt es Grün- und Spielinseln. Die Freibereiche sind zugleich getrennt und verbunden durch das raumbildende Gestaltungselement einer geformten Wand. Diese ist zum Haus für Kinder hin Teil der Gerätespielfläche und trägt auf der Schulhofseite einen Teil des Kunstwerks, das im Rahmen von QUIVID, dem Kunst-am-Bau-Programm der Landeshauptstadt München entstanden ist.
Das Künstlerpaar Claudia Plank & Hans Werner Poschauko aus Wien realisierte ein zweiteiliges Kunstwerk, das im Außen- und Innenbereich zu sehen ist. Für die Wand im Pausenhof („Sternenhimmelmosaik“) sowie für die Aula („Die Erforschung der Sternenwelt“) der Grundschule entstanden zwei großflächige Wandmosaike in farbintensiven Blautönen. Sie sind Sternbildern nachempfunden, in der Aula ist zudem ein Specht Teil des Werkes. Die Schönheit sowohl des fernen Universums als auch der für den Menschen erfassbaren Natur werden hier als eine Einheit gesehen. Das Gesamtkunstwerk verweist auf die Komplexität und Fragilität der Natur und auf die Verantwortung des Menschen gegenüber unserem Planeten mit seiner Tier- und Pflanzenwelt.