Fritz-Schäffer-Straße

An der Fritz-Schäffer-Straße 9 soll ein neuer Stadtbaustein mit etwa 200 Wohnungen entstehen.

Projekt

Luftbild mit Umgriff Planungsgebiet Fritz-Schäffer-Straße 9
LHM
Luftaufnahme des Planungsumgriffs Fritz-Schäffer-Straße 9

Auf dem Areal an der Fritz-Schäffer-Straße 9 soll ein urbaner, dichter, gemischt genutzter und zukunftsfähiger Stadtbaustein entstehen. Um dem architektonischen, freiräumlichen sowie programmatischen Anspruch des Vorhabens gerecht zu werden und um ein qualitätsvolles Gesamtkonzept zu gewährleisten, wurde ein umfassendes Workshopverfahren für den östlichen Teilbereich des Grundstücks durchgeführt. Das städtebauliche und landschaftsplanerische sowie hochbauliche und freiraumbezogenes Verfahren war in zwei Phasen untergliedert und, wie bei einem Wettbewerb auch, mit der Bayerischen Architektenkammer abgestimmt. 

Die Nutzungsmischung aus Wohnen, Arbeiten, Kindertagesstätte, kleinflächigem Einzelhandel und Gastronomie soll Neuperlach über die Grenzen des Planungsgebiets hinaus bereichern. Das westliche Gebäude wird erhalten, das östliche Gebäude soll ganz oder teilweise durch Neubauten ersetzt werden. Der Eckdatenbeschluss gibt unter anderem die planerischen Ziele und Eckdaten vor. Ein Planungsziel ist die Schaffung von 190 bis 230 verschiedene Wohnungen für unterschiedliche Wohnformen und Einkommensgruppen.

Die Öffentlichkeit wird mehrfach in den Planungsprozess eingebunden, unter anderem durch Informationsveranstaltungen vor dem Start sowie mit Abschluss des Workshopverfahrens. Dazu kommen zu einem späteren Zeitpunkt die nach Gesetz vorgesehenen Beteiligungsschritte im Rahmen des Bauleitplanverfahrens.

Bei dem Verfahren Fritz-Schäfer-Straße kommt das neue Baukastenmodell der Sozialgerechten Bodennutzung (SoBoN) 2021 zur Anwendung.

Lage

Das gut 33.000 Quadratmeter große Planungsgebiet liegt zentral in Neuperlach, nördlich des Einkaufszentrums „pep“ und des Hanns-Seidel-Platzes. Im Norden wird es von der Ständlerstraße begrenzt, im Osten von der Albert-Schweitzer-Straße. Nach Süden hin grenzt es an die Fritz-Schäffer-Straße und im Westen an die Gebäude einer Versicherungsgesellschaft sowie den Sitz der Polizeiinspektion 24 am Adenauerring. 

Nächste Schritte

Der Siegerentwurf wurde zu unterschiedlichen Themen weiterbearbeitet, und es wurde ein Masterplan erstellt. Damit kann in das Verfahren zur Erstellung des Bebauungsplans eingestiegen werden.

Wettbewerbsergebnis

1. Preis: Architekturbüro Site Practice, Amsterdam
2. Preis: Pool Architekten, Zürich
3. Preis: ROBERTNEUN™ ARCHITEKTEN GMBH, Berlin
4. Platz: MAD Arkitekter, Norwegen

Ausloberin

HEVF 2 Fritz 9 S.à r.l, vertreten durch die Hines Immobilien GmbH, in Kooperation mit der Landeshauptstadt München

Lage

Das gut 33.000 Quadratmeter große Planungsgebiet liegt zentral in Neuperlach, nördlich des Einkaufszentrums „pep“ und des Hanns-Seidel-Platzes.

Anlass und Ziel des Wettbewerbs

Ziel ist es, die Fritz-Schäffer-Straße 9 zu einem zukunftsgerichteten Quartier zu entwickeln, das mit einer lebendigen Diversität an Nutzerinnen und Nutzern, einem vielfältigen Angebot sowie einem gestärkten urbanen Kern einen Transformationsimpuls für die umgebende, nutzungsgetrennte Stadt setzt.

Würdigung des Preisgerichts

Ein ,Fritz District’ für Neuperlach – ein spannender Ansatz. Aus dem monolithischen Gesamtkomplex an der Kreuzung zwischen Ständlerstraße und Albert-Schweizer-Straße entstehen neun Einzelgebäude mit individuellem Charakter. Die Vielfalt der Nutzungen und Bauformen wird sukzessive und situativ aus dem Ort und für den Ort entwickelt und trägt zur Belebung Neuperlachs und des geplanten Boulevards entlang der Albert-Schweizer-Straße bei. Städtisches Leben findet als ‚urbaner 24h-Mirkrokosmos’ neuen Ausdruck und Raum – ein dringendes Anliegen der Neuperlacher*innen.

Im Herzen des neuen „Fritz District“ liegt ,Fritz 9’, der als freigestellter Kern des ehemaligen Bürokomplex für eine kulturelle Nutzung vorgesehen ist mit dem Potential die heutige Zwischennutzung in Situ zu verstetigen. Umgeben wird dieses von einer offenen Bebauung die mit einer Höhenentwicklung von 6 bis 16 Geschossen eine bewegte Stadtsilhouette ausbildet.

Die besondere Stärke des Konzeptes ist seine Prozeßqualität, die ausgehend von den Möglichkeiten des Bestandes eine iterative Planungskultur in den Mittelpunkt stellt. Ziel dieser Strategie ist es den Monolithen in ein offenes und vielschichtiges Quartier zu transformieren das neue Qualitäten für Neuperlach bietet und zum Engagement vor Ort einlädt. Das Konzept der ‚Fünf-Minuten-Stadt‘, in der eigenständige Mobilität für Alle einfach ermöglicht wird, findet seinen städtebaulichen Ausdruck in einer vernetzten und durchlässigen Raumstruktur. Über diese feinmaschige Erschließung organisiert der Entwurf eine fußverkehrsfreundliche Planung mit kurzen Wegen, Mobilitätshubs, dezentrale Fahrradgaragen sowie Möglichkeiten für Mikromobilität. Baulich integriert bildet sich dies im südlichen Eingangsgebäude des ,Fritz 2‘ ab. Der grundlegende konzeptionelle Ansatz wurde kontrovers diskutiert und gewürdigt, insbesondere wurden dabei die teils noch unpräzisen Außenräume in den Blick genommen. Als Durchgangsräume bleiben viele Flächen noch hinter ihren Möglichkeiten zurück. Das Freiflächenangebot liegt im Durchschnitt der eingereichten Arbeiten jedoch noch unter den städtischen Orientierungswerten und bedarf der Qualifizierung.

Obwohl im Vergleich zu anderen Arbeiten überdurchschnittlich viel Bestand erhalten wird, wurde aufgrund seiner kleinteiligen Zerlegung und Überformung die Frage der Nachhaltigkeit kritisch hinterfragt. Die Jury teilt den Anspruch der Verfasser*innen, dass eine optimale Weiterverwendung der Bausubstanz anzustreben ist. Dabei muss das statische System die Grundlage von Teilungen und Eingriffen bilden, damit Vorhandenes ohne umfangreiche Nachrüstung sinnvoll weiterentwickelt werden kann. Modellhaft können unterschiedliche Transformations- und Nachhaltigkeitsstrategien im Sinne einer (Um)Bauausstellung zur Anwendung kommen.

Das von den Verfasser*innen angestrebte Erscheinungsbild einer ‚neuen Ästhetik des Entfernens, Wiederverwendens und Hinzufügens von Material’ wird verstanden und im Prinzip begrüßt, wenngleich der Modellbau eine irritierend jahrmarktartige Anmutung suggeriert, der in der Umsetzung mit nachhaltig konstruktiver Disziplin begegnet werden sollte. Die Qualitäten dieses städtebaulichen Konzeptes sind seine Umsetzbarkeit im Dialog mehrerer Planungsteams, seine Reaktionsfähigkeit auf neue Bedarfe und Herausforderungen die sich aus dem Umgang mit dem Bestand ergeben können, sowie die Ergänzung des räumlichen Repertoires Neuperlachs durch ein nahbares Ensemble von Gebäuden mit eigener Identität.

Empfehlung des Preisgerichts

Das Preisgericht empfiehlt dem Auslober für das anschließende Verfahren, die Entwürfe unter besonderer Berücksichtigung der Hinweise und Anmerkungen der schriftlichen Beurteilungen im Protokoll weiter zu bearbeiten.
Das Preisgericht empfiehlt den ersten Preis als Leaderteam zu bestimmen und die drei weiteren Teams in Mehrfachbeauftragung in Phase 2 einzuladen. Zusätzlich wird empfohlen, das Thema Nachhaltigkeit in Bezug auf das Projekt mit Unterstützung fachlicher Beratung zu präzisieren und weiter zu entwickeln.

Preisgerichtssitzung

20. Dezember 2022

Koordination

Hendricks & Schwartz GmbH

1. Preis: Architekturbüro Site Practice, Amsterdam

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2. Preis: Pool Architekten, Zürich

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3. Preis: ROBERTNEUN™ ARCHITEKTEN GMBH, Berlin

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4. Preis: MAD Arkitekter, Norwegen

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Pressefotos zum Download - Wettbewerb

Bitte geben Sie bei allen Veröffentlichungen den Bildnachweis an!

Architekturbüro Site Practice, Amsterdam

Perspektive 1
Perspektive 2

Bitte geben Sie bei allen Veröffentlichungen den Bildnachweis an!

pool Architekten, Zürich

Perspektive 1
Perspektive 2

Bitte geben Sie bei allen Veröffentlichungen den Bildnachweis an!

ROBERTNEUN™, Berlin mit Atelier LOIDL, Berlin

Perspektive 1
Perspektive 2

Bitte geben Sie bei allen Veröffentlichungen den Bildnachweis an!

Mad Arkitekter, Oslo mit Mud, Oslo

Perspektive 1
Perspektive 2

Ausstellung Workshop Ergebnis

Fritz-Schäffer-Str. 9, überarbeiteter Siegerentwurf, Stufe 2
Frans Parthesius
weiterentwickelter Siegerentwurf

Der Siegerentwurf des Wettbewerbs für das Areal an der Fritz-Schäffer-Straße wurde in einem Workshopverfahren weiterentwickelt und weiter ausgearbeitet. Dabei wurden die Einzelbaukörper und Freiräume durch den Erstplatzierten gemeinsam mit den drei weiteren Preisträgern konkretisiert und aufeinander abgestimmt.

Zum Abschluss des zweistufigen Verfahrens wurde im Juni 2023 das Ergebnis der Öffentlichkeit vorgestellt. Eine weitere Ausstellung fand im September 2023 im Referat für Stadtplanung und Bauordnung statt.

Ergebnisse Workshop

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Pressefotos zum Download - Workshop

Bitte geben Sie bei allen Veröffentlichungen den Bildnachweis an!

Frans Parthesius, Rotterdam:

FRIIZ_MODEL_INTERIOR_photo_FransParthesius.jpg

FRITZ_MODEL_NORTHWEST_photo_FransParthesius.jpg

FRITZ_MODEL_TOP_CLOSE_photo_FransParthesius.jpg

FRITZ_MODEL_TOP_photo_FransParthesius.jpg

FRITZ_TEAMWORK_photo_FransParthesius.jpg

SITE+ZUS+POOL+ROBERT9+MAD
SITE - Architekturbüro Site Practice, Amsterdam
ZUS - ZUS (Zones Urbaines Sensibles), Rotterdam
POOL - pool Architekten, Zürich
ROBERT9 - ROBERTNEUN™, Berlin mit Atelier LOIDL, Berlin
MAD - Mad Arkitekter, Oslo mit Mud, Oslo

FRITZ_MASTERPLAN.jpg

Chronologie

09/2023 Ausstellung der Workshop-Ergebnisse im Referat für Stadtplanung und Bauordnung
06/2023 Ausstellung der Workshop-Ergebnisse im shaere
01/2023 Ausstellung der Wettbewerbsergebnisse im shaere
12/2022 Preisgericht Workshopverfahren
07/2022 Eckdatenbeschluss und Auftrag für die Durchführung eines Workshopverfahrens

  • Referat für Stadtplanung und Bauordnung

    Stadtplanung - Planungsgruppe Bezirk Ost (Stadtbezirk 13 und 16)

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