Ehemalige Sanierungsgebiete
Die Stadt München ist seit 1976 in der Stadtsanierung aktiv. Hier finden Sie einen Überblick über alle ehemaligen Sanierungsgebiete.
Ehemalige Gebiete
Stärkung des zentralen Geschäftsbereichs Pasing
Ab 2009 begleitete die Stadtsanierung den Wandel Pasings in einen modernen Stadtteil. Das Sanierungsgebiet „Zentraler Geschäftsbereich Pasing“ mit circa 3.000 Einwohner*innen und einer Größe von 36 Hektar wurde im Jahr 2012 förmlich festgelegt.
Mit Hilfe des Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramms „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ wurde der gewachsene, kleinteilige Einzelhandel im zentralen Geschäftsbereich rund um den Pasinger Marienplatz sowie in der Bäcker- und Gleichmannstraße unterstützt. Identitätsstiftende Bereiche, wie die öffentliche Grünfläche am Manzinger Weg und die öffentliche Freifläche am nördlichen Schererplatz, wurden neu gestaltet. Auch in der Planegger Straße gab es punktuelle Aufwertungen. Bis Ende 2019 standen den Bürger*innen ein Stadtteilmanagement und ein Stadtteilladen vor Ort als Anlaufstelle zur Verfügung.
Mit Hilfe des kommunalen Förderprogramms „aktiv.gestalten“ konnten private Gebäudeaufwertungen an bedeutsamen öffentlichen Räumen bezuschusst werden. In Kooperation mit privaten Akteur*innen wurde ein Werbe- und Gestaltungskonzept für die örtlichen Geschäfte entwickelt. Neben den neu gestalteten Straßen im Zentrum von Pasing haben diese Investitionen eine positive Wirkung auf den öffentlichen Raum.
Der Stadtrat hat im Juni 2021, nach Umsetzung der wichtigsten Sanierungsmaßnahmen, die Aufhebung der Sanierungssatzung zum Jahresende 2021 beschlossen.
Weiterführende Informationen und Broschüren zum Download
- Broschüre Abschlussdokumentation (liegt im Laufe des Jahres 2022 vor)
- Film über das Sanierungsgebiet
- Juni 2021: Stadtratsbeschluss über die Satzungsaufhebung (Abschlussevaluationsbericht siehe Anlage 3)
- April 2017: Fertigstellung der Umgestaltung der Grünanlage am Manzingerweg
- Dezember 2016: Stadtratsbeschluss über die Programmverlängerung (Zwischenevaluationsbericht siehe Anlage 3)
- Juni 2012: Stadtratsbeschluss zur förmlichen Festlegung des Sanierungsgebiets (Integriertes Stadtteilentwicklungskonzept siehe Anlage 3)
- Juli 2009: Stadtratsbeschluss Programmeinsatz „Aktive Zentren“ und Beginn der vorbereitenden Untersuchungen
Lebenswertes Wohnen am Ring
Der Petuelring ist eine 2,2 Kilometer lange, mehrspurige Straße im Norden von München und Teil des Mittleren Rings. Die angrenzenden Häuserblocks waren vor der Stadtsanierung erheblichen Verkehrsemissionen ausgesetzt.
Als "Sanierungsgebiet Petuelring" im Stadtbezirk 11 Milbertshofen – Am Hart wurden die drei Häuserblöcke zwischen dem Petuelring im Süden, der Kantstraße im Norden, der Frohschammerstraße im Westen und der Grünfläche „Spielmeile“ im Osten förmlich festgelegt.
Wesentliches Ziel der Stadtsanierung war eine Blockrandschließung zum Schutz der Blockinnenbereiche, aber auch zur räumlichen Fassung des Straßenraums. Zudem waren eine Reduzierung der überwiegend gewerblich genutzten Rückgebäude und eine Entsiegelung und Aufwertung der Freiflächen erforderlich.
Im Zuge der Stadtsanierung wurde die Wohnsituation attraktiver gestaltet. Einige Wohnblocks wurden durch Neubauten zu Blöcken geschlossen, was zu einem besseren Schutz vor Lärm und Abgasen führte.
Die Sanierungssatzung für das Gebiet Petuelring soll 2022 nach Fertigstellung der Neubebauung der Grundstücke Ostermayerstraße 4 und Petuelring 96 aufgehoben werden. Die aktive Phase mit intensiven Gesprächen mit den Eigentümer*innen wurde bereits 2015 beendet.
Weiterführende Broschüre zum Download
- Sanierungsgebiet Petuelring: Abschlussbericht
Verbesserung der Lebensqualität
Das Westend ist ein Stadterweiterungsgebiet des 19. Jahrhunderts. Es entstand durch die Ansiedlung von in der Kernstadt störenden Gewerbebetrieben und Fabrikationsstätten mit nachfolgender Wohnbebauung. Ein enges Nebeneinander von Wohnen und Gewerbe hat daher Tradition.
Seit 1978 wurden insgesamt 16 Blöcke förmlich als Sanierungsgebiet festgelegt. Gründe dafür waren unzureichende Besonnung und Belichtung, überalterte Gebäudesubstanz, kleinräumige Hinterhöfe, unzureichende Grün- und Freiflächen, störende Gewerbebetriebe und damit einhergehende soziale Erosionsprozesse. Durch die förmliche Festlegung wurden die Voraussetzungen geschaffen, finanzielle Hilfen in Form von Städtebaufördermitteln einzusetzen.
Zur Verlagerung von störenden Gewerbebetrieben aus den Sanierungsblöcken wurde ein Bereich an der Hansastraße als Ersatz- und Ergänzungsgebiet zum Sanierungsgebiet Westend ("Block 65") ausgewiesen.
Die Sanierungsmaßnahmen im Westend haben die dortige Lebensqualität spürbar verbessert. Dies zeigt sich insbesondere durch die Identifikation der Bewohner*innen mit ihrem Stadtteil und die Bereitschaft ihn mit urbanem Leben zu füllen. Die Aufwertung und Schaffung von Grünflächen und Wegebeziehungen durch die Blöcke spielte dabei eine große Rolle.
Die Sanierungsmaßnahmen im Westend sind abgeschlossen. Mit Beschluss des Stadtrats vom 14. Dezember 2016 wurde die Sanierungssatzung im Stadtteil Westend aufgehoben.
Weiterführende Broschüren zum Download
- Stadtsanierung Westend: Soziale Stadterneuerung im Westend
- Stadtsanierung Westend: Das Westend im Wandel
- Gesichter des Westends: Die Sanierung aus Sicht von Zeitzeugen
- Grüne Wege durch das Westend
Haidhausen ist aus einer eigenständigen dörflichen Ansiedlung entstanden und wurde 808 erstmals erwähnt. Nach der Eingemeindung 1854 wurde es durch ein systematisch geplantes Stadtviertel mit symmetrischen Plätzen und repräsentativen Straßenzügen ergänzt, das so genannte Franzosenviertel zwischen dem alten Dorfkern und dem Ostbahnhof.
Um den zunehmenden städtebaulichen und strukturellen Missständen zu begegnen und die einsetzende Bodenspekulation zu steuern, wurden 1976 insgesamt 21 Blöcke als Sanierungsgebiet förmlich festgelegt. Damit wurde die Voraussetzung geschaffen, um dort Städtebaufördermittel zum Einsatz zu bringen. Zur Verlagerung von störenden Gewerbebetrieben aus den Sanierungsblöcken wurde eine Fläche hinter dem Ostbahnhof an der Haager Straße als Ersatz- und Ergänzungsgebiet ausgewiesen und mit einem Gewerbehof bebaut ("Block 105").
Die Sanierungsmaßnahmen in Haidhausen sind abgeschlossen. Mit Beschluss des Stadtrats vom 22. April 2009 wurde die Sanierungssatzung im Stadtteil Haidhausen aufgehoben.
Weiterführende Broschüren zum Download
Integrativ – kooperativ – aktivierend
Milbertshofen entstand aus einer dörflichen Siedlung. Der Stadtteil war im letzten Jahrhundert geprägt durch die ansässige Industrie und die damit verbundene hohe Verkehrsbelastung.
Die St.-Georgs-Kirche erinnert heute noch an die dörfliche Siedlung, aus der sich Milbertshofen entwickelt hat. Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden neben dem Handwerk erste Industriebetriebe, wie BMW und Knorr Bremse, die seitdem maßgeblich das Stadtbild bestimmten. Später prägten verstärkt auch Armut und Arbeitslosigkeit das Quartier. Es fehlte an sozialer und kultureller Infrastruktur für die Bewohner*innen sowie an Einrichtungen, Frei- und Spielflächen für Kinder und Jugendliche.
Von 1986 bis 1999 kamen in Milbertshofen Städtebauförderungsmittel aus dem sogenannten Grundprogramm zum Einsatz, bevor das Sanierungsgebiet 2000 in das Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramm „Soziale Stadt“ aufgenommen wurde. Dieses sah Fördermittel für eine innovative, nachhaltige und soziale Quartiersentwicklung vor. Profitiert von der Sozialen Stadt haben in Milbertshofen vor allem die Handlungsfelder Wohnen, öffentlicher Raum, soziale Infrastruktur, Ökonomie sowie Bildung und Kultur. Ein fester Bestandteil aller Maßnahmen war immer die aktive Beteiligung der Bevölkerung.
Mit vielen kleineren und größeren Maßnahmen, die sich über das ganze Quartier erstreckten, wurde Milbertshofen aufgewertet und für die Anwohner*innen lebenswerter gemacht. Hinterhöfe wurden neu gestaltet. Ideen und Anregungen von Kindern und Jugendlichen flossen bei der Planung von neuen Spielmeilen mit ein. Entlang der ehemaligen Tramstrecke entstand ein Grünstreifen. Plätze innerhalb des Stadtteils wurden begrünt. Ein Generationengarten zur Bepflanzung durch die Anwohner*innen wurde angelegt. Mit dem neuen Kulturhaus Milbertshofen am Curt-Mezger-Platz entstand ein lebendiger Ort der Begegnung für verschiedene Kulturen und Generationen. Durch die Stadtsanierung haben und seine Bewohner*innen ihre Identität zurückbekommen.
Bis 2005 wurden Mittel der „Sozialen Stadt“ in Milbertshofen eingesetzt. Bereits eingeleitete Maßnahmen wurden bis zur Aufhebung der Sanierungssatzung im Oktober 2009 erfolgreich abgeschlossen.
Weiterführende Broschüre zum Download
Sanierung und bürgerschaftliches Engagement Hand in Hand
Das Stadtviertel Hasenbergl wurde in den 1960er Jahren errichtet. Ziel war es rasch preisgünstige Wohnungen für sozial schwächere Bevölkerungsteile zu schaffen. In wenigen Jahren entstanden rund 8.000 überwiegend öffentlich geförderte Wohnungen für 26.000 Bewohner*innen.
Die monofunktionale, am Stadtrand errichtete Wohnsiedlung mit großmaßstäblichen Einzelbauten in einer Parklandschaft wies Mängel. Sie war unter anderem geprägt durch monotone Architektur und eine schlechte Gestaltung der Freiflächen. Es bestand eine hohe Jugendarbeitslosigkeit und es fehlten wohnungsnahe Arbeitsplätze sowie Treffpunkte für Kinder und Jugendliche.
Um Mittel der Städtebauförderung zur Aufwertung der Siedlung einsetzen zu können, wurde das Hasenbergl Anfang der 1990er Jahre als Sanierungsgebiet förmlich festgelegt. Gleichzeitig wurde in einem „städtebaulichen Entwicklungskonzept“ der Neubau attraktiv gestalteter Wohnanlagen und sozialer Einrichtungen vorgeschlagen, um ein Angebot für neue Bewohner*innen zu schaffen.
1999 wurde das Hasenbergl in das Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramm „Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf – Soziale Stadt“ aufgenommen. Damit bestand die Möglichkeit, Fördermittel nicht nur für Baumaßnahmen, sondern auch für sogenannte nicht-investive Maßnahmen, wie zum Beispiel ein Quartiersmanagement, soziale Projekte oder die Einbindung der Bewohner*innen und lokaler Akteur*innen einzusetzen. So wurden insbesondere auch Kinder und Jugendliche aktiv an der Planung und Neugestaltung ihres Stadtviertels beteiligt.
Die vorhandenen großzügigen Grün- und Freiflächen im unmittelbaren Wohnumfeld sowie öffentliche Plätze wurden neu gestaltet, besser miteinander verbunden und nutzbar gemacht. Rund 400 neue Wohnungen, ein Ladenzentrum und Einrichtungen für Kinder und Jugendliche wurden in den bestehenden Stadtteil integriert. Mit der Verlängerung der U-Bahn und der Errichtung des neuen Quartiers „Nordhaide“ liegt die Siedlung nicht länger isoliert am Stadtrand.
Über einen Zeitraum von 20 Jahren wurden durch die Städtebauförderung wichtige Impulse zur Verbesserung des Stadtbildes und des sozialen Lebens gesetzt. Mit der Aufhebung der Sanierungssatzung im Oktober 2009 wurden die Sanierungsmaßnahmen beendet. Vorhandene Kooperationsstrukturen wurden weitgehend fortgeführt