Designpreis
Als Anerkennung eines Gesamtwerkes vergibt die Landeshauptstadt München alle drei Jahre alternierend mit dem Architekturpreis und dem Kunstpreis den Designpreis.
Über den Preis
Der Designpreis der Landeshauptstadt München wird alle drei Jahre vergeben, alternierend mit dem Architekturpreis und dem Kunstpreis. Jeder Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Berücksichtigt werden alle Bereiche des Designs: Möbel-, Schmuck-, Licht-, Schrift-, Graphikdesign usw. In erster Linie soll ein künstlerisches Werk/eine künstlerische Persönlichkeit ausgezeichnet werden; im Ausnahmefall können auch Persönlichkeiten gewürdigt werden, die besondere Leistungen in Wissenschaft und Lehre und für die Kunstvermittlung erbracht haben.
Als Preisträgerinnen und Preisträger kommen nur Künstlerinnen und Künstler aus dem Designbereich in Betracht, die in München/der Region München leben und eine für das Kunstleben in München bedeutsame Leistung erbracht haben. Eigenbewerbungen sind nicht möglich. Vorschlagsrecht hat eine vom Stadtrat berufene Kommission, bestehend aus sechs Fachjuroreninnen und -juroren sowie fünf Mitgliedern des ehrenamtlichen Stadtrats.
Den Designpreis erhielten
Jurybegründung
„Das gestalterische Werk der in Ankara geborenen Münchnerin Ayzit Bostan überzeugt durch seine über Jahrzehnte hinweg konsequent weiterentwickelte, eigenständige Handschrift. Mit ihren Arbeiten setzt sie wichtige Akzente in der Kunst- und Designszene Münchens. 2012 realisierte sie zusammen mit dem Designer Gerhardt Kellermann im Auftrag des Kulturreferats die Installation „Replika“ für die Hofgartenarkaden. Bei dem 2019 von ihr gestalteten „Billboard“ des Kulturreferats auf dem Lenbachplatz wandelte sie humorvoll und intelligent Milton Glasers „I ❤ NY“ in eine Liebeserklärung an die weiß-blaue Heimatstadt um.
Nach einer Schneiderlehre und einer Ausbildung zur Schnittdirektrice an der Meisterschule für Mode in München machte Ayzit Bostan sich 1995 mit ihrem eigenen Label selbständig. Schon 1997 erhielt sie für ihre Arbeit den städtischen Förderpreis für Design. Seit 2012 lehrt sie als Professorin für Design textiler Produkte an der Kunsthochschule Kassel. Ayzit Bostan hat zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten und an vielen nationalen und internationalen Ausstellungen teilgenommen, zuletzt 2021 in den Goethe-Instituten in Paris und Bordeaux. Ihre Arbeiten sind regelmäßig in „Die Neue Sammlung“ der Pinakothek der Moderne vertreten.
Ihre Modestücke, Objekte und räumlichen Inszenierungen nutzt Bostan als Medien für popkulturelle Zitate, ironische Verweise und politische Botschaften. Mit Charme und Leichtigkeit inszenierte sie 2023 in der Einzelausstellung „Ayzit Bostan Palast“ in der Rathausgalerie große Themen wie Migration und Queerness. Gerne kombiniert sie weiche und harte Materialien wie Stahl und Stoffe, um mit einfachen Mitteln und Formen puristisch, sinnlich und erzählerisch Gegensätze und Ambivalenzen hervorzurufen. Ihre Arbeiten sind formal-ästhetisch ausdrucksstark und vielschichtig. Sie vereinen Herangehensweisen und Fragestellungen aus Kunst und Design, hinterfragen konventionelle gestalterische Auffassungen und lassen sich nicht in klassische Designkategorien einordnen.
Trotz internationaler Erfolge und Anerkennung ist sie München immer treu geblieben. In der Subkultur Münchens gut vernetzt und kollaborativ arbeitend, ist sie nicht nur ein wichtiges Vorbild für eine nachkommende Generation an Designer*innen, sondern fördert junge Kolleg*innen nachhaltig.“
Der Jury unter dem Vorsitz des Kulturreferenten Anton Biebl gehörten an
Prof. Sarah Dorkenwald, Hochschule für Kommunikation und Gestaltung Ulm
Prof. Matthias Edler-Golla, Hochschule für Angewandte Wissenschaften München
Dr. Josef Straßer, Die Neue Sammlung / Design Museum
Alexandra Schraff, Deutsche Meisterschule für Mode Designschule München
Prof. Michael John Gorman, Biotopia / Projektbüro im Botanischen Institut
Prof. Katja Knaus, Akademie der Bildenden Künste München
Stadträtin Sibylle Stöhr, Fraktion Die Grünen-Rosa Liste
Stadträtin Mona Fuchs, Fraktion Die Grünen-Rosa Liste
Stadträtin Sabine Bär, Fraktion der CSU mit FREIE WÄHLER
Stadträtin Ulrike Grimm, Fraktion der CSU mit FREIE WÄHLER
Stadtrat Roland Hefter, Fraktion SPD/Volt
- 2020
Günter Mattei - 2017
Otto Künzli - 2014
Florian Hufnagl - 2011
Alexander Neumeister - 2008
Rolf Müller - 2005
Erico Nagai - 2002
Günther Gerhard Lange - 1999
Ingo Maurer - 1997
Herbert H. Schultes - 1995
Hermann Jünger - 1993
Pierre Mendell