Münchner Charta der Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften
Die Münchner Charta der Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften ist eine Bekundung zu gegenseitiger und gesamtgesellschaftlicher Solidarität und Gerechtigkeit.
Bekenntnis füreinander
Das "Bekenntnis füreinander - Münchner Charta der Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften" ist eine Bekundung zu gegenseitiger und gesamtgesellschaftlicher Solidarität und Gerechtigkeit. Mit über zwei Dutzend lokalen Münchner Gemeinschaften, welche die Charta verabschiedet haben, sind folgende zwölf Religionen und Weltanschauungen vertreten: Alevitentum, Bahaitum, Buddhismus, Christentum, Hinduismus, Humanismus, Islam, Jesidentum, Judentum, Mandäismus, Sikhismus sowie Tenrikyo. Die Charta wurde am 15. September 2023 im Münchner Rathaus verabschiedet, am 14. Dezember 2023 dem Stadtrat bekannt gegeben und am 17. April 2024 aktualisiert.
Die Charta hat folgenden Wortlaut:
Solidarität: Wir verpflichten uns zu gegenseitiger und gesamtgesellschaftlicher Solidarität. Wir stehen füreinander ein und streben gemeinsam nach Gerechtigkeit.
Schutz: Wir verpflichten uns, die Menschen anderer religiös-weltanschaulicher Überzeugungen in unserer Stadt zu schützen, wenn sie aus Vorurteilen oder Motiven gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit heraus benachteiligt oder angegriffen werden.
Vielfalt: Wir erkennen gesellschaftliche Vielfalt an, welche sowohl religiös-weltanschauliche Gruppenidentitäten als auch die Identität der Einzelnen umfasst.
Grundgesetz: Wir bekennen uns aus unserem Glauben bzw. aus unserer Weltanschauung heraus zu den Werten und Zielen des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland.
Selbstbestimmungsrecht: Wir bekennen uns zum weltanschaulich neutralen Staat, der das Selbstbestimmungsrecht aller Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften auf dem Boden des Grundgesetzes garantiert.
Gleichheit: Kein Mensch darf wegen seines Glaubens, seiner Weltanschauung, seiner Herkunft, seines Geschlechts, seiner sexuellen Orientierung oder seiner Hautfarbe benachteiligt, herabgewürdigt, bedroht oder verletzt werden.
Begegnung: München ist eine Stadt der Begegnung und Vielfalt. Dies wollen wir durch die Förderung des Dialogs von Menschen unterschiedlicher religiös-weltanschaulicher Identitäten miteinander bestärken und ausbauen.
Menschenwürde: Wir treten für die Achtung der Menschenwürde und für die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen ein. Wir lehnen insbesondere jede Form von Antisemitismus und Islamfeindlichkeit ab.
Respekt: Wir treten für eine Haltung des Respekts, des Interesses und der Achtung des anderen ein und verpflichten uns zur Kooperation auf Augenhöhe.
Dialog: Unser Dialog ist geprägt von Toleranz und gegenseitigem, vertrauensvollem Verständnis für unsere unterschiedlichen religiös-weltanschaulichen Ansichten. Zusammen setzen wir uns aktiv gegen Menschen- und Demokratiefeindlichkeit ein.