Eisenbahn-Ausbesserungswerk Freimann
Das ehemalige Bahn-Gelände in Freimann mit der denkmalgeschützten Dampflokrichthalle wird neu gestaltet - für Oldtimer-Fans, Heimwerker und Forschende
Oldtimer-Show, Forschungszentrum und ein Baumarkt
Die denkmalgeschützte ehemalige Dampflokrichthalle an der Lilienthalallee in Freimann wird einer neuen Nutzung zugeführt: Im Nordteil ist ein Baumarkt eingezogen, im restlichen Gebäudekomplex ist ein Oldtimer- und Sportwagen-Zentrum entstanden. Südlich der Halle entsteht ein "Campus für Innovation und Forschung".
Das Areal des ehemaligen Ausbesserungswerks der Bundesbahn liegt zwischen der Maria-Probst-Straße und der Lilienthalallee und ist 20,2 Hektar groß.
Für den Bereich der ehemaligen Dampflokrichthalle wurde ein vorhabenbezogener Bebauungsplan mit Grünordnung aufgestellt. Das Planungskonzept sieht sowohl den Erhalt des denkmalgeschützten Gebäudes als solches als auch seiner Struktur vor - die neuen Nutzungen werden in die vorhandene Struktur integriert, so dass der Hallencharakter und das Volumen des imposanten Baukörpers in vielen Bereichen erlebbar bleiben.
Neue Nutzungen für das denkmalgeschützte Gebäude
Im nördlichen Teil der Halle ist ein Baumarkt eingezogen. Die Zufahrt erfolgt über eine neue Anbindung an die Maria-Probst-Straße.
Der großflächige südliche Hallenbereich und dessen östlicher Vorbau wurden zu einem öffentlich zugänglichen Oldtimer- und Sportwagen-Zentrum umgebaut. Es sind Ausstellungs-, Veranstaltungs- und Handelsflächen, Restaurationswerkstätten, Aufbewahrungs- und Wartungsboxen, Übernachtungsmöglichkeiten, Gastronomie oder Erlebniszonen, Flächen für Tagungen sowie ein Club für Autobegeisterte entstanden. Die ehemaligen Kohlebunker und das Kesselhaus wurden zu Eventhallen umgebaut.
Erschlossen wird dieser südliche Bereich des ehemaligen Bahngeländes von der Lilienthalallee aus über die neue Straße „Am Ausbesserungswerk“. Diese wird ab der Zufahrt zur ehemaligen Lokhalle nach Westen zur Maria-Probst-Straße als Einbahnstraße weitergeführt. Parallel dazu wird eine öffentliche Fuß- und Radwegeverbindung geschaffen.
Der vorhabenbezogene Bebauungsplan mit Grünordnung 2024 wurde am 16. Juli 2014 vom Stadtrat gebilligt. Die öffentliche Auslegung fand von 9. Oktober bis 11. November 2014 statt.
Campus für Innovation und Forschung
Südlich des Lokhallenbereichs ist eine offene Gewerbe- und Bürobebauung mit kompakten Gebäuden beabsichtigt. Für den 3,7 Hektar großen Teilbereich wurde ein städtebaulicher und landschaftsplanerischer Ideenwettbewerb durchgeführt. Auf Basis des Siegerentwurfs von Lauber + Zottmann Architekten, München, mit Valentien + Valentien Landschaftsarchitekten und Stadtplaner, Weßling, wurde der Bebauungsplan mit Grünordnung Nummer 1942a erstellt. Seit 9. April 2020 ist dieser rechtskräftig.
Im Campus für Innovation und Forschung sollen sich besonders Firmen mit einem Bezug zu den Themen Auto und Mobilität als Ergänzung des Oldtimer- und Sportwagen-Zentrums niederlassen. Um die Freiflächen qualitätvoll gestalten zu können, wird für die benötigten Stellplätze und, soweit möglich, auch für die Anlieferung eine großflächige Tiefgarage erstellt. Die denkmalgeschützte Zenithhalle bleibt als Kulturhalle erhalten. In einem gesonderten Parkhaus werden die Stellplätze hierfür untergebracht. Die Erschließung des Areals erfolgt ebenfalls über die neue Straße "Am Ausbesserungswerk".