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Erfolgsgeschichten aus München

Pflegekräfte für die Behindertenhilfe

Das Programm "Care International" bringt angehende Fachkräfte für die Behindertenhilfe aus der Türkei nach München.

Gruppenfoto der Programmteilnehmer*innen von Care International 23-24

In einem Jahr zur Anstellung als Krankenpfleger*in in München

Vor einem Jahr kamen sie mit dem Programm „Care International“ nach München. Nun sind sie als Pflegekräfte angestellt und sehen ihre berufliche Perspektive in Deutschland. Dazwischen lagen ein Jahr Freiwilligendienst, verteilt auf verschiedene fachliche Module, sowie zweimal wöchentlich ein Deutschkurs mit Abschluss der Sprachprüfung B2.
 

Organisationsübergreifendes Teamwork

Care International ist ein Projekt des Münchner Beschäftigungs- und Qualifizierungsprogramms MBQ im Referat für Arbeit und Wirtschaft. Als Teilprojekt des Trägerverbunds Personalsituation Behindertenhilfe kümmern sich eine Projektleitung und zwei Mitarbeiter*innen des Projektträgers EUCON e.V. um die Anliegen der Teilnehmer*innen und der Behindertenhilfeeinrichtungen.

Das städtische Referat für Arbeit und Wirtschaft koordiniert das Thema Fachkräftesicherung. Die Kolleg*innen aus dem Sachgebiet Übergänge Ausbildung & Beruf betreuen das Projekt. Sie sorgen für einen reibungslosen Ablauf bei der Beantragung von Arbeitserlaubnis und Aufenthaltstiteln.

Finanziert wird das Projekt Care International über  städtische MBQ-Fördermittel, ergänzt durch Drittmittel der EU.

Porträt junger Mann

"Vor einem Jahr habe ich das Projekt Care International kennengelernt und bin nach Deutschland gekommen. Im Rahmen des Projekts habe ich viele Erfahrungen gesammelt und arbeite jetzt als Krankenpfleger in München. Ich fühle mich sehr glücklich und privilegiert, Teil dieses Projekts zu sein."

Muhammed Furkan Hanay, Pflegekraft aus dem Ausland

 

Dass ein solcher Trägerverbund etwas bewegen kann, zeigt der erfolgreiche erste Jahrgang.

Absolvent*innen, die bereits in der Türkei einen Universitätsabschluss in der Krankenpflege erworben hatten, wurden im Rahmen einer Kooperation mit der Atatürk-Universität direkt angesprochen. Interessierte konnten sich bewerben.

Noch gibt es oft mehr Interessent*innen als Plätze, so berichtet es ein Teilnehmer von der Universität Erzurum. Doch wer die Personalsituation im Gesundheitswesen bei uns kennt, weiß, dass hier noch viel Luft nach oben ist.

Der Trägerverbund

  • Ziel des Trägerverbundes Personalsituation Behindertenhilfe ist es, Fach- und Nachwuchskräfte für die Behindertenhilfe zu gewinnen und Konzepte zu entwickeln und umzusetzen, um die Personalsituation in stationären Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen in München zu verbessern. Dafür arbeiten wir Träger-übergreifend auf kommunaler Ebene.
  • Am Trägerverbund Personalsituation Behindertenhilfe beteiligt sind:
  • Münchner Beschäftigungs- und Qualifizierungsprogramm (MBQ) - Referat für Arbeit und Wirtschaft, LHM
  • Heimaufsicht - Kreisverwaltungsreferat, LHM
  • Augustinum
  • Caritasverband für München und Freising
  • Die Brücke gGmbH
  • Helfende Hände gGmbH
  • Lebenshilfe München e.V.
  • Monsignore-Bleyer-Haus
  • Regens-Wagner-Stiftung München
  • Stiftung ICP München
  • Stiftung Pfennigparade
  • Südbayerische Wohn- und Werkstätten für Blinde und Sehbehinderte gGmbH

So funktioniert Care International

Ist die Bewerbung erfolgreich, starten die Absolvent*innen mit Care International. Die jungen Fachkräfte bekommen hier Unterstützung beim Spracherwerb und mit der Bürokratie. So führt sie das Programm direkt zur deutschen Fachqualifikation und lässt sie auch mit anderen Fragen nicht allein.

Nach einer ersten Online-Sprachkursreihe noch im Heimatland sorgt Care International dafür, dass die Teilnehmer*innen in gut koordinierte Stationen des Freiwilligendienstes kommen, Einreiseunterlagen erhalten und nach Ankunft in München die nötigen Sprachaufbaukurse an der Münchner Volkshochschule besuchen.

Dabei lernen sich die Teilnehmer*innen auch untereinander kennen und können ihre Erfahrungen austauschen.

Hinzu kommt: Alle Einrichtungen in München, die von dem Programm profitieren, stellen für „ihre“ Freiwilligen einen kostenfreien Wohnraum zur Verfügung und die Teilnehmer*innen erhalten eine Freiwilligendienstvergütung.

"Ich freue mich, meine erste Pflegeerfahrung im Rahmen des Projekts Care International gemacht zu haben. Der Wert, der uns entgegengebracht wird, motiviert mich noch mehr, meine Karriere fortzusetzen. Ich bin stolz, Teil von Care International zu sein."

Didem Yilmaz, Pflegekraft aus der Türkei
Junge weibliche Pflegekraft

Das Ergebnis - ein planbarer und verlässlicher Zeitraum bis zu der in Deutschland nötigen Fachqualifikation – ist für Teilnehmer*innen und die Arbeitgeber*innen entscheidend und macht das Programm zum Erfolg. So zeigt die erste Bilanz: 18 von 21 Teilnehmer*innen haben nach einem Jahr ihre Anstellung als Pflegekraft in München erreicht.  Zwei von ihnen  arbeiten als Pflegehilfskräfte (laut Aufenthaltsrecht: Pflegekraft in Anerkennung), und sobald sie ihre B2-Sprachprüfung bestehen, erhalten auch sie ihre Anerkennung als Pflegefachkraft.


Arbeitserfahrung flexibel 

Auch eine „Arbeitserfahrung im Ausland auf Zeit“ kann das Programm zuweilen sein. So kehrten zwei Teilnehmer*innen in die Türkei zurück, weil sie dort im staatlichen Gesundheitsdienst eine Anstellung fanden. Doch auch für sie war „Care International“ eine Erweiterung ihrer Qualifikation und eine wertvolle Erfahrung.

Unterdessen scheinen die anderen mit ihren Arbeitgeber*innen und ihrem Leben in München derzeit sehr zufrieden. Die nächsten werden im Ausland schon sprachlich vorbereitet. Das Projekt geht weiter.

Kontakt

  • Team Fach- und Nachwuchskräfte

    Sie interessieren sich für Care International und möchten weitere Informationen? Hier finden Sie unseren Kontakt bei munich business.

    Gruppenbild mit den zehn Mitarbeiter*innen und Mitarbeitern vom Team Fachkräfte