Neubau der Feuerwache 5

Mit der Feuerwache 5 und dem zweiten Teil des Katastrophenschutzzentrums hat das Baureferat ein zukunftsweisendes Bauprojekt umgesetzt.

Neubau der Feuerwache 5
Florian Holzherr
Blick auf den Neubau aus südöstlicher Richtung

Neubau an der Aschheimer Straße 30

Mit der Feuerwache 5 und dem zweiten Teil des Katastrophenschutzzentrums hat das Baureferat ein zukunftsweisendes Bauprojekt für die Landeshauptstadt München, an Stelle der aus den Jahren 1951-1953 stammenden alten Feuerwache, umgesetzt. Der Neubau trägt wesentlich zur Sicherheitsinfrastruktur der Stadt bei.

Ziel war es, den bisherigen Standort der Feuerwache 5 an der Ecke Aschheimer Straße/Anzinger Straße im Münchner
Osten beizubehalten. Mit dem Neubau ist der Feuerwehrstandort – nach der Feuerwache 4 – zur zweiten Schwerpunktwache der Berufsfeuerwehr München außerhalb der Altstadt geworden. Das Wachgebiet der Feuerwache 5 umfasst etwa 30 Quadratkilometer zwischen Haidhausen/Au und Berg-am-Laim, zwischen Giesing und Bogenhausen und von Perlach/Ramersdorf bis Zamdorf. Neben der Feuerwache wird hier der zweite Standort des Katastrophenschutzes in München einziehen. Zudem hat das Baureferat
(Hochbau) 39 Betriebswohnungen für die Mitglieder der Berufsfeuerwehr geschaffen.

Von der Skizze zum fertigen Neubau

Die Planung des Architekturbüros Ackermann Architekten wurde entsprechend der Bedarfe der Branddirektion erarbeitet. Im Mai 2017 hat der Münchner Stadtrat das Baureferat mit der Umsetzung des Bauvorhabens beauftragt. Damit der Betrieb während der gesamten Bauzeit gewährleistet bleibt und die Einsatzbereitschaft und lebensrettenden Abläufe der Berufsfeuerwehr nicht beeinträchtigt werden, wurde der Neubau in zwei Abschnitten realisiert. Das Baureferat hat mit dem ersten Bauabschnitt der sehr
komplexen Bauarbeiten im September 2017 begonnen und ihn in rund dreieinhalbjähriger Bauzeit errichtet. Nach der
Freimachung des alten Wachgebäudes starteten anschließend die Rückbauarbeiten und der zweite Bauabschnitt. Die Gesamtfertigstellung erfolgte im März 2025.

Oben im Bild: Blick auf den Neubau aus südöstlicher Richtung
Florian Holzherr

Architektur für einen zukunftsweisenden Sicherheitsstandort

Neubau der Feuerwache 5
Florian Holzherr
Blick in die Fahrzeughalle

Der Neubau zeichnet sich durch eine durchdachte, zweckmäßige Architektur aus, die zur effizienten Funktionalität beiträgt. Das Gebäude umfasst vier Vollgeschosse, fügt sich in die umgebende Bebauung ein und umschließt einen großzügigen Innenhof, um den die verschiedenen Funktionsbereiche angeordnet sind. Ein zentrales Element der Feuerwache 5 ist die Nachrichtenstelle, die mit modernster Technologie ausgestattet ist und sich im östlichen Gebäudeteil befindet. Diese ermöglicht eine effektive Koordination der Einsätze und verbessert die Kommunikation zwischen den verschiedenen Einheiten. Die Einsatzkräfte sind dadurch in der Lage, schnell und präzise auf Notfälle zu reagieren. Im Ostflügel befindet sich zudem die zentrale Fahrzeughalle für die Feuerwehr. Darüber befinden sich die Büroräume für die zentrale Feuerbeschau sowie die Ruheräume, die zum Innenhof orientiert sind und auch einen Zugang zu den Dachgärten bieten. Im viergeschossigen Nordflügel sind neben dem Medizinlager und dem zentralen Bekleidungslager unter anderem auch die Sporthalle und ein Fitnessbereich. Der zweigeschossige Westflügel
beherbergt eine weitläufige Fahrzeughalle für den Katastrophenschutz, Wasch- und Desinfektionshallen, diverse Funktionsräume sowie Räume für die Druckkammer, Atemschutztechnik und medizinische Geräte. Im Südflügel befindet sich im Erdgeschoss ein großer Schulungsraum. In den darüberliegenden Geschossen sind die Dienstwohnungen für Beschäftigte der Feuerwehr in der Größe von ein bis vier Zimmern entstanden. Diese Wohnungen sind über ein eigenes Treppenhaus mit Laubengängen zugänglich. Sie öffnen sich nach Süden und Osten zu einer verglasten Loggia. Diese dient dem Lärmschutz zur Straße und versorgt als vorgelagerter Wintergarten die Wohnungen in den Winter- und Übergangsmonaten mit Wärme. Das Gebäude ist weitgehend unterkellert und umfasst auch eine Tiefgarage.

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Funktionalität, Komfort und Nachhaltigkeit

Neubau der Feuerwache 5
Florian Holzherr
Dachterrasse vor den Ruhebereichen

Die effiziente Funktionalität spiegelt sich auch in den Formsprachen und der Gestaltung des neuen Gebäudes wider. Die Metall-Verkleidung der Fassade ist ästhetisch ansprechend und weist zudem eine hohe Widerstandsfähigkeit und Langlebigkeit auf. Das Baureferat (Hochbau) hat die Innenbereiche mit hochwertigen und zugleich pflegeleichten Materialien gestaltet: Linoleum und Holz schaffen eine angenehme Atmosphäre und unterstreichen den funktionalen Charakter der Räume. Zudem tragen sie zur Lärmminderung und zu einem angenehmen Raumklima bei.

Für die Mitarbeiter*innen wurden auf den Dachterrassen vier Ruhe- und Aufenthaltshöfe geschaffen, die mit Stauden, Gräsern und Sträuchern bepflanzt sind und mit gemütlichen Sitzgelegenheiten sowie Liegedecks ausgestattet wurden. Ein attraktiv gestalteter Dachgarten für die Mieter*innen der Dienstwohnungen lädt zum Verweilen ein. Zwei Hochbeete bieten die Möglichkeit für urbanes Gärtnern. Die weiteren Dachflächen sind teils extensiv begrünt, teils mit Photovoltaikanlagen zur nachhaltigen Stromversorgung
ausgestattet. Elf Baumneupflanzungen ergänzen den Baumbestand auf dem Gelände. Zudem wurde ein Sandspielplatz mit Kletterspielgerät angelegt, Blumenwiesen eingesät und die beiden Lichthöfe mit Stauden bepflanzt.

Kunst am Bau

Neubau der Feuerwache 5
Florian Holzherr
Kunst am Bau am Haupteingang

Ein besonderes Highlight der Fassadengestaltung ist die Kunst am Bau, die den Außenbereich der Nachrichtenstelle ziert. Im Rahmen von QUIVID, dem Kunst am Bau-Programm der Landeshauptstadt München, hat der Künstler Manfred Pernice ein zweiteiliges Kunstwerk mit dem Titel „Ascona15“ geschaffen. An der Fassade der Nachrichtenstelle bilden bunte Emaille-Blech-Kacheln ein dynamisches Muster, das sowohl als künstlerisches Element als auch als identitätsstiftendes Merkmal für die Feuerwache dient. Zudem ist im Zugang zu den Wohneinheiten ein Betonensemble mit skulpturalen Elementen entstanden, das als Sitzgruppe genutzt werden kann. Diese erinnert an eine Peilanlage.