Die Leitlinie Bildung wird weiterentwickelt

Welche Art von Bildung brauchen wir morgen? Der Bedarf wird gemeinsam mit den Beteiligten ermittelt und das Konzept den neuen Rahmenbedingungen angepasst.

Was ist das Ziel?

Auf dem Bild sind vier gelbe und ein blaues Post-it zu sehen. Der Fokus ist auf die Post-its
Referat für Bildung und Sport - Sebastian Widmann

Ziel ist es, Bildungsangebote für die gesamte Münchner Stadtgesellschaft möglichst fair, zukunftsfähig und solidarisch zu gestalten. Die große Frage lautet demnach: Wie schaffen wir mehr Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit?

Die Hans Sauer Stiftung unterstützt dabei, neue Beteiligungsformate umzusetzen und die Bedürfnisse der jeweiligen Region möglichst gut kennen zu lernen. Das Ergebnis dieses Beteiligungsprozesses wird dem Stadtrat voraussichtlich im Frühjahr 2024 vorgelegt.

Folgende vier Themenblöcke werden im Rahmen der Leitlinie Bildung behandelt und weiterentwickelt:

  • Bildungsgerechtigkeit, Chancengleichheit und Inklusion: Wie wird Bildung allen gerecht?
  • Digitalisierung, Medienbildung und Medienkompetenzen: Wie kann Digitalisierung Bildungsgerechtigkeit voranbringen? Was braucht es dafür?
  • Bildungsinhalte: Welche Inhalte sind künftig wichtig, um eine zukunftsorientierte Bildung gewährleisten zu können? Wie werden Kinder und Schüler*innen an Entscheidungen demokratisch beteiligt?
  • Bildungsorte: Wie sollen Bildungsorte eingerichtet sein, damit Menschen in unterschiedlichen Lebensphasen nach ihren individuellen Bedürfnissen gefördert werden können? Welche Bedarfe hat der Lebensraum Kita und Schule von morgen? Was braucht eine Bildungseinrichtung, um die Kinder und Schüler*innen auf die Zukunft vorzubereiten?

Wie läuft das Projekt ab?

Auf dem Bild sind Schüler*innen unterschiedlicher Altersgruppen zu sehen, die an einem langen Tisch sitzen. Unscharf im Vordergrund meldet sich eine Person, der Hintergrund ist scharf.
Referat für Bildung und Sport - Andreas Gebert

Das Projekt besteht aus mehreren Bearbeitungsphasen, in die jeweils unterschiedliche Zielgruppen einbezogen werden. Hierzu gibt es verschiedene Beteiligungsformen und Arbeitsgruppen:

  • AdminLab
  • Informationsveranstaltung für Schüler*innen
  • Regionalwerkstätten 
  • SocialLab
  • Strategiewerkstatt

Ausführlichere Informationen dazu finden Sie unten in den FAQs.

AdminLab

Das AdminLab setzt sich aus Mitgliedern verschiedener Institutionen zusammen: Vertreter*innen aus städtischen Referaten und Fachstellen, Beirät*innen, der Regierung von Oberbayern und die Stadtschüler*innenvertretung (SSV). Es ist das zentrale Begleitgremium im Fortschreibungsprozess und hat sowohl die Struktur der Regionalwerkstätten wie auch die Themenfelder, die im Prozess näher zu betrachten sind, festgelegt und die Leitfragen, die in den Regionalwerkstätten bearbeitet wurden, entwickelt. Im weiteren Verlauf sind Rückkoppelungen mit dem SocialLab geplant, um sicherzustellen, dass die gefundenen Leitprojektideen einem Realitätscheck standhalten. 

Informationsveranstaltung für Schüler*innen

Am 12. Mai 2022 fand eine Informationsveranstaltung für Schüler*innen in Kooperation mit der SSV im Münchner Haus der Schüler*innen statt. Hierzu wurden die Schulsprecher*innen der Münchener Schulen eingeladen. Sie wurden im Laufe des Nachmittags darüber informiert, was die Leitlinie Bildung ist und welche Bedeutung sie für die Münchner Schüler*innen hat. Ziel war es, sie zu ermutigen, sich in den jeweiligen Regionalwerkstätten einzubringen und an der Weiterentwicklung mitzuarbeiten. 

Dass sich Engagement lohnt, zeigt allein der Blick auf die SSV: Sie wird seit 2010 als freiwillige Leistung der Stadt München dauerhaft finanziert. Sie gibt den Münchner Schüler*innen somit viele Möglichkeiten, sich untereinander zu vernetzten und sich aktiv einzubringen.

Regionalwerkstätten

In den Regionalwerkstätten bearbeiteten Bildungsakteur*innen - von Schüler*innen und Pädagog*innen bis hin zu Bezirksausschussmitgliedern und Bürger*innen - die vorbereiteten Leitfragen. Hierbei teilten sie ihre Sicht über die Herausforderungen und Bedarfe für ihren jeweiligen Stadtteil mit.

Regionalwerkstätten (Mai bis Juli 2022)

  • München West (am 17. Mai 2022 im Städtischen Elsa-Brändström-Gymnasium) 
  • München Nord (am 31. Mai 2022 im Städtischen Beruflichen Schulzentrum für Fahrzeugtechnik) 
  • München Ost (am 28. Juni 2022 im Städtischen Anton-Fingerle Bildungszentrum) 
  • München Süd / Mitte (am 19. Juli 2022 im Städtischen Beruflichen Schulzentrum an der Deroystraße)

Ergebnisse aus den Regionalwerkstätten: 

  • circa 350 Akteur*innen der Münchner Bildungslandschaft haben sich in den vier Regionalwerkstätten engagiert 
  • 284 Zukunftsideen und 384 Alltagsmomente wurden in sogenannten Templates von den Akteur*innen erstellt. 

SocialLab

Im SocialLab - ein weiteres Begleitgremium -  kamen von Oktober bis 2022 bis April 2023 rund 30 bis 40 Teilnehmer*innen aus den verschiedensten Bereichen der Münchner Bildungslandschaft zusammen und haben in einem kreativen und experimentellen Prozess konkrete Leitprojektideen entwickelt. Grundlage und Datenbasis dafür waren die Ergebnisse aus den Regionalwerkstätten. Insgesamt wurden über 600 Ideen entwickelt und zu rund 40 Projektskizzen "verarbeitet". Diese im SocialLab entwickelten Ideenskizzen wurden zu zehn Leitprojektideen zusammengeführt. Die Projektskizzen wurden vom AdminLab gesichtet und priorisiert an das SocialLab - Gremium zurück gespiegelt. Ein punktueller Austausch, eine Rückkoppelung der Ergebnisse aus dem SocialLab mit dem AdminLab soll sicherstellen, dass die gefundenen Leitprojektideen einem Realitätscheck standhalten. Aus dem Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) werden zwei Leitprojekte in die Leitlinie Bildung mitaufgenommen.

Strategiewerkstatt

In der Strategiewerkstatt wurden die strategischen Partner*innen auf Leitungsebene angesprochen, um Ergebnisse aus den Regionalwerkstätten und Leitprojektideen aus dem SocialLab gemeinsam zu reflektieren und zu diskutieren, inwiefern diese auch aus strategischer Sicht stimmig sind oder ob Ergänzungen und Anpassungen nötig sind. 

Wer darf wann mitgestalten?

Auf dem Bild ist der blonde Hinterkopf einer Frau zu sehen, die eine Brille trägt und auf ein gelbes Post-it
Referat für Bildung und Sport - Sebastian Widmann

Damit die Weiterentwicklung den Bedürfnissen der Münchner*innen entsprechen, werden unterschiedliche Bildungsakteur*innen verschiedener Ebenen einbezogen. Zu den Regionalwerkstätten wurden Folgende eingeladen:

  • Lehrkräfte, Erziehungskräfte, Sozialpädagog*innen, Schulpsycholog*innen, Schüler*innen und Schüler*innenvertretungen, Elternvertretungen, Schulrät*innen 
  • interessierte Bürger*innen aus den jeweiligen Regionen
  • Akteure der Jugendhilfe und weitere Bildungsakteuer*innen, wie Kooperationspartner*innen, Stadtteilbibliotheken oder Sportvereine
  • BildungsLokale (ein erfolgreiches Beispiel aus der Leitlinie Bildung 2010)
  • Bezirksausschüsse und Lokalpolitik
  • örtliche Wirtschaft, wie Handwerksbetriebe und Gewerbe

Auch strategische Partner*innen werden miteinbezogen. Für sie gab es am 6. Juli 2023 eine Strategiewerkstatt. Zu diesem Termin wurden beispielsweise das Kultusministerium, die Regierung von Oberbayern, das Staatliche Schulamt, die IHK und HWK, Münchner Hochschulen, verschiedene Verbände, die Münchner Volkshochschule sowie die Agentur für Arbeit, das Jobcenter München und die Stadtpolitik eingeladen. 

FAQs zur Leitlinie Bildung

Die Leitlinie Bildung formuliert als Teil der Perspektive München den verbindlichen Rahmen für das kommunale Handlungsfeld Bildung.

Das in der Leitlinie Bildung 2010 verankerte Leitziel Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit hat nichts von seiner Bedeutung und Aktualität verloren.

Veränderte Rahmenbedingungen, wie die demografische Entwicklung, die Integration Neuzugewanderter oder die Selbstverpflichtung der Stadtverwaltung zur Klimaneutralität bis 2030, hingegen erfordern eine Weiterentwicklung der bildungspolitischen Zielsetzungen.

Der Fortschreibungsprozess untergliedert sich in eine

  1. Vorbereitungsphase,
  2. Umsetzungs- und Öffentlichkeitsphase sowie
  3. Abschluss- und Auswertungsphase.

Je nachdem in welcher Phase sich der Fortschreibungsprozess befindet, werden unterschiedliche Zielgruppen beteiligt.

Ausgehend von dem bereits in der Leitlinie 2010 verankerten umfassenden Bildungsbegriff wurde die Fortschreibung breit angelegt und alle relevanten Bildungsbereiche eingebunden. Aufgrund der vielfältigen Anknüpfungspunkte zu anderen Fachleitlinien wurde bereits in der Vorbereitungsphase ein referats- und institutionenübergreifendes Begleitgremium (AdminLab) etabliert, um den Fortschreibungsprozess mithilfe der vielfältigen Expertise möglichst gut zu begleiten und zu unterstützen.

Zielgruppen in der Umsetzungs- und Öffentlichkeitsphase

  • Bildungsakteure (aus den formalen, nonformalen und informellen Bildungsbereichen) unterschiedlicher Ebenen (strategisch und operativ)
  • Zielgruppen in den Regionalwerkstätten
  • Lehrkräfte, Erziehungskräfte, Sozialpädagog*innen, Schulpsycholog*innen, Schüler*innen (SMV-en), Elternvertretungen, Schulrät*innen 
  • Freizeitstätten, Jugendhilfeträger, Stadtteilbibliotheken und weitere Bildungsakteure/Kooperationspartner*innen von Bildungseinrichtungen (inkl. Erwachsenenbildung),
  • örtliche Betriebe (bzgl. Praktikastellen)
  • BildungsLokale als Experten für den Sozialraum
  • Bezirksausschüsse und Lokalpolitik
  • interessierte Bürger*innen
  • Zielgruppen in den Strategiewerkstatt 
  • Kultusministerium, Regierung von Oberbayern, Staatliches Schulamt,
  • Kammern
  • Hochschulen, wissenschaftliche Institutionen (DJI, ISB, IFP)
  • Verbände
  • Münchner Volkshochschule
  • Agentur für Arbeit, Jobcenter
  • Vertretung Stadtpolitik

Ein weiteres Begleitgremium, das zwischen den Regionalwerkstätten und der Strategiewerkstatt im Sommer 2023 eingeplant ist, ist das SocialLab. Nähere Infos hierzu sind unter dem Punkt SocialLab weiter oben auf der Seite zu finden. 

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