Kommunikation und Umgang mit Menschen mit Behinderungen

Menschen mit Behinderungen haben das Recht auf gleichberechtigte gesundheitliche Versorgung. Dieser Leitfaden dient als Orientierung im medizinischen Alltag.

Ein Leitfaden für medizinisches Personal

Menschen mit Behinderungen haben das Recht auf eine gleichberechtigte und diskriminierungsfreie gesundheitliche Versorgung. Sie werden durch individuelle Beeinträchtigungen und Barrieren in der Umwelt behindert. Sie können dabei unabhängig von ihrer individuellen Beeinträchtigung erkranken und sind auf eine barrierefreie medizinische Behandlung angewiesen – so wie alle anderen Menschen auch.

Damit das im Sinne von Inklusion und Teilhabe gelingt, müssen bestimmte Rahmenbedingungen erfüllt sein, wie zum Beispiel:

  • eine barrierefreie Zugänglichkeit
  • ausreichende Zeitfenster zur Behandlung
  • fachlich gut ausgebildetes Personal

Eine weitere Bedingung für mehr Teilhabe, die leicht umzusetzen ist und wenig kostet, ist gelungene Kommunikation.

Das Hintergrundwissen zu unterschiedlichen Beeinträchtigungsformen und eine jeweils angepasste Kommunikation führen zu Begegnungen auf Augenhöhe. In der Folge fühlen sich Menschen ernst genommen und medizinisches Personal verstanden.

Der vorliegende Leitfaden soll sowohl als Orientierungshilfe für den Umgang und die Kommunikation mit Menschen mit Behinderungen als auch als Nachschlagewerk für Situationen im medizinischen Alltag dienen. Die Grundlage für den Leitfaden bildet das umfangreiche Handbuch „KSL KONKRET #4 – VIELFALT PFLEGEN“ des Kompetenzzentrums Selbstbestimmt Leben in Nordrhein-Westfalen.

Der Leitfaden enthält einen kompakten Überblick zu Tipps und Hinweisen für eine gelungene Kommunikation mit Menschen mit Behinderungen, differenziert nach wesentlichen Beeinträchtigungsformen.

Die wichtigsten Grundregeln im Überblick

  • Behandeln Sie Menschen mit Behinderung als „Expert*innen in eigener Sache“.
  • Schaffen Sie so viele Wahlmöglichkeiten wie möglich, um den individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden. Vermeiden Sie unflexible Zeiten und Abläufe.
  • Begegnen Sie Menschen mit Behinderung mit Würde, Empathie und Respekt.
  • Sprechen Sie Unsicherheiten an und fragen Sie bewusst nach.
  • Bauen Sie so viele Barrieren wie möglich ab: barrierefreie Informations- und Kommunikationsmöglichkeiten, einen vorurteilsfreien Umgang miteinander („Barrierefreiheit in den Köpfen“), barrierefreie räumliche Strukturen
  • Zentrale Prinzipien der Barrierefreiheit:
    • Fuß-Rad-Prinzip: Alle Bereiche, die man zu Fuß erreicht, können auch „rollend“ erreicht werden
    • Zwei-Sinne-Prinzip: Informationen werden so übermittelt, dass mindestens zwei von drei Sinnen aktiviert werden
    • KISS-Prinzip (Keep it short and simple): Informationen verständlich und einfach ausdrücken
  • Menschen mit Behinderungen haben das Recht auf Begleitung durch ihre persönliche Assistenz oder Assistenzhunde, genauso wie auf die Mitnahme von Gebärdensprachdolmetscher*innen.

Leitfaden

"Kommunikation und Umgang mit Menschen mit Behinderungen"
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