Bürger- und Kulturtreff „Neue Ziegelei“
Im Prinz-Eugen-Park, am Maria-Nindl-Platz in Bogenhausen, ist ein zentraler Ort für Begegnung, Kultur und soziale Integration entstanden.
Der Neubau wird zum zentraler Anlaufpunkt des Viertel
Im Prinz-Eugen-Park, am Maria-Nindl-Platz in Bogenhausen, ist ein zentraler Ort für Begegnung, Kultur und soziale Integration entstanden. Der Bürger- und Kulturtreff „Neue Ziegelei“ wird zum zentralen Anlaufpunkt des Viertels. Der dreigeschossige Neubau vereint ein Alten- und Service-Zentrum (ASZ), einen Familien- und Nachbarschaftstreff sowie einen multifunktionalen Kultursaal in nachhaltiger Bauweise. Das Gebäude ist als offenes Quartierszentrum konzipiert und fördert mit seiner zentralen Lage und transparenten Architektur das Miteinander der verschiedenen sozialen Gruppen im neuen Viertel.
Vielfältige Nutzung für alle Generationen
Das Quartierszentrum bietet verschiedene kulturelle Angebote für alle Altersgruppen sowie soziale Beratungsdienste, wie zum Beispiel den Mittagstisch für Senioren oder den Familientreff für junge Mütter, an.
Die „Neue Ziegelei“ überzeugt durch einen klaren, funktionalen Grundriss. Öffentliche Bereiche sowie Verwaltungs- und Funktionsräume befinden sich entlang einer zentralen Foyerachse, was Übersichtlichkeit und Orientierung erleichtert. Großflächige Verglasungen fördern Transparenz und schaffen eine einladende Atmosphäre. Der rund 230 m² große Kultursaal im Obergeschoss ist flexibel bespielbar und bietet Platz für bis zu 300 Personen für Konzerte, Vorträge, Theater oder als Speisesaal des ASZ.
Ein durchgehendes Foyer wirkt als offenes Quartiersscharnier und verbindet so den Maria-Nindl-Platz mit der benachbarten Ruth-Drexel-Schule. Es dient auch als Raum für informelle Begegnungen, Ausstellungen und kulturelle Aktivitäten. So trägt die „Neue Ziegelei“ architektonisch und funktional auf vielfältige Weise zur sozialen Vernetzung im Viertel bei.
Materialität und Nachhaltigkeit
Das Gebäude ist durch den Einsatz nachhaltiger Materialien geprägt. Die Fassade besteht aus recycelten Ziegeln, die an die historische Ziegeleitradition des Münchner Ostens anknüpfen. Im Inneren werden Recyclingbeton, weiß lasierte Fichte und Eichenholz verwendet. Teile der Tragstruktur, etwa im Kultursaal, wurden in Holzbauweise realisiert.
Diese Materialwahl verbindet gestalterische Qualität und Wärme mit einem ressourcenschonenden Ansatz. Ergänzt wird das ökologische Gesamtkonzept zusätzlich durch eine Fernwärmeversorgung, eine Grundwasserkühlung sowie ein Wildbienendach.
Kunst im öffentlichen Raum
Ein künstlerisches Highlight im Außenraum ist die Kunst am Bau „Salon der Gezeiten“ der Schweizer Künstlerin Judith Albert. Das Wasserspiel besteht aus einer Sitzgruppe in Anlehnung an den Chesterfield Stil – hier aus Naturstein – die alle 15 Minuten ca. 15 Zentimeter im Wasser steht. Ein artifizieller Mond schwebt über dieser Szenerie, die inmitten von neugepflanzten, schattenspendenen Bäumen vor dem Südeingang des Neubaus zum Erfrischen und Verweilen einlädt. Mit dem im Titel genannten Motiv der „Gezeiten“ – als dem vielleicht ältesten „Wasserspiel“ der Erde – reflektiert das Kunstwerk auch die Abhängigkeit des Menschen vom Element Wasser als wertvolles, lebensspendendes Gut, welches dem menschlichen Dasein einen Rhythmus gibt und das soziale Miteinander lenkt. Dieses Wasserspiel ist im Rahmen von QUIVID, dem Kunst am Bau-Programm der Landeshauptstadt München, entstanden.
Ein offenes, verbindendes Zentrum
Die „Neue Ziegelei“ versteht sich als Pilotprojekt in doppelter Hinsicht. Sie bringt erstmals soziale und kulturelle Einrichtungen dieser Art unter einem Dach zusammen und setzt zugleich Maßstäbe im Bereich des ressourcenschonenden Bauens durch den Einsatz von Recyclingmaterialien wie Ziegel und Beton. Der Neubau ist ein Ort der Integration und gegenseitigen Unterstützung, der durch seine flexible Nutzung und nachhaltige Bauweise weit über die reine Funktionalität hinausgeht. Mit der Architektur, der klaren Raumaufteilung, zahlreichen räumlichen Synergien und der gelungenen Integration hochwertiger Materialien greift die
Einrichtung zentrale Themen des Quartiers wie Gemeinschaft, Nachhaltigkeit und kulturelle Teilhabe auf.
Das Baureferat (Hochbau) hat im Oktober 2022 die Bauarbeiten für den Bürger- und Kulturtreff begonnen. Im Frühjahr 2025 erfolgte die termin- und kostengerechte Fertigstellung des Neubaus, der nun vom Bayerischen Roten Kreuz betrieben wird.