Stadtbezirk 2 Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt

Der 2. Stadtbezirk umschließt die südliche Hälfte der Altstadt. Strukturen und Funktionen des Stadtbezirkes sind viertelspezifisch sehr unterschiedlich ausgeprägt.

Blumen und Resizdenztheater am Gärtnerplatz

Der Stadtbezirk 2 Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt im Portrait

Der 2. Stadtbezirk, aus der Zusammenlegung der Ludwigsvorstadt mit den Isarvorstädten entstanden, umschließt die südliche Hälfte der Altstadt. Strukturen und Funktionen des Stadtbezirkes sind viertelspezifisch sehr unterschiedlich ausgeprägt und von der jeweiligen Entwicklungsgeschichte beeinflusst: Das Bahnhofsviertel, im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört, wurde mit Wohn- und Geschäftshäusern wieder aufgebaut. Neben Groß- und Einzelhandelskonzentrationen ist in diesem Viertel das Hotel- und Gaststättengewerbe zahlreich vertreten. Seit Mai 2019 wurde mit dem Abriss der ehemaligen DB-Schalterhalle das Projekt „Neubau des Münchner Hauptbahnhofs“ auch nach außen sichtbar. Die zahlreichen Neu- und Umbaumaßnahmen werden sich voraussichtlich über das ganze Jahrzehnt erstrecken.
Auf einem Areal östlich der Hackerbrücke befindet sich der Zentrale Omnibusbahnhof. Neben seiner Zweckbestimmung für den überregionalen Busverkehr wurden auch ergänzende Einrichtungen wie Handel-, Büro- und Gastronomienutzungen geschaffen. Das Wies'nviertel (dessen Name sich von der Theresienwiese als Veranstaltungsort für das weltbekannte Oktoberfest ableitet) wurde Mitte des 19. Jahrhunderts als repräsentatives Villen- und Mietshausviertel konzipiert. Heute
dominieren dort Bürofunktionen. Östlich an das Wies'nviertel schließt das Klinikviertel an, mit den Innenstadtkliniken der Universität und zahlreichen angegliederten Instituten. Das Schlachthof-, Glockenbach und Gärtnerplatzviertel sind aus gründerzeitlichen Stadterweiterungen hervorgegangene Mietshaus- und Gewerbeviertel. Sie verfügen auch heute noch über einen sehr hohen, größtenteils gepflegten Altbaubestand.
Aber auch kulturelle Einrichtungen wie das städtische „Deutsche Theater“, das zu den Bayerischen Staatstheatern gehörende „Gärtnerplatztheater“ und die Kabarettbühne „Wirtshaus im Schlachthof“ bereichern das Viertel. Der Neubau des städtischen Volkstheaters im Schlachthofviertel wurde im Herbst 2021 feierlich eröffnet.
Das angrenzende Areal des ehemaligen Viehhofgeländes soll künftig zu einem urbanen Wohnquartier entwickelt werden. Durch Ausweitung von Cityfunktionen und Umnutzungen aufgegebener Industrie- und Gewerbeflächen hat sich die traditionelle Gewerbestruktur gewandelt und der tertiäre Bereich als maßgeblicher Arbeitsplatzanbieter in diesen Vierteln etabliert.

Im Stadtbezirksteil Isarvorstadt liegt der nördlich an die Schlachthofareale angrenzende „Alte Südfriedhof“, der älteste Zentralfriedhof Münchens; als Pestfriedhof wurde dieser im Jahr 1563 angelegt.
Prominente Persönlichkeiten aus der Münchner Kultur- und Wirtschaftsgeschichte vergangener Jahrhunderte fanden dort ihre letzte Ruhe. Ebenfalls in der Isarvorstadt befindet sich das größte naturwissenschaftlich-technische Museum der Welt, das „Deutsche Museum“.
Eingeschlossen durch zwei Arme der Isar hat es seinen Standort auf der „Museumsinsel“, einer 8,6 Hektar großen einstigen Kiesbank.
Mit der innerstädtischen Isar-Renaturierung hat der Stadtbezirk an seiner östlichen Grenze ein attraktives, grundlegend neu gestaltetes, quartiernahes Naherholungsgebiet erhalten. In einem letzten Akt bekam die Isar unter der Reichenbachbrücke hindurch einen neuen Seitenarm. Im Jahr 2011 wurde das Großprojekt Isar-Plan nach über elfjähriger Bauzeit abgeschlossen.
Durch die Modernisierung/Sanierung alter Wohngebäude und der daraus resultierenden Anhebung des Mietniveaus, sowie durch die Errichtung von Eigentumswohnungen auf früheren Gewerbeflächen (zum Beispiel im 56 Meter hohen Turm des früheren Heizkraftwerks), ist die Sozialstruktur in einzelnen Bezirksteilen in Veränderung begriffen: Der Altersaufbau der Bezirksbevölkerung verjüngt sich und ist geprägt durch einen hohen Anteil der Gruppe der potentiell erwerbsfähigen Personen von 18 bis 64 Jahre. Die Zahl der Ein- und Zweipersonenhaushalte rangiert an zweithöchster Stelle.

(Quelle: Statistisches Taschenbuch 2024)

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