Stadtbezirk 21 Pasing-Obermenzing
Pasing und Obermenzing bilden seit 1992 den 21. Stadtbezirk. Im Jahr 1938 wurden die ehemals selbstständigen Gemeinden als Bezirksteile nach München eingemeindet.
Der Stadtbezirk 21 Pasing-Obermenzing im Portrait
Pasing und Obermenzing bilden seit 1992 den 21. Stadtbezirk. Pasing feierte im Jahr 2013 sein 1 250-jähriges Bestehen, Obermenzing ist nicht wesentlich jünger. Im Jahr 1938 wurden beide Bezirksteile nach München eingemeindet und verloren ihren Status als selbstständige Gemeinden.
Um den alten, noch erhaltenen Dorfkern von Obermenzing, ist ein weiträumiges Villenviertel mit Ein‑ und Zweifamilienhäusern entstanden, die zum größten Teil erst in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg gebaut worden sind. Von kulturhistorischer Bedeutung ist die, auf Herzog Albrecht III. zurückgehende, gotische Schlossanlage Blutenburg (1980 bis 1983 restauriert), in deren Festsaal heute zahlreiche kulturelle Veranstaltungen stattfinden und die auch die Internationale Jugendbibliothek beherbergt. Die starke Verkehrsbelastung der Verdi-/Amalienburgstraße als Autobahnzubringer der A 8 München-Stuttgart sowie des Straßenzuges der Pippinger Straße, entlang der Würm, sind für die unmittelbar daran anschließenden Wohnbereiche eine erhebliche Belastung. Wie für ein Villenviertel dieser Art nicht anders zu erwarten, bestimmen einkommensstarke Bevölkerungsschichten die Sozialstruktur in Obermenzing. Aber auch dörfliche Strukturen und Traditionen sind noch anzutreffen.
Zum Zeitpunkt der Eingemeindung war Pasing eine eigenständige Stadtgemeinde. Als Gegenleistung für die „Zwangsehe“ mit München erhielt Pasing die einzigartige Einrichtung der sogen. Bezirksverwaltungsstelle Pasing, dem heutigen Bürgerzentrum Rathaus Pasing mit Standesamt und anderen städtischen Dienstleistungen. Die Errichtung der Bahnlinie München-Augsburg und die Eröffnung einer Haltestation in Pasing im Jahr 1840 waren für die Entwicklung des Ortes von großer Bedeutung. Dadurch wurden die Voraussetzungen für Industrieansiedlungen, für den Pendel- und Naherholungsverkehr, für die Schulstadt und nicht zuletzt für den Erfolg der Villenkolonien als Wohngebiet geschaffen. Im Pasinger Bahnhof halten heute alle die westliche Region erschließenden S-Bahnen, sowie zahlreiche Fernzüge. Mit Eröffnung der „Nordumgehung Pasing“ im Dezember 2012 wurde der Verkehr um den Pasinger Ortskern herum geleitet. Das Stadtteilzentrum um den Pasinger Marienplatz wird zu einem fußgängerfreundlichen Treffpunkt umgestaltet, der Durchgangsverkehr ausgesperrt. Im Dezember 2013 wurde die bis zum Bahnhof Pasing verlängerte Tram-Linie 19 in Betrieb genommen. Die Erschließung des letzten Teilbereichs der Zentralen Bahnflächen, die Baugebiete auf dem ehemaligen Weyhl-Gelände bzw. auf dem Gewerbegebiet östlich der Paul-Gerhardt-Allee geht nun in die Realisierung. Im Planungsgebiet Paul-Gerhardt-Allee entstehen in Zukunft auf 38 ha ca. 2 400 Wohnungen und bis zu 700 Arbeitsplätze mit entsprechender sozialer Infrastruktur. Pasing war schon vor seiner Eingemeindung ein Zentrum mit Einkaufs- und Versorgungsmöglichkeiten, gesundheitlichen, sozialen und schulischen Einrichtungen, auch für den umliegenden, damals noch ländlichen Bereich. Diese Bedeutung nimmt Pasing auch heute noch für den Münchner Westen sowie das westliche Umland ein. Zwischen dem Pasinger Bahnhof und der Offenbachstraße entstand die dreigeschossige Einkaufswelt „Pasing-Arcaden“ mit knapp 150 Handels- und Gastronomiebetrieben sowie Flächen für Dienstleistungen, Büros und Wohnen.
Der Baubestand in Pasing weist neben schönen Beispielen gründerzeitlicher Architektur um den Pasinger Marienplatz sowie in den Villenkolonien I und II vor allem nach dem Krieg entstandene Geschosswohnungsbauten, durchsetzt mit Ein‑ und Zweifamilienhäusern, auf. Kennzeichnend für Pasing ist eine relativ ausgewogene Sozialstruktur. Die Zahl der Familienhaushalte liegt deutlich über dem Gesamtstadtniveau. Der Ausländeranteil im gesamten Stadtbezirk rangiert weit unter dem städtischen Durchschnitt.