Beschreibung

Der Friedhof Riem wurde 1913 errichtet und 1937 nach München eingemeindet. Im Jahr 2001 wurde auf der gegenüberliegenden Straßenseite der moderne Erweiterungsteil eröffnet. Hier befindet sich die neue Trauerhalle und die gesamte Friedhofs-Infrastruktur.

Das strenge Geviert der neuen Trauerhalle unter einem Betondach ist das Zentrum der Anlage. Einfache, klare Gebäude bilden zusammen mit rauen Umfassungsmauern einen Ort der Stille. Die Grabflächen liegen wie Inseln leicht erhoben in der Wiesenlandschaft. Sie sind durch Magerwiesen und öffentliche Wege voneinander getrennt und mit Trockenmauern umgrenzt. Blickfang ist das Kunstwerk "Kreuz im Nichts" von Hermann Bigelmayr.

Im Friedhof Riem gibt es insgesamt 3.700 Gräber. Das Friedhofsgelände umfasst eine Fläche von 7,62 Hektar.

Der Friedhof Riem ist nicht ständig besetzt und wird durch den Ostfriedhof verwaltet.

Die Friedhofslandschaft

Die Landschaftsplanung und -gestaltung des Neuen Friedhofs Riem erfolgte durch die Landschaftsarchitektin Ursula Hochrein und den Landschaftsarchitekten Axel Lohrer. Die Einbindung in das Umfeld der benachbarten, neu entstandenen Messestadt und den südöstlich gelegenen Landschaftspark waren wesentliches Ziel des Realisierungswettbewerbes zur Erweiterung des Friedhofs München-Riem.

Das Gestaltungskonzept des Friedhofs schafft isolierte Orte der Ruhe. Gleichzeitig ist der Landschaftsraum durchlässig und knüpft an den übergeordneten Grünzug an. Ruhige, introvertierte Grabfelder stehen im Kontrast zu den weiten offenen Magerrasenfeldern der Münchner Schotterebene.

Die Bestattungsflächen treiben leicht erhoben in der umgebenden weiten Wiesenlandschaft. Baumhaine aus verschiedenen heimischen Arten wie Wildäpfel, Kiefern-Birken, Kirschen und Eichen-Hainbuchen geben jeder Scholle ihren eigenen Charakter. Trockenmauern aus Gneis umgrenzen die Grabfelder nach innen. Sie lassen den Blick nur in die Ferne offen. Der "letzte Weg" verbindet über knirschenden Kies die Inseln untereinander, mit der Aussegnungshalle und dem alten Friedhofsteil. Zentral angelegte Wasserstellen betonen die Knickpunkte des Weges, der in einem Aussichtssteg im Norden endet.

Nach außen zeigt sich der Friedhof als Park. Die Landschaft umflutet die Inseln mit blühenden Magerwiesen und einzelnen Obstbäumen. Fuß- und Radwege durchziehen die Wiesenflächen in alle Richtungen. Die Magerwiesen wurden mit Saatgut aus der Garchinger Haide angelegt und bereits im Jahr 1999 als schützenswerte Biotope kartiert.

Die Trauerhalle

Die Friedhofsgebäude im Neuen Friedhof Riem stammen von den Architekten Andreas Meck und Stephan Köppel. Die Gebäude sind als aus der Erde wachsende Körper konzipiert: Eiche, Cortenstahl, Beton sowie Naturstein bestimmen das Bild. Alle Materialien sind massiv und unbehandelt belassen. Ihr natürliches Altern steht für den Kreislauf des Lebens. Unter ein bergendes Steindach ist die Aussegnungshalle als glatter Eichenholzkubus gestellt. So entsteht ein Gegensatz zu den rauen, aus Bruchsteinen gemauerten Hofumfassungswänden und den Böden aus Stein.

Die Stimmung ist geprägt durch den warmen Holzton der Umfassungswände und einen introvertierten, sakralen Charakter, der durch die Vermeidung eines direkten Ausblicks entsteht. Besonders gekennzeichnet wird die Anlage durch das Flugdach aus Beton. Die Betonkonstruktion verfügt über eine Spannweite von 10 Metern. Die Fassaden der Aussegnungshalle sind aus gestocktem Sichtbeton mit einer rauen, homogenen Oberfläche. Durch das Stocken werden die Gesteinskörnungen im Beton freigelegt, was den Charakter eines steinmetzmäßig bearbeiteten Grabsteins erzeugt.

Auch im Innenraum wurde der Werkstoff Beton eingesetzt: Etwas besonderes ist die Materialkombination aus Eiche und Beton im Bereich des Aufbewahrungsgangs. Die hölzernen Schiebewände ruhen auf Sichtbetonbänken und schaffen eine ruhige und intime Atmosphäre, in der die Trauernden Abschied nehmen können. Die Oberflächen des Betons im Innenraum sind unterschiedlich gestaltet: in einigen Bereichen wurde der Sichtbeton mit einer Bretterschalung mit stark saugender Oberfläche erzeugt, der Abdruck der horizontalen Schalung nimmt dabei Bezug auf das Eichenholz; in anderen Bereichen, wurde der Beton nachträglich geschliffen.

Die Aussegnungshalle wurden mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem BDA-Preis 2001, dem ar + d award und dem Licht-Architektur-Preis 2003.


Fläche

7.6 Hektar

Grabplätze

3.700 Plätze

Grabarten

  • Erdgräber
  • Urnengräber
  • Urnennischen

Ruhezeit

10 Jahre

Grabkosten

Die Kosten für den Grabplatz richten sich entsprechend der Friedhofsgebührensatzung nach der Art und Lage des Grabes. Für eine Grabstätte in besonders gestalteten Friedhofsteilen (Forum und Hauptwege) sowie für gestalterisch hervorgehobene Urnennischen erhöht sich die Grabnutzungsgebühr um 50 Prozent. Auf dem Friedhof Riem gibt es folgende Grabstätten:

  • Erdgrab in erster Reihe
  • Erdgrab in zweiter oder folgenden Reihen
  • Heckengrab
  • Mauergrab
  • Anlagengrab
  • Urnenerdgrab in erster Reihe
  • Urnenerdgrab in zweiter oder folgenden Reihen
  • Urnen-Heckengrab
  • Urnen-Anlagengrab
  • Urnennischen
  • Urnengräber mit Rahmenbepflanzung

Service

  • Fahrservice für Senior*innen
  • Leihrollstühle

Friedhofstyp

  • Stadtteilfriedhof

Bildergalerie

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Friedhof Riem

Telefon

Post

Fax: 089 858367918 − Verwaltung im Ostfriedhof

Adresse

Am Mitterfeld 68
81829 München

 

Zugang zum Friedhof:
  • November bis Februar: 8 bis 17 Uhr
  • März: 8 bis 18 Uhr
  • April bis August: 8 bis 20 Uhr
  • September bis Oktober: 8 bis 19 Uhr
Servicezeiten der zuständigen Verwaltung im Ostfriedhof:
  • Montag bis Donnerstag: 8 bis 12 Uhr und 13 bis 15 Uhr
  • Freitag: 8 bis 12 Uhr

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Verzicht auf Grabnutzungsrechte

Wenn die vorgeschriebene Ruhezeit abgelaufen ist, können Sie Grabnutzungsrechte aufgeben.

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