HyStarter: Wasserstoffstrategie für München
Die Landeshauptstadt München arbeitet gemeinsam mit einem Akteursnetzwerk an einer Wasserstoffstrategie für die Region.
Wasserstoff-Roadmap für München
Nach zehn Monaten schloss die Landeshauptstadt München das HyStarter-Projekt ab und präsentierte die Ergebnisse der Öffentlichkeit.
Diese wurden gemeinsam mit dem engagierten Akteur*innennetzwerk in insgesamt sechs Strategiedialogen erarbeitet. Dabei wurde über die Vor- und Nachteile von Wasserstoff, die regionalen Erzeugungspotenziale, mögliche Einsatzfelder, notwendige Infrastrukturen sowie zukünftige Herausforderungen diskutiert, um gemeinsam eine Vision für die regionale Wasserstoffwirtschaft zu entwickeln. Neben der Förderung von Klima- und Umweltschutz war dabei auch die Entwicklung neuer Wertschöpfungsketten ein Ziel des Prozesses. Der Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft sollte dabei stets auf ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltige Weise umgesetzt und der Nutzen und Einsatz von Wasserstoff im Vergleich zu anderen nachhaltigen Alternativen hinsichtlich Effizienz geprüft werden.
Die gemeinsam entwickelte Vision einer Wasserstoffwirtschaft wurde in verschiedenen Szenarien approximiert und umfasst ein H2-Erzeugungssystem, das auf regionalen Ressourcen und Potenzialen basiert. Dabei wurden sowohl die Potenziale der (regionalen) H2-Produktion über die H2-Distribution hin zur H2-Anwendung in der Mobilität sowie in der Industrie und Gebäudeenergieversorgung analysiert.
Im Rahmen dieser Potenzial-Analyse wurde schnell deutlich, dass der zukünftige H2-Bedarf nicht regional per Eigenproduktion gedeckt werden kann, weshalb es für die Region essenziell ist, dass sie bis 2030 an das European Hydrogen Backbone angeschlossen wird. Regionale H2-Erzeugungsprojekte sind deshalb aber nicht weniger wichtig und stellen einen wichtigen Bestandsteil einer H2-Wertschöpfungskette dar.
Die detaillierten Ergebnisse finden Sie im Abschlussbericht.
Neues Wasserstoffkonzept für München
Um das Ziel der Klimaneutralität 2035 konsequent weiterzuverfolgen, gilt es, Entwicklungen zu neuen und zukunftsfähigen Technologien wie der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie zu beobachten und deren Potenziale für München zu analysieren.
Die Landeshauptstadt München hat sich daher an dem vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr ausgerufenen Wettbewerb „HyLand – Wasserstoffregionen in Deutschland“ beteiligt und ist in der Kategorie „HyStarter“ als einer von 15 Gewinnern hervorgegangen. Im Rahmen einer immateriellen Förderung wird die Stadt München nun für ein Jahr (Juni 2022 bis Juni 2023) mit professioneller, fachlicher und organisatorischer Unterstützung bei der Entwicklung eines regionalen Wasserstoffkonzepts unterstützt.
Der Grundstein hierfür wurde mit der Initiierung eines aktiven Akteur*innennetzwerkes gelegt. Gemeinsam mit rund 30 Akteuren aus Gewerbe, Wissenschaft und Forschung, Gesellschaft sowie kommunalen Eigenbetrieben wird im Rahmen von sechs Strategiedialogen ein Wasserstoffkonzept für München erarbeitet.
- Aufbau eines aktiven Akteursnetzwerks
- Förderung von Synergieeffekten und des Wissenstransfer in der Region
- Erhebung des Status Quo in Bezug auf Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie und des dazugehörigen Dekarbonisierungspotentials
- Analyse und Identifikation von Einsatzbereichen, Herstellungs- und Transportpfaden
- Evaluation der notwendigen Anpassungen in der Produktion, Transportinfrastruktur und Anlagen auf Kundenseite
- Vernetzung von Strom, Wärme und Verkehr im Sinne einer Sektorkopplung
- Entwicklung einer Wasserstoffstrategie mit konkreten Projekten und Maßnahmen
Förderungen
„HyLand – Wasserstoffregionen in Deutschland“ ist ein 2019 vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr ausgerufener Wettbewerb mit den Kategorien „HyStarter“, „HyExperts“ und „HyPerfomer“. Als Gewinner bei "HyStarter" wird man für ein Jahr mit professioneller, fachlicher und organisatorischer Unterstützung bei der Bildung eines Netzwerks und der Entwicklung eines regionalen Wasserstoffkonzepts unterstützt. Ziel ist es, die Region so zu beraten und zu begleiten, dass eine „Akteurslandschaft“ aus Politik, kommunalen Betrieben, Industrie, Gewerbe, Wissenschaft und Gesellschaft gebildet wird. Das Programm wird von der NOW GmbH koordiniert und vom Projektträger Jülich umgesetzt.
Mit der EE Energy Engineers GmbH als externe Projektberatung steht der Landeshauptstadt München und seinen Akteur*innen ein starkes Team zur Seite. Dieses soll im engen Zusammenspiel die bestehenden Projektideen konkretisieren und so weit ausarbeiten, dass eine praktische Umsetzung möglich ist.