Fairer Handel und nachhaltige Beschaffung

Die Landeshauptstadt München fördert als Fairtrade Stadt nachhaltige Beschaffung und Fairen Handel.

Fairtrade Stadt München

Logo Fairtrade Stadt München

Seit 2013 ist München eine von über 890 Fairtrade Städten in Deutschland. Diese Städte werden mit diesem Titel für ihr besonderes Engagement für den Fairen Handel ausgezeichnet .

In dem Münchner Bündnis Fairtrade Stadt München engagieren sich Vertreter*innen der Münchner Stadtverwaltung, der Zivilgesellschaft, der Kirchen sowie von Fairhandelsorganisationen und Weltläden, um den Fairen Handel in München voranzubringen.

Das Bündnis organisiert vielfältige Angebote und Aktivitäten zum Fairen Handel: Veranstaltungen, Fachgespräche, nachhaltige Bildungsangebote an Schulen und anderen Lernorten, in Kirchengemeinden, und vieles mehr.

München erfüllte auch 2023 alle fünf notwendigen Kriterien und trägt für weitere zwei Jahre den Titel Fairtrade Stadt.

Außerdem hat München 2023 den ersten Preis beim bundesweiten Wettbewerb „Hauptstadt des Fairen Handels“ in der Kategorie Großstadt gewonnen. Gewürdigt wurde damit Münchens Engagement für die Weiterentwicklung und Erfolge im Bereich der nachhaltigen Beschaffung und die Förderung des Fairen Handels.

Münchens Engagement

© Fairkauf Handelskontor eG

Ein Projekt der Fairtrade Stadt München

Die München Schokolade ist von der Bohne bis zur Tafel fair. Mit dem Kauf werden Kleinproduzent*innen in Ländern des Südens unterstützt. Kakao und Zucker werden nach strengen Naturland-Kriterien ökologisch angebaut. Das Design der Verpackung haben zwei Schüler*innen der städtischen Berufsschule für Farbe und Gestaltung entworfen.

Die München Schokolade gesellt sich zum bio-fairen München Kaffee, der bereits seit Jahren in München gut eingeführt ist.

Seit 2023 gibt es außerdem den bio-fairen München Espresso ganze Bohne.

5 Cent für Projekte der Klimapartnerschaft

Für jede verkaufte Tafel München Schokolade sowie für jedes Päckchen München Kaffee oder Espresso werden 5 Cent für die Klimapartnerschaft Münchens mit dem indigenen Volk der Asháninka im peruanischen Regenwald gespendet. Damit werden dort Umwelt- und Sozialprojekte unterstützt.

Mehr Infos:

Jede*r Einzelne kann durch den Einkauf von Produkten aus fairem Handel einen Beitrag leisten.

Der faire Einkaufsguide des „Nord Süd Forum München e.V. für eine solidarische Welt“ „München fair“ hilft dabei.

Frisch geerntete Kaffeebohnen

Als Fairtrade Stadt engagiert sich die Landeshauptstadt München für Fairen Handel.

Weitere Infos finden Sie unter dem Forum Fairer Handel, Fairtrade Deutschland oder Weltladen Deutschland.

Worum geht es beim nachhaltigen öffentlichen Einkauf?

Bei der nachhaltigen Beschaffung werden wirtschaftliche, soziale und ökologische Auswirkungen eines Produktes (oder einer Dienstleistung) entlang seines gesamten Lebenszyklus berücksichtigt. Nachhaltig Beschaffen heißt jene Produkte zu kaufen, die möglichst geringe negative Folgen für Mensch, Natur und Umwelt haben.

Wirtschaftliche Aspekte sind unter anderem Qualitätsstandards, Versorgungssicherheit und die Gesamtkosten eines Produktes (Lebenszykluskosten).

Zu den sozialen Kriterien zählen zum Beispiel die Einhaltung von Arbeits- und Gesundheitsschutz in der Produktion, die Vermeidung ausbeuterischer Kinderarbeit und Zwangsarbeit, existenzsichernde Löhne, Gleichstellung von Frauen und Männern und gerechter Handel.

Ökologische Kriterien können beispielsweise Ressourcen- und Energieverbrauch, die Reduktion von Schadstoffemissionen und / oder Langlebigkeit, Wiederverwertbarkeit und Reparaturfreundlichkeit eines Produktes sein.

Welche Bedeutung hat nachhaltige Beschaffung in München?

Die Landeshauptstadt München kauft jährlich Waren und Dienstleistungen im Wert von über 500 Millionen Euro ein. Die Marktmacht der öffentlichen Beschaffung leistet daher wichtige Beiträge zum Schutz von Umwelt und sozialen Standards wie Arbeitnehmer*innenrechten auf nationaler und internationaler Ebene.

Beispielhafte Stadtratsbeschlüsse

Als zweite Kommune in Deutschland beschloss München bereits 2002, keine Produkte aus ausbeuterischer Kinderarbeit mehr zu beschaffen. Seitdem wurde die öko-soziale Beschaffung beständig weiterentwickelt.

Die bis 2011 gängige Praxis der Eigenerklärungen von Lieferanten war ein erster Schritt. Diese Erklärungen waren jedoch kaum nachprüfbar und stellten nur eine geringe Garantie für eine faire Produktions- und Lieferkette dar.

Daraufhin hat der Stadtrat beschlossen, für bestimmte Produktgruppen, bei denen es bereits anerkannte Standards gibt, keine Eigenerklärungen mehr zu akzeptieren, sondern Zertifikate und Siegel einzufordern, welche die Einhaltung von sozialen Mindeststandards garantieren. Beispiele hierfür sind Natursteine sowie faire Sportbälle für Münchner Schulen. In den Folgejahren wurden für weitere Produktgruppen verbindliche Nachhaltigkeitskriterien eingeführt; Beispiele hierfür sind Büromaterial, Reinigungsmittel und IT-Hardware.

2021 fand ein Stadtratshearing zur nachhaltigen Beschaffung statt. Die daraus folgende umfassende Bekanntgabe gibt einen Überblick über nachhaltige Kriterien bei der Beschaffung der Stadt München sowie weiterführende Handlungsoptionen.

Beispiele nach Produktgruppen

Bereits 2006 hat der Münchner Stadtrat entschieden, nur noch Blumen aus eigener Herstellung der Stadtgärtnerei oder aus regional-saisonalem Anbau zu verwenden. Bei Importware kauft die Stadtverwaltung München nur noch Blumen mit einem Gütesiegel aus Fairem Handel und aus ökologischer Herstellung ein.

Bei der Vergabe von Straßenbau- und Entwässerungsarbeiten fordert das Münchner Baureferat für Natursteine aus Asien, Afrika und Lateinamerika die Vorlage eines Zertifikats unabhängiger Stellen. Unternehmen müssen nachweisen, dass die Natursteine ohne ausbeuterische Kinderarbeit abgebaut und bearbeitet wurden.

Sportbälle werden zum größten Teil in Pakistan und oftmals in mühevoller Handarbeit gefertigt. Sportbälle für Münchner Schulen werden daher – sofern auf dem Markt verfügbar – ausschließlich mit Gütezeichen des Fairen Handels eingekauft. Alle zwei Jahre testen Münchner Sportfachkräfte sowie Schülerinnen und Schüler fair gehandelte Bälle auf deren Eignung für den Einsatz im Sportunterricht. Auf Basis der Auswertungen der Balltests werden anschließend Rahmenverträge abgeschlossen, aus denen die Schulen Bälle abrufen können. In den letzten Jahren hat sich das Angebot fairer Sportbälle für Münchner Schulen ausgeweitet.

Hauptstadt des Fairen Handels 2023

München – Gewinnerkommune im Wettbewerb „Hauptstadt des Fairen Handels 2023“

  • Referat für Klima- und Umweltschutz

    Sachgebiet Nachhaltige Entwicklung, Umweltberichterstattung

Ähnliche Artikel

This is a carousel with rotating cards. Use the previous and next buttons to navigate, and Enter to activate cards.

Förderprogramme im Umweltschutzbereich

Hier finden Sie alle Förderprogramme über welche Sie einen Zuschuss zu Ihrem Nachhaltigkeitsprojekt bekommen können.

Nachhaltige Entwicklung in München

Informationen zur Erreichung der Münchner Nachhaltigkeitsziele.

Nachhaltig Wirtschaften

Programme ÖKOPROFIT, BMM, Klimapakt Münchner Wirtschaft & mehr

Nachhaltige Finanzstrategie

Die Stadt München beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Thema Nachhaltige Finanzen (Sustainable Finance). Informieren Sie sich über die einzelnen Komponenten.