Öffentliche Grünflächen Prinz-Eugen-Park

Die neu angelegten öffentlichen Grünflächen im Stadtquartier „Prinz-Eugen-Park“ bieten ein attraktives Angebot an Freizeitmöglichkeiten für alle Generationen.

Öffentliche Grünflächen im Prinz-Eugen-Park
Peter Schinzler
Grüne Mitte

Die öffentlichen Grünflächen im „Prinz-Eugen-Park“

Im Stadtteil Oberföhring im Bezirk Bogenhausen entstand auf der Fläche der ehemaligen Prinz-Eugen-Kaserne das neue Stadtquartier „Prinz-Eugen-Park“. Das Quartier umfasst etwa 1.800 Wohnungen einschließlich einer prämierten ökologischen Mustersiedlung. Etwa ein Drittel der Gesamtfläche von 30 Hektar nehmen die neu angelegten öffentlichen Grünflächen ein. Prägend ist der wertvolle Baumbestand. Ziel der Planung war es, den vorhandenen Baumbestand, die Wiesen sowie die vorhandenen Biotope größtmöglich zu erhalten und weiterzuentwickeln. Die dichten Wohncluster liegen damit eingebettet im Grün und geben dem neuen Stadtquartier seine eigene Identität. Zusätzlich schließen die Grünanlagen im Norden und Süden an zwei vorhandene Grünzüge an.

Oben im Bild: Grüne Mitte
Peter Schinzler

Attraktive Grünflächen für alle Generationen

Öffentliche Grünflächen im Prinz-Eugen-Park
Peter Schinzler
Riesenschaukel und Biberburg in der Grünen Mitte Angerhain

Die Bewohner*innen können ein vielfältiges, differenziertes und barrierefreies Angebot an Freizeitmöglichkeiten nutzen. Die Grünflächen gliedern sich in fünf Teilbereiche: die Grüne Mitte „Angerhain“ mit einem Wasserspielplatz und dem Kletterspielplatz „Biberburg“, der Südflügel mit den Sportterrassen für Jugendliche und Erwachsene, die Biotopentwicklungsfläche im Ostflügel, der Nordflügel mit zwei weiteren Spielplätzen sowie die drei Fugen in Nord-Süd-Richtung zwischen der Bebauung. Mit dem umfangreichen Wegesystem, den Sitz- und Aufenthaltsbereichen, den Holzdecks sowie den vielfältigen Spiel- und Sportflächen wurden unterschiedliche Möglichkeiten für Aufenthalt und Kommunikation geschaffen.

Werdegang

Öffentliche Grünflächen im Prinz-Eugen-Park
Wolfgang Mülke
Blick über das Stadtquartier „Prinz-Eugen-Park“ von Südosten

Die ehemalige Prinz-Eugen-Kaserne wurde ab 1938 von der Luftwaffe der Wehrmacht als Lohengrin-Kaserne errichtet. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahmen US-Truppen die Gebäude. Von 1956 bis April 2009 nutzte die Bundeswehr die Kaserne als Pionierschule. Nachdem die Landeshauptstadt München 2005 das Gelände erwarb, wurde es zum Planungsgebiet für ein neues Stadtquartier. Das Gestaltungskonzept der öffentlichen Grünanlagen ging aus einem konkurrierenden Planungsverfahren hervor. Der Münchner Stadtrat genehmigte im Oktober 2019 die Projektkosten in Höhe von 14,5 Millionen Euro und die Ausführung ab Mai 2021.

Bürgerbeteiligungen

Öffentliche Grünflächen im Prinz-Eugen-Park
Peter Schinzler
Sportterrassen mit Boulefeld im Südflügel

Die Planung wurde in mehreren Informationsveranstaltungen den Anwohner*innen vorgestellt und in enger Zusammenarbeit mit dem Bezirksausschuss Bogenhausen und der Genossenschaft für Quartiersorganisation abgestimmt. Neben zahlreichen Ortsterminen und Gesprächen wurde auch eine Nutzerbeteiligung für den Südflügel durchgeführt. Als Ergebnis entstand dort ein breites Angebot an Sport- und Freizeitnutzungen, bestehend aus einem Bolzplatz, einem Boulefeld, Boulderblöcken, einer Parkour- und einer Calisthenicsanlage sowie einem Rasenspielfeld.

Baumbestand und Baumbilanz

Öffentliche Grünflächen im Prinz-Eugen-Park
Peter Schinzler
Alter Baumbestand und Wiesen in der Grünen Mitte

Der Prinz-Eugen-Park umfasste einen Baumbestand von mehr als 2.220 Bäumen. Da vor allem die alten Bäume und Wiesen dem Gelände den einzigartigen Charakter verleihen, wurde die Planung immer auch auf den Erhalt von Bäumen geprüft. An diesem Prozess waren das Baureferat Gartenbau, die Untere Naturschutzbehörde, der Bezirksausschuss und von Seiten des Quartiers die Genossenschaft für Quartiersorganisation sowie der Arbeitskreis Ökologie beteiligt. So wurde die Wegeführung nach gemeinsamen Begehungen an mehreren Stellen geändert. Mit dem Erhalt von rund 2.140 Bäumen und der Neupflanzung von circa 390 Bäumen wachsen dort nun mehr als 2.500 Bäume.

Spieloasen in der Grünen Mitte „Angerhain“

Öffentliche Grünflächen im Prinz-Eugen-Park
Peter Schinzler
Kletterspielplatz „Biberburg“

Die Grüne Mitte, der „Angerhain“, mit dem alten Baumbestand und den Wiesen- und Rasenflächen bietet sowohl schattige, als auch besonnte Bereiche. Die bestehende Topografie wurde weitestgehend ursprünglich belassen. Unter dem Motto „Alles im Fluss“ wurden in der Grünen Mitte mit dem Wasserspielplatz und dem Kletterspielplatz „Biberburg“ zwei attraktive, aufwändig gestaltete Spielplätze gebaut.

„Wasser marsch!“ heißt es auf dem Wasserspielplatz. Die Kinder können nach Herzenslust Wasser pumpen, sich unter die Fontänen oder den großen Regenschirm stellen, den Wasserlauf beobachten, aufstauen, mit Sand matschen oder auf der abwechslungsreichen Wasserfelsenlandschaft klettern. Hängematten unter den Bäumen und Bänke am Rande laden zum Zuschauen und Chillen ein. Große Bestandsbäume und Neupflanzungen rund um den Wasserspielplatz bieten großzügig Schatten.

Der Kletterspielplatz „Biberburg“ ist ein Paradies für Kinder und zudem ein Unikat. Für Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren bietet das abenteuerliche Kletterareal aus witterungsbeständigen Robinienhölzern mit Netzen, Seilbrücken, Höhlen und Rutschen unzählige Anregungen zum Klettern und Spielen. Angelehnt an einen natürlichen Biberbau mit steigendem Wasserpegel liegen das „Röhricht“ im niedrigen Bereich mit Stammhöhen von einem halben bis vier Meter, der „Stangenwald“ bei Höhen bis fünfeinhalb Meter und die „Biberburg“ bei bis zu sieben Metern. Hoch hinauf kann man auch mit den Riesenschaukeln schwingen. An den Wegekreuzungen können sich die Besucher*innen bei den individuell gestalteten Boomerang-Bänken treffen und die Landschaft genießen.

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Sportterrassen

Im Südflügel wurde unter Beteiligung der Anwohner*innen ein vielfältiges, attraktives Angebot an Sport- und Freizeitnutzungen besonders für Jugendliche und Erwachsene entwickelt. Typisch sind die abgesenkten Spielfelder. Der Bolzplatz wurde zum Lärmschutz für die angrenzende Wohnbebauung zudem mit einem vier Meter hohen Wall umbaut. Von den Holzliegen am Aussichtshügel an der Cosimastraße können die Besucher*innen das Gelände gut überblicken und den Sportler*innen zum Beispiel beim Boulespielen, beim Fußball, Streetball oder beim Klettern an den drei Boulderblöcken zuschauen. Für freie sportliche Aktivitäten, wie zum Beispiel Badminton, liegt daneben ein Rasenspielfeld. Ein Trinkwasserbrunnen sorgt für Erfrischung.

Wie alle Sportfelder ist auch der Jugendunterstand barrierefrei zu erreichen. Bei der Planung und Umsetzung der weiteren Gestaltung des Unterstands wurde der Arbeitskreis Jugend des Quartiers beteiligt. Auf der Calisthenicsanlage können Menschen jeden Alters und jedes Fitnesszustands trainieren. Für die Trendsportart Parkour wurde eine Anlage mit unterschiedlichen Hindernissen aus Betonfertigteilen mit Parkourstangen gebaut, über die man ohne Hilfsmittel versucht, sein Ziel kreativ sowie möglichst effizient und kraftsparend zu erreichen.

Zum Ausruhen, Treffen oder Picknicken gibt es neben den großen Holzliegen und Holzdecks auch verschiedene Bänke. Kleine, von Bäumen beschattete Plätze an der Jörg-Hube-Straße markieren den Anfang der drei neu hergestellten Wegeverbindungen zur südlich angrenzenden Grünanlage Wahnfriedallee.

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Nordflügel

Der nördliche Teil wird von ausgewachsen Hainbuchenreihen und dem angrenzenden Lärmschutzwall geprägt. Zum Salzsenderweg, einer wichtigen Hauptfahrradroute, wurden zwei Anbindungen gebaut. Innerhalb der blütenreichen Wiesenflächen entstanden zwei naturnahe Spielbereiche – der „Spinnennetz“- und der „Bucheckern“-Spielplatz. Zwischen Holzstangen, an denen geschnitzte Spinnen lauern, bilden die geknüpften Seile in Form eines Spinnennetzes eine abwechslungsreiche Kletterlandschaft. Darin können die Kinder klettern, balancieren und beim Spielen ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Beim „Bucheckern“-Spielplatz liegen große Findlinge im Sand. Holzelemente erinnern an Bucheckern und deren Hüllen. Von der Wiese daneben schaut eine Familie lustiger, aus Holz geschnitzter Wildschweine den Kindern beim Spielen zu. Die gepflanzten Großbäume bieten Schatten im Sandspielbereich. Um die Spielplätze wurden neue Hainbuchenreihen gepflanzt, dazu im Westen ein Kirschen- und im Osten ein Birnenhain als blütenreiche Zierbäume. Bänke laden zum Verweilen ein.

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Kirschen, Äpfel, Birnen – die Grünfugen

Öffentliche Grünflächen im Prinz-Eugen-Park
Peter Schinzler
Birnenfuge

Drei Fugen zwischen den Gebäudeclustern verbinden die äußeren Bereiche mit der Grünen Mitte in Nord-Süd-Richtung. Prägend sind dort die Obstbäume. Sie wurden kombiniert mit Blumenwiesen, auf denen außerhalb der Picknickbereiche Hunde frei laufen dürfen. Entsprechend dem Farbkonzept und der jeweiligen Obstbaumbepflanzung erhielten die Kirschenfuge rote, die Apfelfuge grüne und die Birnenfuge gelbe Tisch-Sitzhocker-Kombinationen. Dies dient auch der Orientierung. Die Obstbaumsorten wurden im Rahmen einer Bürgerbeteiligung vom örtlichen Arbeitskreis Ökologie in Abstimmung mit dem Baureferat ausgewählt. Das Obst darf von allen Bewohner*innen geerntet werden.

Artenvielfalt

Öffentliche Grünflächen im Prinz-Eugen-Park
Peter Schinzler
Extensive Wiesen im Ostflügel

Auf dem ehemaligen Kasernengelände wurden verschiedene schützenswerte Biotoptypen erfasst, die eine wichtige Funktion für die Biotopvernetzung zu den angrenzenden Grünflächen haben. Die weitläufige, extensiv genutzte und von Baumhecken gesäumte Wiesenfläche im Ostflügel dient als wichtige lokale Verbundfläche für zahlreiche Tierarten. Viele Tiere nutzen sie als Nahrungs-, Brut-, Schutz- und Jagdhabitat. Die Biotop-Entwicklungsfläche wurde weitläufig und extensiv belassen und im Sinne des Artenschutzes weiterentwickelt. Sie dient insbesondere dem im ehemaligen Kasernengelände nachgewiesenen, überregional bedeutsamen Tagfalter Idas-Bläuling, Wildbienen und dem in den Altbäumen brütenden Grünspecht.

Der Wegeverlauf nimmt Rücksicht auf die bestehenden Lebensräume. Lehmkanten als Lebensräume für Wildbienen wurden erhalten und neu geschaffen. Zahlreiche Fledermaus- und Vogelkästen dienen als Nistplätze und Verstecke. Bei Kartierungen wurden mindestens sechs, zum Teil stark gefährdete Fledermausarten erfasst. Auch der Erhalt von Totholz wurde angestrebt. So konnte beispielsweise eine alte, teilweise abgestorbene Pappel im Südosten der Biotop-Entwicklungsfläche als Brut- und Nahrungsbaum für den Grünspecht in einem eingezäunten Bereich erhalten werden. Innerhalb der Umzäunung wurde zudem eine Wasserfläche angelegt, die dem Grasfrosch zum Laichen und Kleintieren als Wasserstelle dient. In den artenreichen Wiesenflächen können Besucher*innen auf drei Holzdecks die Natur beobachten und genießen.

Die in einer kleinen Hangkante an der Jörg-Hube-Straße nistenden Wildbienen werden geschützt. Daneben stellte der Arbeitskreis Ökologie und der Bund Naturschutz ein „Wildbienenhaus“ auf. Zusätzlich wurde für die zahlreichen Wildbienenarten ein Lehmhügel im Norden der Biotop-Entwicklungsfläche aufgeschüttet. So bieten die Grünflächen weiterhin vielen geschützten Arten Lebensraum.

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Bürgerfest am 8. Juli

Bürgerfest Prinz-Eugen-Park
Stefan M. Prager
Bürgerfest Prinz-Eugen-Park

Bürgermeisterin Katrin Habenschaden und Baureferentin Dr.-Ing. Jeanne-Marie Ehbauer haben gemeinsam bei einem Bürgerfest die neuen, rund zwölf Hektar großen öffentlichen Grünflächen im Prinz-Eugen-Park eröffnet.

In ihrem Grußwort sagte Bürgermeisterin Habenschaden: „Zentrale Aufgabe, der sich unsere Stadtplanung stellen muss, ist der schonende Umgang mit Umwelt und Ressourcen im Sinne eines ökologischen Siedlungsbaus – dafür steht das Gesamtprojekt Prinz-Eugen-Park mit seinen nun fertiggestellten öffentlichen Grünflächen, die mehr als ein Drittel des neuen Quartiers ausmachen.“

Baureferentin Dr.-Ing. Jeanne-Marie Ehbauer sagt in Ihrer Eröffnungsrede: „Die neuen Grünflächen im Prinz-Eugen-Park bieten allen hier lebenden Generationen vielfältige Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung, zur Erholung und zum Natur-Erleben. Das Ziel, den Baumbestand, die Wiesen und die Biotope größtmöglich zu erhalten und im Sinne der ökologischen Wirkung weiterzuentwickeln konnten wir gemeinsam erreichen – mit den vielen engagierten Anwohnenden und Arbeitsgruppen hier vor Ort, die sich intensiv in die Planungen eingebracht haben.“

Bei zeitweise hochsommerlichen Temperaturen besuchten  ca. 2500 Besucher*innen das Bürgerfest auf der Rasenfläche vor dem markanten Spielplatz Biberburg. Zahlreiche Spiel-, Sport- und Informationsangebote standen dort kostenfrei zur Verfügung, gemeinsam vorbereitet und angeleitet vom Baureferat und der Genossenschaft für Quartiersorganisation GeQo im Prinz-Eugen-Park. Beim großen Wasserspielplatz im Westen des Angerhains konnten Interessierte an einem Info-Stand mehr über die dort lebenden Wildbienen erfahren, die in einer kleinen Hangkante entlang der angrenzenden Jörg-Hube-Straße geschützt nisten. Auf den Sportterrassen im Südflügel konnten sich kleine und große Kicker*innen in einem Fußballparcours beweisen, auf der Calisthenics-Anlage bestand die Möglichkeit zum angeleiteten Fitness-Training für Menschen jeden Alters. Zum abwechslungsreichen Bühnenprogramm vor der Biberburg gehörten unter anderem Musik- und Tanzaufführungen – bedacht mit jeder Menge Applaus von den zahlreichen Zuschauenden und Zuhörenden bei Temperaturen von mehr als 30 Grad Celsius. Durch das mehrstündige Programm führte Moderatorin Fumiko Lipp.

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