EU-Projekt ASTUS
Eine zeitgemäße Mobilitäts- und Siedlungsstrategien soll zu einer langfristigen Reduzierung von Kohlendioxid führen.
Ziele des EU-Projekts
Bei dem EU-Projekt ASTUS geht es um zeitgemäße Mobilitäts- und Siedlungsstrategien, die zu einer langfristigen Reduzierung von Kohlendioxid führen. München konzentriert sich hierbei auf die intensivere Nutzung bereits vorhandenen Wohnraums. Dadurch muss weniger neu gebaut werden, was viel Kohlendioxid spart. Außerdem haben bereits vorhandene Wohngebiete in der Regel eine bessere Infrastruktur als Neubaugebiete, so dass durch kurze Wege weniger Verkehr entsteht.
Zur intensiveren Nutzung des vorhandenen Wohnraums wird ein Wohnraum-Informations-System aufgebaut. Es bietet vielfältige Möglichkeiten des Wohnungstausches, des Mitwohnens und des Umbaus untergenutzter Häuser an.
Machen Sie den Selbsttest zu Ihrer Wohnsituation!
Intensive Wohnraumnutzung kann Lebensglück erhalten – vor allem, wenn sich die eigene Lebenssituation ändert. Aber es braucht Mut, ehrlich zu sich zu sein.
Kennen Sie das?
- Sie sind zu oft mit Ihrer Wohnung oder Ihrem Haus beschäftigt.
- Reparaturen, Rasenmähen und Schneeräumen bleiben allein an Ihnen hängen.
- Ihr Gästezimmer ist nicht einmal 30 Tage im Jahr belegt - und es sieht eher wie eine Abstellkammer aus.
Wenn Sie diese Fragen bejahen, profitieren Sie wahrscheinlich von einer Veränderung! Melden Sie sich einfach bei per Mail an: plan.regionales@muenchen.de
ASTUS: Allgemeine Ergebnisse
- Wohnentscheidungen sind außerordentlich emotional. Starke rationale oder finanzielle Argumente erzeugen viel Gegenwehr.
- Kinder spielen eine zentrale Rolle. Unterstützen sie ihre Eltern, werden Veränderungen durchaus positiv gesehen.
- Erhalt von Freiheit und bedeutsame Beziehungen sind die Schlüssel, um Veränderungen anzustoßen.
- Besser früh anfangen, darüber nachzudenken! Veränderungen der Wohnsituation sollten rechtzeitig eingeleitet werden, am besten schon vor dem 60. Lebensjahr bei Veränderungen der Lebenssituation, und nicht erst, wenn es nicht mehr unverändert weitergeht.
Beispiele für intensive Wohnnutzung
Gemeinsam wohnen
Verschiedenste Modelle der Untermiete sind möglich:
- Verwandte oder Bekannte aufnehmen
- Studierende und Auszubildende aufnehmen
- Wochenend-Heimfahrer*innen aufnehmen
- zeitlich begrenzte Untermietverhältnisse, zum Beispiel mit einem oder einer Sprachschüler*in
- ein Zimmer oder eine nicht mehr benötigte Garage als Band-Übungsraum, Lager oder Arbeitsraum untervermieten
Umzug oder Wohnungstausch
Umzug oder Wohnungstausch sollten im Viertel, besser im gleichen Gebäude oder Wohnblock, stattfinden. Die Wohnbaugenossenschaft Wogeno hat dies bereits mehrfach erfolgreich durchgeführt, einmal gab es sogar einen Ringtausch mit drei Parteien. Der Befürchtung, die neue kleinere Wohnung sei teurer als die alte größere, begegnet die Wogeno mit gleichbleibender Quadratmetermiete.
Das Münchner Sozialreferat hat eine Tauschplattform für Wohnungen der städtischen Wohnungsbaugesellschaften GWG und GEWOFAG eingerichtet, die sehr gut angenommen wird und ausgebaut werden soll.
Hier geht es zur Wohnungsbörse.
Umbau von Häusern
Der Umbau älterer Häuser, in denen nach Auszug der Kinder nur ein älteres Ehepaar oder eine Person lebt, bietet die Möglichkeit für eine energetische Sanierung und Barrierefreiheit. Die Motivation zum Umbau kann durch das dann längere Verbleiben in der eigenen Immobilie als Alternative zum Altersheim gestärkt werden. Mitwohnen beziehungsweise Wohnen gegen Hilfe unterstützen dies, vor allem wenn die ursprünglichen Bewohner*innen sich künftig auf das Erdgeschoss beschränken.
Auch hier gilt es, Veränderungen rechtzeitig zu planen. Ältere Menschen sehen sich oft nicht mehr dazu im Stande. Staatliche Fördermittel für eine energetische Haussanierung sind gut, aber meist nicht entscheidend.
Gelungene Beispiele intensiverer Wohnraumnutzung im Video vorgestellt
Eine intensive Wohnraumnutzung kann in jeder Lebensphase umgesetzt werden. Wohnraum teilen, Wohnung tauschen oder Wohnen gegen Mithilfe - alternative Wohnformen können sehr facettenreich sein. Allen gemeinsam aber ist, dass sich das Lebensglück und die Zufriedenheit erhöhen können. Durch den Umzug in eine kleine Wohnung beispielsweise gewinnt man wieder an Lebenszeit und Freiheit. Die Videos zeigen anhand von Beispielen, wie positiv sich das Leben ändern kann, wenn man sich auf Veränderungen einlässt und nicht an Altem festhält. Loslassen und dadurch mehr gewinnen ist das Motto!
EU-Projekt Moreco: Mehr Lebensqualität durch kluge Standortwahl
ASTUS setzt ein Ergebnis des EU-Projekts Moreco ("Mobility and Residential Costs", also Mobilitäts- und Wohnkosten) um. Dieses hatte eine nachhaltige Siedlungsentwicklung in Versorgungszentren und im Einzugsbereich von Haltestellen öffentlicher Verkehrsmittel im Fokus. Das Ergebnis ist der Wohn- und Mobilitätskostenrechner des Münchner Verkehrs- und Tarifverbunds (MVV). Berücksichtigt werden die Kosten für Auto- oder Bahnnutzung, die Wohnnebenkosten und der erforderliche Zeitaufwand, die mit einem Umzug von der Stadt auf das Land verbunden sind.