Das EU-Projekt JUSTNature
Gemeinsam mit Partnern aus acht europäischen Ländern entwickelt die Landeshauptstadt München naturbasierte Lösungen, um Städte besser an den Klimawandel anzupassen.
Zwei Innenhöfe als Pilotprojekte
In München ging und geht es um die naturnahe Umgestaltung von Innenhöfen in der Innenstadt: 2024 und 2025 hat die Abteilung Grünplanung des Referats für Stadtplanung und Bauordnung den Pausenhof der Sankt-Anna-Schulen und den des Wohn- und Kulturzentrums Bellevue di Monaco mit Sitzmöbeln, Pflanzen und weiteren Maßnahmen aufgewertet. Das Ziel: der Hitzebelastung im Sommer entgegenwirken sowie Lebensräume für Tiere und Pflanzen schaffen. Die Begrünung soll dauerhaft etabliert werden, für mehr Menschen zugänglich und Vorbild für andere Innenhöfe sein.
Bei JUSTNature werden die Menschen an der Umsetzung der Pilotprojekte beteiligt. Das Förderprojekt endet im Frühjahr 2026.
Neuer Pausenhof der Sankt-Anna-Schulen
Ein Klassenzimmer im Freien, begrünte Zäune, mobile Schatteninseln, Bäume, Sträucher und Hochbeete – so sieht der neue Pausenhof der Sankt-Anna-Schulen jetzt aus. Die temporäre Umgestaltung basiert auf den Ergebnissen mehrerer Workshops in der Schule. Und auch die Wünsche und Anregungen von Eltern, Lehrer*innen, Schulleitung und Technischer Hausverwaltung flossen ein. Im Herbst 2024 wurde der neue Schulhof eröffnet. 2025 gab es weitere Aktionen wie einen Pflanzworkshop oder Diskussionsrunden zu den Themen Klimawandel, Artenvielfalt und Genderfragen.
Es geht weiter
Die Sankt-Anna-Grundschule und das Gymnasium sind zwei von mehreren Pilotschulen in München, die langfristig naturnah umgestaltet werden sollen. Die im JUSTNature-Projekt gesammelten Erfahrungen fließen in die weiteren Neugestaltungen ein.
Grüner Innenhof im Bellevue di Monaco
Ein Holzpodest mit einem Hochbeet, ein Weidentipi als Aufenthaltsort für Kinder sowie neu begrünte Beete sollen den Innenhof des Bellevue di Monaco naturnäher, kühler und attraktiver für möglichst viele Menschen machen. Das ist das Ergebnis eines Workshops mit Anwohner*innen, Kindern, Mitarbeiter*innen und Ehrenamtlichen des Cafés. 2025 gab es weitere Veranstaltungen, etwa eine Pflanzaktion. Zusätzliche Ideen wurden in einem co-kreativen Workshop gesammelt. Sie zielen ebenfalls auf die Themen Nachhaltigkeit und Klimagerechtigkeit ab.
Erfahrungsaustausch
Im Zuge des Just-Nature-Projekts gab es mehrere Netzwerktreffen. „Transformative und gerechte Umgestaltung von Orten“ lautete zum Beispiel das Thema eines Workshops am 23. Januar 2025 im Munich Urban Colab. Ziel war es, neue Impulse aus Best-Practice-Projekten zur temporären Umgestaltung von Innenhöfen und zur Partizipation zu erhalten.
Am 13. Mai 2025 ging es um die Frage, wie die Stadtverwaltung besser mit innovativen Unternehmen und Organisationen zusammenarbeiten kann und welche Strukturen es dafür braucht, um mehr, vielfältige und möglichst grüne öffentliche Freiräume zu schaffen und zu unterhalten.
Haben Sie Ideen?
Haben Sie Ideen oder Anregungen zu den temporären Begrünungen? Dann schreiben Sie uns gerne eine E-Mail an justnature@muenchen.de!
Freiraumquartierskonzept Innenstadt
In München knüpft JUSTNature an das Freiraumquartierskonzept Innenstadt des Referats für Stadtplanung und Bauordnung an. Es zeigt Leitbilder, Potenziale und Visionen für die weitere Freiraumentwicklung der Innenstadt auf. Ein Schwerpunkt liegt auf den Innenhöfen, denn diese sind besonders vom Hitzeinseleffekt betroffen. Gleichzeitig bieten sie als kleine „Oasen“ ein großes Potenzial für Begrünungen, um die Temperaturen in der Innenstadt wesentlich zu senken.
Im Freiraumquartierskonzept sind auch temporäre Maßnahmen zur Stärkung der grünen Infrastruktur vorgesehen. Das Gutachten für kühle Orte in der Altstadt stellt Ideen für eine klimafitte Altstadt in sechs Fokusräumen dar.
EU-Förderung
Die Europäische Kommission fördert das Projekt „JUSTNature – Activation of nature-based solutions for a just low carbon transition!" mit fast 10 Millionen Euro, die Landeshauptstadt München erhält davon 648.600 Euro.
Mit dabei sind neben München sechs weitere Städte: Leuven (Belgien), Bozen und Meran (Italien), Chania (Griechenland), Szombathely (Ungarn) und Gzira (Malta).
JUSTNature hat sich gegen 35 andere Projekte im Forschungs- und Innovationsprogramm "Horizon 2020" durchgesetzt.