Verkehrsdaten: Erhebungen und Prognosen

Aktuelle Verkehrsdaten und Erhebungen stellen eine wichtige Grundlage für die Verkehrsplanung dar.

Haushaltsbefragung "Mobilität in Städten - SrV 2023"

Die Landeshauptstadt München hat im Jahr 2023 erstmals an der Haushaltsbefragung „Mobilität in Städten – System repräsentativer Verkehrsbefragungen (SrV) 2023“ teilgenommen. Das Projekt, konzipiert und durchgeführt von der Technischen Universität Dresden, lief gleichzeitig in knapp 500 deutschen Städten und Gemeinden. 

Über den Zeitraum von einem Jahr wurden rund 40.000 Münchner*innen zu ihrem alltäglichen Verkehrsverhalten befragt. Neben der Fahrzeugausstattung der Münchner Haushalte wurde eine Vielzahl an Kennziffern zum Mobilitätsverhalten der Bewohner*innen erhoben. Das beinhaltet unter anderem die Verkehrsmittelwahl, die Anzahl, Entfernung, Dauer und Zwecke der Wege sowie das Arbeiten im Homeoffice der Münchner Erwerbstätigen.

Die Anzahl der Wege, die die Münchner*innen täglich absolvieren, hat sich gegenüber der letzten Befragung 2017 kaum verändert, allerdings die Verkehrsmittel, die sie dabei nutzen. Die Münchner Bevölkerung ist zunehmend häufiger zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs.

Der Anteil der beruflichen Wege hat gegenüber 2017 abgenommen, private Wege dagegen deutlich zugenommen. Hier spielen das Arbeiten im Homeoffice sowie die rückläufigen dienstlichen Wege eine große Rolle.

16 Prozent aller Münchner Erwerbstätigen befanden sich an ihrem Befragungstag im Homeoffice, wenn man alle Wochentage Montag bis Sonntag berücksichtigt. An den Werktagen Dienstag, Mittwoch und Donnerstag waren es 21 Prozent.

Rund zwei Drittel der Münchner Haushalte verfügen über einen Pkw und 81 Prozent über ein Fahrrad. Rund 7 Prozent dieser Pkw und 9 Prozent der Fahrräder haben einen E-Antrieb.

Insgesamt nutzten in München rund 22 Prozent der Befragten Carsharing, 12 Prozent Leihräder und 18 Prozent E-Tretroller.

Verkehrsprognose 2035

Für die Aufstellung von Bebauungsplänen und weitere Fragestellungen werden Verkehrsprognosen für den motorisierten Individualverkehr und den öffentlichen Verkehr benötigt.

Die Berechnung solcher Verkehrsprognosen erfolgt über ein Gesamtverkehrsmodell. Dieses wird von der Landeshauptstadt München zusammen mit der Münchner Verkehrs- und Tarifverbund GmbH (MVV GmbH) und der Münchner Verkehrsgesellschaft mbH (MVG mbH) betrieben.

Für Planungsvorhaben können anhand des Modells die Änderungen des Verkehrsaufkommens berechnet und dargestellt werden. Ebenfalls lassen sich großräumige Auswirkungen aufgrund von Netzänderungen (Verkehrsangebotsseite) beziehungsweise Strukturänderungen (Verkehrsnachfrageseite) analysieren und prognostizieren. Auf Verkehrsprognosen basieren auch die rechtlich erforderlichen Lärmberechnungen im Zuge von Bebauungsplänen und Planfeststellungsverfahren.

In folgenden Bereichen und Fragestellungen wird das Verkehrsmodell regelmäßig angewendet:

  • Berücksichtigung verkehrlicher Belange im Rahmen der Bauleitplanung (Analyse und Prognose, Eingangsgröße für die Lärmberechnung),

  • die Aufstellung, Umsetzung und Fortschreibung des Verkehrsentwicklungs- und Nahverkehrsplans der Landeshauptstadt München,

  • Datenbereitstellung und fachliche Begleitung der Lärmaktions- und Luftreinhalteplanung aus Sicht der Verkehrsplanung,

  • Datengrundlage für Leistungsfähigkeitsberechnungen von Knotenpunkten und Bemessung von Straßenquerschnitten.

Datengrundlage für die Verkehrsplanung

Das Mobilitätsverhalten im Großraum München ist durch Bevölkerungs- und Arbeitsplatzwachstum aber auch durch innovative Mobilitätsangebote immer im Wandel. Aktuelle Verkehrsdaten und Erhebungen stellen daher eine wichtige Grundlage für die Verkehrsplanung dar. Dazu zählen in München die Haushaltsbefragung „Mobilität in Deutschland“, Verkehrsmengen-Messungen sowie Verkehrsprognosen aus einem Gesamtverkehrsmodell.

Verkehrsmengenkarten

Darstellung der Verkehrsmengen im Münchner Straßennetz bis zum Autobahnring
Verkehrsmengenkarte

Verkehrsmengenkarten bilden die Verkehrsbelastungen in München im Gesamtquerschnitt einzelner Straßen ab.

Die Darstellungen gehen auf rund 500 manuelle Einzelzählungen an Knotenpunkten und Querschnitten zurück. Sie werden kontinuierlich mit aktuellen Zählungen ergänzt und jährlich neu aufgelegt.

Die Belastungen basieren in der Mehrzahl auf 2 x 4-Stunden Erhebungen in zwei Zählblöcken (von 6 bis 10 Uhr und von 15 bis 19 Uhr) und einem anschließend hoch­gerechneten Tageswert (24 Stunden). Grundsätzliches Zählintervall ist hierbei die Viertelstunde, sodass auch Verkehrsspitzenzeiten im Tagesverlauf genau erfasst werden.

In regelmäßigen Abständen durchgeführte 24-Stunden-Tageszählungen wie zum Beispiel am Bahn-, Isar- und Stadtgrenzenschnitt dienen auch zum Plausibilitätsabgleich der Kurzzeiterhebungen.

Erhoben wird grundsätzlich an typischen, repräsentativen Werktagen (Dienstag, Mittwoch, Donnerstag) außerhalb von Ferienzeiten, Feier- und Brückentagen. Baustellen, Großer­eignissen oder andere Faktoren, die das werktägliche Verkehrsgeschehen beeinflussen, werden bei den Erhebungen vermieden. Die Ergebnisse geben somit den durchschnittlichen werktäglichen Verkehr (DTVw) wieder.

Der bei den Verkehrszählungen gesondert erfasste Schwerverkehr wird in einer eigenen Belastungskarte dargestellt. Zum Schwerverkehr zählen Kleinlastfahrzeuge mit Zwillingsbereifung, Lastkraftwagen größer als 3,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht mit und ohne Anhänger, Sattelzüge und Busse.

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