Projektstipendien Junge Kunst / Neue Medien für Musik

Die Landeshauptstadt München vergibt alle zwei Jahre ein Projektstipendium „Junge Kunst / Neue Medien“ mit dem Schwerpunkt Musik.

Förderung anspruchsvoller Projekte

Mit diesem Stipendium soll ein konkretes, anspruchsvolles musikalisches Projekt gefördert werden, das in besonderem Maße neue Medien bzw. Technologien miteinbezieht. Unkonventionelle Ansätze werden bei der Vergabe besonders berücksichtigt. Die Stipendienvergabe für Projekte im Rahmen eines Studiums (insbesondere Abschlussarbeiten) ist ausgeschlossen. Die Bewerberinnen und Bewerber müssen ihren Wohnsitz innerhalb des MVV-Bereiches München haben. Das Stipendium ist mit 18.000 Euro dotiert.

Bisher Geförderte

Jurybegründung

Mit „Phantom“ entwickelt Leon Zmelty (Komposition, Sounddesign) gemeinsam mit Maria Chagina (Regie, Künstlerische Leitung), Anna Agafonova (Bühne, Kostüm) und Sören Sarbeck (Text, Dramaturgie) ein künstlerisch wie technisch anspruchsvolles Projekt, das zentrale Fragen von Identität, Körperlichkeit und Medialität verhandelt. Die Jury war insbesondere von der interdisziplinären Zusammenarbeit des jungen Teams beeindruckt, das Komposition, Technologie, Performance und visuelle Gestaltung auf bemerkenswerte Weise verzahnt.

Im Zentrum der Arbeit steht die menschliche Stimme – und deren Abwesenheit. Denn die klangliche Präsenz der menschlichen Stimme wird größtenteils durch KI-generierte Stimmen ersetzt. Diese sind sowohl vorproduziert als auch live synthetisiert: Bereits beim Eintritt in den Aufführungsraum werden die Zuschauer*innen eingeladen, ihre Stimme klonen zu lassen. Im Verlauf des Abends übernehmen diese geklonten Stimmen die Rolle von Erzählstimmen – ein ebenso faszinierendes wie verstörendes Moment, das die Grenzen zwischen Selbst und Fremdem auf radikale Weise infrage stellt. Demgegenüber tritt die analoge Stimme in Form eines Kinderchores auf – ein bewusster Kontrapunkt zur Künstlichkeit der KI-Klänge.

Die bewusste Formsetzung zwischen musikalischem Experiment, Laboranordnung, Liederabend und Drag-Performance nutzt Mittel wie Lip-Sync und digitale Stimmmanipulation nicht nur als ästhetische Stilmittel, sondern als zentrale narrative Strategie. Damit gelingt mit Phantom ein kluges, zeitgenössisches Spiel mit Wahrnehmung, Repräsentation und Identitätsentwürfen.

Mitglieder der Jury
Der Jury gehörten an: : Dr. Annette Doms (Medienkunstexpertin), Prof. Florian Hecker (Akademie der Bildende Künste München), Prof. Dr. Manuela Kerer (Komponistin), Leonhard Kuhn (Musiker), Franziska Stöhr (Kunsthalle München), Karin Zwack (Kuratorin) und aus dem Stadtrat Mona Fuchs und David Süß (beide Fraktion Die Grünen-Rosa Liste), Sabine Bär und Ulrike Grimm (beide Fraktion der CSU mit FREIE WÄHLER) und Lars Mentrup (Fraktion SPD/Volt).

  • 2023: Torbjørn Heide Arnesen
  • 2021: Karina Erhard
  • 2019: Felix Kruis, Tom Wilmersdörffer
  • 2017: Valerio Tricoli
  • 2015: Mathis Nitschke
  • 2013: Dieter Dolezel
  • 2011: Alexander Strauch
  • 2009: Christoph Reiserer
  • 2007: Vera Müller / Peter Stangel
  • 2005: Klaus Schedl
  • 2003: Helga Pogatschar
  • 2001: 48nord (Ulrich Müller, Werner Hofmeister, Siegfried Rössert)

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