Die Münchner Frauenkonferenzen
Die Gleichstellungsstelle für Frauen hat das Format der „Münchner Frauenkonferenzen“ entwickelt. Bisher gab es drei Konferenzen (2013, 2016 und 2018)
Die Münchner Frauenkonferenz 2013, 2016 und 2018
Die erste „Münchner Frauenkonferenz 2013 next_generation“ fand am 10. Juli 2013. Die Veranstaltung bezog sich auf den 100. Jahrestag des Internationalen Frauentags und beschäftigte sich sowohl mit den historischen Wurzeln als auch den modernen Entwicklungen der Frauenbewegung in Deutschland.
Frau Prof. Dr. Jutta Limbach, Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts a.D., sprach zum Thema „Frauenrechte aus juristischer und historischer Perspektive“.
Frau Prof. Jutta Allmendinger, Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin, stellte die Ergebnisse ihrer Forschungen „Wie junge Frauen heute leben wollen“ (Brigitte-Studie) vor.
Frau Teresa Bücker, Referentin für Socialmedia und Aktivistin aus Berlin, informierte in ihrem Vortrag „Aufbruch ins Netz“ über neue Kommunikations- und Aktionsformen.
Frau Olena Semenova aus Kiew gab aus aktuellem Anlass einen kurzen Bericht über die Situation lesbischer Frauen in der Ukraine ab.
Am Nachmittag bot sich die Möglichkeit, in sechs themenbezogenen Gesprächsforen zur Weiterentwicklung der Gleichstellungsarbeit in München zu diskutieren. Hier waren unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt, wie körperliche Selbstbestimmung, Arbeitswelt, Frauenarmut aber auch die Vernetzung und die Umsetzung frauenpolitischer Forderungen.
Auch der neue ThemenGeschichtsPfad „ Die Geschichte der Frauenbewegung in München“ wurde vorgestellt und es besteht die Möglichkeit, im Anschluss an die Konferenz an einem einstündigen Rundgang teilzunehmen.
Die zweite Münchner Frauenkonferenz mit dem Thema „Haushalt fair teilen. Gleichstellungsorientierte Steuerung öffentlicher Finanzen“ fand am 06. und 07. Oktober 2016 statt. Es war eine gemeinsame Veranstaltung der Gleichstellungsstelle für Frauen, der Stadtkämmerei und des Direktoriums der Stadt München in Kooperation mit dem Deutschen Städtetag und dem Deutschen Institut für Urbanistik. Anlass für die Thematik war der Umstand, dass München bereits seit 10 Jahren Modelle und Strategien zur gleichstellungsorientierten Haushaltssteuerung entwickelt und implementiert hat, es für die Umsetzung auf den gesamten Haushalt aber noch einiger Impulse und Anstrengungen bedurfte. Ziel der Konferenz war es, sich mit anderen Akteurinnen und Akteuren zu Gender Budgeting auszutauschen und voneinander zu lernen. Hochinteressante Vorträge im Plenum und die Möglichkeit in 16(!) Foren Teilaspekte zu vertiefen und zu diskutieren veranschaulichten dieses doch eher trockene Thema und zeigten auf, wie wesentlich sich finanzielle Entscheidungen auf Geschlechtergerechtigkeit auswirken. Kulturell umrahmt wurde die Konferenz vom Theater „Interaktiv“ und der Ausstellung „Berühmte Frauen auf Banknoten“ von Frau Odilia Ostertag-Allwicher.
Am 30. November 2018 fand die 3. Münchner Frauenkonferenz zum Thema „100 Jahre Frauenwahlrecht. Demokratie der Zukunft – nur mit uns!“ statt. Anlass war auch hier ein Jahrestag, am 30. November 1918 trat das Reichswahlgesetz in Kraft und die Frauen in Deutschland erhielten das aktive und passive Wahlrecht. Die Gleichstellungsstelle für Frauen der Landeshauptstadt München nutzte dieses historische Datum, um das Thema der politischen Vertretung und Wirksamkeit von Frauen zu diskutieren. Was können wir heute - 100 Jahre später - von den historischen Kämpfen um Gleichberechtigung lernen? Und wie und zu welchen Themen beteiligen sich Frauen heute am politischen Geschehen? Die Historikerin Dr. Kerstin Wolff hielt einen herausragenden Vortrag und die bekannte Schauspielerin Brigitte Hobmeier las Auszüge aus der Rede Rosa Kempfs, die als erste Frau in einem Bayerischen Parlament eine Rede hielt. Den Augenmerk auf die heutige Situation legte schließlich die Vorstellung der Studie "Wählen und Gestalten - Motivationen und Einstellungen von Münchner Frauen zu politischer Mitwirkung und Wahlen", erstellt vom Schäuble-Institut für Sozialforschung, in Auftrag gegeben von der Gleichstellungsstelle für Frauen anlässlich des Jubiläums "100 Jahre Frauenwahlrecht". Diskussionsrunden beschäftigten sich mit den verschiedenen Formen und Ebenen frauenpolitischen Engagements. Die musikalische Umrahmung übernahm der Lesbenchor „Melodiva“.