Stadtbezirk 23 Allach-Untermenzing
Im Münchner Nordwesten erstreckt sich der 23. Bezirk beiderseits der Würm von der Bezirksgrenze zu Obermenzing im Süden bis zur Stadtgrenze im Norden.

Der Stadtbezirk 23 Allach-Untermenzing im Portrait
Im Münchner Nordwesten erstreckt sich der 23. Stadtbezirk, beiderseits der Würm, flussabwärts von der Bezirksgrenze zu Obermenzing (21. Stadtbezirk) im Süden bis zur Stadtgrenze im Norden. Beide Bezirksteile sind über S-Bahn-Haltepunkte direkt an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden. Untermenzing (1315 erstmals urkundlich erwähnt) ist aus der noch älteren Hofmark Menzing hervorgegangen (2017: 1 200jähriges Jubiläum). Rund um die Kirche St. Martin finden sich nur noch kleine Reste der ursprünglichen dörflichen Bebauung. Das ehemalige Kirchdorf Allach, erstmals im Jahre 774 als „Ahaloh“ (Wald am Wasser) erwähnt konnte im Jahr 2024 sein 1250jähriges Bestehen feiern. Rund um die alte Dorfkirche St. Peter und Paul mit Friedhof, Gasthaus und einigen landwirtschaftlichen Betrieben sind die dörflichen Strukturen noch deutlich auszumachen. Schon in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg sind Allach und Untermenzing miteinander verwachsen. Östlich des Autobahnrings A 99 und nördlich der Autobahn A 8 München-Stuttgart verfügt der 23. Stadtbezirk noch über erhebliche Freiflächenressourcen. Weiträumige Öd-, Grünland- und landwirtschaftliche Nutzflächen schirmen die Wohnbebauung im anschließenden westlichen Stadtbezirksteil nicht nur vor den beiden stark befahrenen Verkehrsachsen ab, sondern dienen zugleich als Erholungsflächen. Rund um den Allacher Bahnhof, vor allem aber östlich des Bahnkörpers der nach Norden führenden Bahnlinien setzte schon sehr früh die Industrialisierung ein.
Bekannte Großunternehmen wie Krauss-Maffei-Wegmann, MAN und MTU sind dort angesiedelt. Dazu kommen die Industriebrachen der ehemaligen bis 1994 hier ansässigen Fabrik „Diamalt-AG“ und eines aufgegebenen Dampfsägewerks, deren Nachfolgenutzungen derzeit in der Realisierungsphase sind. Auf etwa 8,2 Hektar entstand bereits ein Wohnquartier mit ca. 780 Wohnungen und entsprechenden sozialen Einrichtungen (drei Kitas, einem Quartiersplatz und zentralen Grünflächen). Geprägt ist das Areal von zwei weithin sichtbaren, denkmalgeschützten Industriebauten. Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut, werden die z.T. schon restaurierten Gebäude (Kesselhaus und Suppenwürzefabrik der ehemaligen Diamalt-Werke) in das Gesamtensemble integriert.
Der am Bahnhof Allach gelegene Oertelplatz markiert die Mitte Allachs. 2019 wurde das neue Einkaufszentrum „Evers“ samt Volkshochschule und einem Alten- und Servicezentrum der Öffentlichkeit übergeben. Die angrenzende Wohnbebauung ist ebenso fertiggestellt. Mit fast 200 Hektar weist Allach die höchste Industrie-/Gewerbeflächenballung im Stadtgebiet auf. Eingestreute Grün- und Schutzflächen, wie die Angerlohe, der Allacher Forst und das Lochholz, sowie ein hoher Anteil an landwirtschaftlich genutzten Gebieten, wirken den Beeinträchtigungen durch Industrie und Gewerbe für die Wohnbereiche entgegen. Deshalb und aufgrund der hohen Bedeutung für den Naturschutz wurde die Angerlohe zusammen mit den nördlich angrenzenden Landschaftsteilen und der Allacher Lohe als Flora-Fauna-Habitat-Gebiet an die Europäische Union gemeldet.
Nahezu im gesamten Stadtbezirk ist eine aufgelockerte Wohnbebauung (Ein- und Zweifamilienhäuser, durchsetzt mit Eigentums- und Reihenhauswohnanlagen) vorherrschend, die verstärkt erst nach 1948 einsetzte. Lediglich im Bereich südlich der Angerlohe sowie um die Manzo- und Allacher Straße sind größere Siedlungsbereiche im Geschosswohnungsbau anzutreffen. Der südlich angrenzende Bezirksteil Hartmannshofen zählt, wie auch in Teilen die Siedlungsbereiche westlich der Würm, zu den guten Wohnlagen Münchens. Entsprechend seiner Siedlungsstruktur gibt es im 23. Stadtbezirk überwiegend Mehrpersonenhaushalte; der Single-Anteil ist im stadtweiten Vergleich am geringsten vertreten. Kinder und Jugendliche sind gegenüber der gesamtstädtischen Altersverteilung deutlich überrepräsentiert.
(Quelle: Statistisches Taschenbuch 2024)