Stadtbezirk 22 Aubing-Lochhausen-Langwied
In westlicher Stadtrandlage befindet sich der 22. Stadtbezirk, 1992 aus der Zusammenlegung von Aubing und Lochhausen – Langwied hervorgegangen.

Der Stadtbezirk 22 Aubing-Lochhausen-Langwied im Portrait
In westlicher Stadtrandlage befindet sich der 22. Stadtbezirk, 1992 aus der Zusammenlegung von Aubing und Lochhausen - Langwied hervorgegangen. Aubing, im Jahr 1010 erstmals als Ubingun (Siedlung des Ubo) urkundlich erwähnt, ist mit rund 3 400 ha flächenmäßig der größte Stadtbezirk in München. Gleichzeitig weist er aber die geringste Bevölkerungsdichte (17 Einwohner*innen je Hektar) auf. Dies ist vor allem auf die ausgedehnten Grünland-, Wald- und landwirtschaftlichen
Flächen im Westen und Norden des Bezirksgebietes zurückzuführen.
Um den Langwieder-/Lußsee wurde ein 120 Hektar großes Naherholungsgebiet erschlossen und im Jahr 2000 der Öffentlichkeit übergeben.
Mit dem Westabschnitt der A 99 wird der Stadtbezirk von einem Teil des Autobahnringes um München durchschnitten, entlastet damit aber den Münchner Westen vom Durchgangsverkehr. Die einst eigenständigen Dörfer Aubing, Lochhausen und Langwied wurden noch während des letzten Krieges, im Jahre 1942, gegen ihren Willen dem Stadtgebiet zugeschlagen. In Langwied, Lochhausen, vor allem aber in Aubing, sind um die alten Dorfkerne die dörflichen Strukturen immer noch gut zu erkennen. Die Siedlungsentwicklung um die drei Dorfbereiche setzte am frühesten in Neu-Aubing ein. In Folge der Ansiedlung der Wagenreparaturwerkstätte der königlich-bayerischen Staatsbahnen in Aubing-Süd (später Reichsbahnausbesserungswerk Neuaubing) sowie der Dornier-Werke sind bereits in den ersten Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts Eisenbahner- und Arbeitersiedlungen entstanden. Günstig für die Siedlungsentwicklung erwies sich auch der Umstand, dass Aubing und Lochhausen durch ihre Lage an der Bahnlinie München-Augsburg mit entsprechenden Haltepunkten schon damals gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erschlossen waren und durch niedrige Grundstückspreise viele Stadtbewohner aus München anzogen.
Anfang der 1960er Jahre entstanden die Großsiedlungen Neuaubing-West und Am Westkreuz, ebenso wie in jüngster Zeit für mehrere Tausend Einwohner*innen auf weiteren ehemaligen Bahn- und Gewerbeflächen. Durch massierten Geschosswohnungsbau erhielt Aubing seine heutige, städtische Prägung. Davon blieben Lochhausen und Langwied durch eine behutsame bauliche Entwicklung mit Einfamilien- und Reihenhausbebauung verschont. Die hier verbliebenen landwirtschaftlichen Betriebe und Erwerbsgärtnereien sind auch heute noch mitbestimmend für das Ortsbild der beiden Bezirksteile. Mit der kompletten Verlagerung von Produktion und Logistik der Paulaner-Brauerei nach Langwied (Aufnahme des Betriebs im Jahr 2015) geht jedoch eine industriell-gewerbliche Prägung einher.
Auf den Freiflächen, die an den Bezirksteil Neuaubing angrenzen, ist eine umfängliche Stadterweiterung auf einer Gesamtfläche von ca. 350 Hektar im Entstehen. Der neue Stadtteil Freiham soll in Teilabschnitten bis 2040 realisiert werden. Dabei werden nördlich der Bodenseestraße auf einer Fläche von 190 ha 9 000 bis 10 000 Wohnungen für ca. 20 000 Menschen, samt der erforderlichen sozialen Infrastruktur entstehen. Der erste Realisierungsabschnitt für 4.400 Wohneinheiten und ein Quartierszentrum wird seit 2016 baulich umgesetzt. Zum Schulstart 2019/20 wurde der „Bildungscampus Freiham“, bis dahin das größte Schulbauprojekt Münchens, eröffnet; der Sportpark Freiham ist seit 2020 komplett und im Betrieb. Im südlichen Planungsbereich des neuen Stadtteils Freiham (Namensgeber ist das angrenzende Gut Freiham) ist auf einer Gesamtfläche von ca. 110 Hektar die Ausweisung von unterschiedlich nutzbaren Gewerbeflächen (für innovative Technologien, Handel und Dienstleistungen, „klassisches Gewerbe“) mit ca. 8.000 Arbeitsplätzen vorgesehen. Namhafte Betriebe aus Gewerbe und Handel haben sich bereits angesiedelt. 2013 wurde mit der Haltestelle Freiham die 150. S-Bahn-Station des Münchner S-Bahn-Netzes ihrer Bestimmung übergeben.
(Quelle: Statistisches Taschenbuch 2024)