Stadtbezirk 12 Schwabing-Freimann
Zwischen dem 11. und dem 4. Bezirk im Westen sowie Englischem Garten und Isar im Osten schiebt sich der 12. Bezirk keilförmig von der Stadtgrenze bis zum Siegestor.

Der Stadtbezirk 12 Schwabing-Freimann
Zwischen dem 11. und dem 4. Stadtbezirk im Westen sowie dem Englischen Garten und der Isar im Osten schiebt sich der 12. Stadtbezirk keilförmig von der Stadtgrenze im Norden bis zum Siegestor (Abschluss der Ludwigstraße) im Süden. Seiner Fläche nach handelt es sich um den drittgrößten Münchner Stadtbezirk. Er ist aus dem Kernbereich der ehemaligen Stadt Schwabing (von „Suuapinga“ – Siedlung eines Schwaben), 1890 eingemeindet, mit der Siedlung Biederstein, der Siedlung Alte Heide, sowie der ehemaligen Gemeinde Freimann (von „Frienmannun“ – bei den freien Männern), 1931 eingemeindet, entstanden. Während die weitere Siedlungstätigkeit zwischen den Bezirksteilen sich zunächst nur auf den Bereich
zwischen Englischem Garten und Ungererstraße und auf Freimann beschränkte, entwickelte sich westlich davon, zwischen der A 9 und Leopold-/Ingolstädter Straße, ein breiter Keil von nahezu ausschließlich gewerblichen und industriellen Nutzungen, der sich vom Mittleren Ring im Süden bis zur Heidemannstraße im Norden erstreckte.
Die in jüngerer Zeit erfolgte Überplanung und Bebauung ausgedienter Industrie- und Gewerbeareale sowie aufgelassener Kasernen und anderer öffentlich genutzter Flächen haben mittlerweile in diesem Teil des Stadtbezirks eine stadtstrukturelle und gestalterische Veränderung eingeleitet. Südlich der Heidemannstraße auf dem 48 ha großen Areal der Bayernkaserne wird bis 2030 ein Wohnquartier mit rund 5 500 Wohnungen und dem Namen „Neufreimann“ entstehen.
Auf dem 23 ha großen Gelände der ehemaligen Funkkaserne an der Domagkstraße wurden bereits 1 700 Wohneinheiten mit sozialer Infrastruktur geschaffen. Mit der Parkstadt Schwabing entstand ein neues Stadtquartier mit einer Mischung von 12 000 Arbeitsplätzen und 1 500 Wohnungen. Im Norden der Parkstadt befindet sich der 84 Meter hohe Skyline-Tower. Die neu gebaute Tramlinie 23 fährt von der Münchner Freiheit über die Tragseilbrücke an der Schenkendorfstraße zu ihrem Ziel Schwabing Nord. Die Highlight Munich Business Towers am Mittleren Ring, 113 und 126 Meter hoch, setzen markante architektonische Akzente am nördlichen Eingangstor zu München. Nördlich des Frankfurter Ringes erstrecken sich noch ausgedehnte Industriebereiche und weitere Gewerbeflächen mit Verwaltungs- und Gewerbebauten (Euro-Industriepark München, Münchner Order Center M.O.C. etc.). Die Stadt München hat hier für ihre kulturhistorischen Sammlungen eines der größten europäischen Museumsdepots errichtet.
Die beiden namensgebenden Stadtteile des 12. Stadtbezirks spielen eine unterschiedliche Rolle für München: Schwabing wurde zum ausgehenden 19. Jahrhundert durch seine Literaten und Künstler bekannt und genoss den Ruf eines Künstlerviertels. Stadtbildprägend sind in Schwabing die noch zahlreichen Beispiele gründerzeitlicher Bürgerhäuser und Stadtvillen, aber auch alte Arbeiterhäuser, etwa entlang der Feilitzschstraße. In starkem Kontrast zu Schwabing stehen
die Funktionen, die der nördliche Stadtteil Freimann, mit ausgedehnten Einfamilienhaus-Siedlungen um den alten Dorfkern, für das Gemeinwesen wahrnimmt. Hier befindet sich das Klärwerk der Stadt; es gilt als Vorzeigeprojekt und zählt zu den modernsten High-Tech-Anlagen der Welt. Der alte auf 75 Meter angewachsene Müllberg ist geschlossen und renaturiert worden. Auf seiner Spitze steht seit 1998 Münchens erste Windradanlage; seit Anfang 2021 speist ein zweites, benachbartes und etwas größeres Windrad Öko-Strom ins Münchner Netz. In unmittelbarer Nähe dazu, auf der Fröttmaninger Heide, befindet sich Münchens Fußballstadion, die Allianz-Arena.
Durch die zahlreichen Verwaltungs- und Bürokomplexe hat sich die Zahl der Arbeitsplätze im tertiären Sektor deutlich erhöht. Dieser ist vor allem in Alt-Schwabing stark vertreten, wo sich neben zahlreichen Einzelhandelsgeschäften eine Reihe von Banken, Versicherungen, Verwaltungen und Verlagen niedergelassen haben.
(Quelle: Statistisches Taschenbuch 2024)