Schul- und Kitabauoffensive geht in die nächste Runde

Die Landeshauptstadt München startet das 4. Schul- und Kitabauprogramm 2022

06. Dezember 2022

Ansicht Bildungscampus mit zentralem Grünraum

Größtes kommunales Bildungsprogramm geht in die nächste Runde

Beitrag des 4. Schul- und Kitabauprogramm zur gesamten Schul- und Kitabauoffensive mit Zahlen, wieviele neue Kita- und Schulplätze durch die Bauprogramme geschaffen werden.
Beitrag des 4. Schul- und Kitabauprogramm zur gesamten Schul- und Kitabauoffensive

Die dynamische Stadtentwicklung macht auch weiterhin eine Ausweitung der Bildungsinfrastruktur nötig, um die Versorgung mit ausreichend Schul- und Kitaplätzen zu gewährleisten. Die Schul- und Kitabauoffensive der Landeshauptstadt München geht daher in die nächste Runde. Dies hat der Stadtrat heute in der Sitzung des Bildungsausschusses gemeinsam mit dem Kinder- und Jugendhilfeausschuss und dem Bauausschuss (einstimmig/mit großer Mehrheit) beschlossen. Mit dem Beschluss zum 4. Schulbauprogramm werden acht weitere Schulbauprojekte umgesetzt und die Schallmauer von 100 Projekten durchbrochen. 

Die Landeshauptstadt München stemmt damit weiterhin das größte kommunale Bildungsbauprogramm in Deutschland. Zusammen mit den bisherigen 95 Schulbauprojekten aus den ersten drei Schulbauprogrammen liegt die Gesamtzahl nun bei 103 Schulbauprojekten seit dem Beginn des 1. Programms 2016. Das Finanzvolumen für die acht neuen Projekte beläuft sich - trotz der aktuellen Haushaltsherausforderungen - auf die Summe von 595 Millionen Euro einschließlich Ersteinrichtungs- und Klimakosten. Beim Kita-Bauprogramm 2022 kommen fünf weitere Projekte zu den 91 Bauprojekten seit 2011 hinzu. Das vom Stadtrat beauftragte Finanzvolumen beträgt hier 73,3 Millionen Euro.

Information

Gesamtvolumen

Das Gesamtvolumen der Programme liegt damit insgesamt bei 7,84 Milliarden Euro für den Schulbau sowie 520 Millionen Euro für den Kitabau.

Geplante Projekte des Schulbauprogramms

Visualisierung eines Schulneubau aus den ersten drei Schulbauprogrammen (Symbolfoto)
Tobias Hase
Visualisierung eines Schulneubau aus den ersten drei Schulbauprogrammen (Symbolfoto)

Insgesamt umfasst das 4. Schulbauprogramm 10 Schulgebäude mit denen Raum für 11 Schulen geschaffen wird. Es entstehen 14 neue Schulzüge – davon 10 an Grundschulen, 3 an Mittelschulen und 1 Gymnasialzug – 34 Klassenräume in Pavillons oder Systembauten sowie Räume für 63 Förderschulklassen und für 13 Gruppen in Häusern für Kinder. Hinzu kommen 7 Mensen und 10 neue Sporthalleneinheiten. Im Einzelnen handelt es sich um folgende acht Projekte:

  • Am neuen Standort Campus Freiham II Nord werden anhand einer dreizügigen Mittelschule, der zweizügigen Außenstelle des Sonderpädagogischen Förderzentrums München-West und einer fünfzügigen Grundschule gestiegene Grund-, Mittel- und Förderschulbedarfe abgedeckt. 
  • Der hohe Bedarf im Bereich der Förderschulen mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung wird über einen neuen Schulstandort „Im Gefilde“ durch die Versetzung einer bestehenden Pavillonanlage und/oder die Errichtung eines ergänzenden Systembaus gemildert.
  • Grund- und Förderschule am Theodor-Heuss-Platz 6 erhalten Ersatzneubauten aufgrund der baulichen Bedarfe sowie der notwendigen Erweiterung um jeweils einen Zug.
  • An der Auenstraße 17 und 19 entsteht der Ersatzneubau der bestehenden Sporthalle und der Kita. Dadurch erhält die Mittelschule an der Wittelsbacherstraße 10 einen neuen Sporttrakt und in einem Gebäude entstehen als Pilotprojekt gemeinsam mit einem Haus für Kinder in den oberen Geschossen auch Wohnungen für städtische Bedienstete.
  • Die Grundschule „An der Schäferwiese“ wird zur Sicherstellung der Versorgung der Grundschulkinder aus dem neuen Wohnbaugebiet am Dreilingsweg um einen Zug erweitert  und erhält eine weitere Sporthalleneinheit. 
  • Der Standort Drygalski-Allee soll nach Auszug des Thomas-Mann-Gymnasiums in die Gmunder Straße abschnittsweise für ein neues staatliches Gymnasiums saniert werden. 
  • Am Standort Hirschbergstraße wird ein langfristiges Ausweichquartier für mehrere Projekte im 9. und 10. Stadtbezirk als Systembau errichtet.
  • Im Vergleich zur Vorschau für das 4. Schulbauprogramm im Bericht von Mai 2022 ist außerdem aus Dringlichkeitsgründen ein neues Projekt aufgenommen worden: Ein Systembau an der Hans-Dietrich-Genscher-Straße zur Entlastung des Bildungscampus Freiham. Er gewährleistet damit die Schulversorgung mit Blick auf die steigenden Bedarfe durch die geplante Unterbringung Geflüchteter in Freiham sowie zur künftigen G9-Ertüchtigung des Gymnasiums Freiham.

Kita-Bauprogramm sorgt für rund 600 neue Betreuungsplätze

Gruppenspielraum des Haus für Kinder Wackersbergerstr. 71  mit Spielteppich, Kindertischen und -stühlen vor großer Fensterfront
Boris Storz
Gruppenspielraum des Haus für Kinder Wackersbergerstr. 71 (Symbolfoto)

Mit dem Kita-Bauprogramm 2022 werden fünf neue Einrichtungen für Kinder mit insgesamt 582 Kinderbetreuungsplätzen – 132 Krippenplätze, 325 Kindergartenplätze und 125 Hortplätze – in insgesamt 29 Gruppen umgesetzt. Im Einzelnen sind dies die Projekte

  • Ersatzneubau Hort Fromundstraße 24,
  • Ersatzneubau Haus für Kinder Farnweg 12,
  • Neubau Haus für Kinder Parrotstraße,
  • Anbau Haus für Kinder Quedlinburger Straße und
  • Neubau Haus für Kinder mit Begegnungszentrum in der Haager Straße.

Klimaschutz bleibt Fokusthema

Visualisierung der Dachbegrünung des Gymnasium Salzenderweg aus der Vogelperspektive
Hascher Jehle Architektur und ver.de Landschaftsarchitekten Stadtplaner
Visualisierung der Dachbegrünung des im Bau befindlichen Gymnasium Salzsenderweg (Symbolfoto)

Die Maßnahmen des 4. Schulbauprogramms werden in Bezug auf den Niedrigstenergiestandard, den Einsatz von erneuerbaren Energieträgern, die Klimarelevanz der Baustoffe und mehr Grün und Biodiversität nach den Vorgaben des Grundsatzbeschlusses II des Referates für Klima- und Umweltschutz geplant. Im Rahmen der Umsetzung der Vorgaben des im März 2021 in Kraft getretenen Gesetzes zur Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur erfolgt zukünftig verstärkt der Ausbau von Ladeinfrastruktur.

Konzept für naturnahe Pausenhofgestaltung entsteht

drei Kinder spielen mit einem Ball auf einem Seilnetz sitzend auf dem frei zugänglicher Pausenhof auf dem Gelände des neuen Bildungscampus Freiham
Referat für Bildung und Sport - Tobias Hase
frei zugänglicher Pausenhof auf dem Gelände des neuen Bildungscampus Freiham

Zusätzlich zu den beschriebenen Maßnahmen im Bereich Klimaschutz wird auch noch eine naturnahe Gestaltung der Pausenhöfe angestrebt. Sie soll sowohl in die Schulbauprogramme aufgenommen als auch für bestehende Pausenhöfe umgesetzt werden. Ziel ist eine zukunftsweisende und kindgerechte Ausgestaltung und Entsiegelung von Schulhöfen, die dadurch in den Pausen Naturerlebnisse und mehr Bewegung ermöglichen. Als erstes Projekt soll der Schulhof der Sankt-Anna-Schulen im Lehel (Grundschule und Gymnasium) untersucht und umgestaltet werden. Diese naturnahen Pausenhöfe sollen dann in Abstimmung mit der jeweiligen Schulfamilie auch öffentlich zugänglich gemacht und von den jungen Menschen im jeweiligen Stadtviertel genutzt werden können.

Zitat von Bürgermeisterin Verena Dietl

Verena Dietl, Bürgermeisterin
Verena Dietl, Bürgermeisterin

„Die Schul- und Kitabauoffensive der Landeshauptstadt ist eine Erfolgsgeschichte, bei der wir nun trotz aller aktueller Herausforderungen für die kommunalen Haushalte das nächste Kapitel aufschlagen. Mit der beeindruckenden Anzahl von nun schon über 100 Schulbauprojekten setzen wir in München das deutschlandweit größte kommunale Bildungsbauprogramm um."

Zitat von Stadtschulrat Florian Kraus

Florian Kraus, Stadtschulrat
Florian Kraus, Stadtschulrat

„Das Fundament der Bildungsgerechtigkeit in der wachsenden Metropole München ist der Schul- und Kitabau. Die erneut umfangreichen Mittel des 4. Schulbauprogramms sind eine Investition in die Zukunft der Kinder und Jugendlichen. Gleichzeitig setzen wir wichtige Akzente für die Themen, die in der Zukunft von größter Relevanz sein werden, etwa immer höhere Standards im Klimaschutz oder das Neudenken unserer Schulflächen durch naturnahe Pausenhofgestaltung und die Öffnung von Schulhöfen für die Stadtviertel.“

Zitat von Baureferentin Dr.-Ing. Jeanne-Marie Ehbauer

Baureferentin Dr.-Ing. Jeanne-Marie Ehbauer
Baureferentin Dr.-Ing. Jeanne-Marie Ehbauer

„München darf zurecht stolz sein auf diese Meilensteine. Das Baureferat verwirklicht im Zuge des vierten Schulbauprogramms nun das 100. Schulbauprojekt. Hinzu kommen fast nochmal so viele KITA-Projekte – und zwar immer in innovativer, hochwertiger und nachhaltiger Bauweise. Wir realisieren Holzbau nun auch mehrgeschossig im Lernhauskonzept, bei Ersatzneubauten greifen Baustoff-Recyclingkonzepte. Außerdem setzen wir standardmäßig auf Photovoltaik, auf konsequente Begrünung und selbstverständlich auch auf energiesparende LED-Beleuchtung.“