Kampagnen und Broschüren der Fachstelle für Demokratie
Infomaterialien, Broschüren und Kampagnen der Fachstelle für Demokratie zu verschiedenen Themen
Kampagnen gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Menschenfeindlichkeit
Die Fachstelle für Demokratie setzt mit verschiedenen Kampagnen („Laut gegen Brauntöne“, „München zeigt Gesicht“) im symbolisch-politischen Feld an. Ziel dieser Kampagnen ist es, die Debatte um Ausgrenzung, Abwertung und Ausschluss sowie über demokratische Werte auf neue und innovative Weise in die Stadtgesellschaft zu tragen. Dadurch sollen die Bürgerinnen und Bürger ermutigt werden, sich auch in ihren eigenen Lebenszusammenhängen zu positionieren.
Kampagnen und Broschüren
Handreichung für Städtische Lehrkräfte zur Demokratiebildung der Münchner Schüler*innen
Aufgrund der aktuellen gesellschaftspolitischen Entwicklungen stellen das Referat für Bildung und Sport und die Fachstelle für Demokratie die „Handreichung zur Demokratiebildung“ aus dem Jahr 2019 den Münchner Schulen erneut zur Verfügung. Auch mit Blick auf den bevorstehenden 27. Januar, den Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, soll damit die Bedeutung der Demokratiebildung nochmals unterstrichen werden.
Demokratiebildung ist ein wichtiger Bestandteil des ganzheitlichen Bildungsansatzes, der an den städtischen Schulen verfolgt wird. Zu diesem gehört neben der Vermittlung von Wissen auch die Persönlichkeitsbildung. Die aktuellen gesellschaftspolitischen Entwicklungen sowie die zunehmende Verbreitung von Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und demokratiegefährdenden Inhalten verdeutlichen, wie wichtig die Vermittlung demokratischer Werte in der schulischen Bildung ist. Lehrkräfte stehen dabei in einem Spannungsfeld zwischen der im Bayerischen Erziehungs- und Unterrichtsgesetz (BayEUG) verankerten parteipolitischen Neutralitätspflicht einerseits und andererseits den in der Bayerischen Verfassung festgelegten Bildungszielen, beispielsweise der Achtung vor der Würde des Menschen, sowie der Notwendigkeit, sich angesichts aktueller gesellschaftspolitischer Debatten klar im Geiste der Demokratie zu positionieren.
Die neu aufgelegte „Handreichung zur Demokratiebildung“ soll daher die Pädagog*innen in ihrem Erziehungsauftrag unterstützen. In der Handreichung werden praktische Fälle aus dem Schulalltag geschildert, etwa wenn eine Lehrkraft von Schüler*innen gefragt wird, welche Partei sie wählt. Oder wie eine Lehrkraft darauf reagieren kann, wenn ein Vertreter einer Partei den Nationalsozialismus als „eine Randnotiz“ der Geschichte bezeichnet. Diese Sachverhalte werden rechtlich eingeordnet und wirkungsvolle (pädagogische) Handlungsmöglichkeiten werden erläutert. Nach der erstmaligen Veröffentlichung im Jahr 2019 wurden in Rückmeldungen von Lehrkräften insbesondere diese Beispiele als hilfreich für den Schulalltag bewertet. Städtische Lehrkräfte, auch darauf wird in der Handreichung verwiesen, können bei Bedarf auch Rechtsschutzhilfe von der Landeshauptstadt München erhalten – etwa wenn eine Lehrkraft wegen eines angeblichen „Verstoßes gegen die Neutralitätspflicht“ auf Online-Plattformen oder in Social Media namentlich genannt und/oder beleidigt wird und es damit zu einer Persönlichkeitsrechtsverletzung im Internet kommt.
Das Programm zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus versteht sich ausdrücklich als Forum zur Stärkung der vielfältigen und solidarischen Stadtgesellschaft, zur Vernetzung demokratischer Einzelpersonen und Initiativen, zum Empowerment von unmittelbar Betroffenen und zur Entwicklung von gemeinsamen Strategien und Visionen für ein selbstverständlich buntes, plurales, gleichberechtigtes und noch demokratischeres München.
Ein Gemeinsames Projekt Münchner Profivereine und der Stadt München im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus 2022.
> Video "Bewegt gegen Rassismus – Haltung zeigen"
Pressemitteilung vom 16. März 2022
Unter dem Motto „Bewegt gegen Rassismus – Haltung zeigen“ veröffentlichen heute Münchner Profivereine gemeinsam mit der Stadt München ein Video für die diesjährigen Internationalen Wochen gegen Rassismus. Spieler*innen der Vereine EHC Red Bull München, FC Bayern München (Basketball, Frauenfußball, Männerfußball) TSV 1860 München und Türkgücü München zeigen so gemeinsam mit Oberbürgermeister Dieter Reiter klare Kante gegen Rassismus.
Oberbürgermeister Dieter Reiter: „Ich freue mich, dass sich Münchner Profivereine zusammengeschlossen haben, um Haltung gegen Rassismus zu zeigen. Auch im Sport sind rassistische Diskriminierungen, Beleidigungen und Ausgrenzungen Realität. Daher ist es notwendig, dass die Vereine hier ein Zeichen setzen. In den jeweiligen Vereinsfarben getrennt, aber vereint und Schulter an Schulter im Kampf gegen Rassismus!“
Herbert Hainer, Präsident des FC Bayern München: „Im Sport gehört Rivalität zwar zum Spiel, oft ist man in den Farben getrennt. Aber bei zentralen gesellschaftlichen Werten setzen wir zusammen Zeichen. Denn der Sport verbindet Menschen, egal welcher Herkunft oder Hautfarbe – über das Spielfeld hinaus. Mit seiner Initiative „Rot gegen Rassismus“ engagiert sich der FC Bayern kontinuierlich für Toleranz und Vielfalt. Nun setzen wir gemeinsam mit allen Münchner Profimannschaften und unserem Oberbürgermeister Dieter Reiter ein weiteres klares Zeichen: Rassismus hat keinen Spielraum – weder im Sport noch in der Gesellschaft.“
Christian Winkler, Geschäftsführer Red Bull München und Managing Director Sports Red Bull Eishockey: „Unser Sport ist vielfältig, unser Sport baut auf Toleranz, unser Sport verbindet. Diskriminierung, Intoleranz und Rassismus jedweder Art haben bei uns nichts zu suchen. Das gilt selbstverständlich auch für alle anderen Bereiche unseres Zusammenlebens. Wir Münchner Profi-Sportclubs zeigen allen, die sich gegen diese unzweifelhaften Werte richten, die rote Karte.“
Marc-Nicolai Pfeifer, Kaufmännischer Geschäftsführer des TSV 1860 München: „Für uns alle sind Fußball und Sechzig ein elementarer Bestandteil unseres Lebens. Sie stehen auch für Gemeinschaft. Darüber hinaus stehen wir Löwen für Werte wie Respekt, Integration, Offenheit und Zusammenhalt. Folglich haben Rassismus und jede Art von Beleidigungen bei uns keinen Platz. Wir wollen bewegt gegen Rassismus Haltung zeigen und uns auch im Alltag dafür stark machen!“
Max Kothny, Geschäftsführer Türkgücü München: „Wir Profi-Vereine der Stadt München reichen uns die Hand und wollen so gemeinsam eine klare Botschaft nach draußen senden. München steht für Offenheit und Toleranz! Rassismus und Diskriminierung haben hier, aber auch über die Grenzen der bayerischen Landeshauptstadt hinaus keinen Platz in unserer Gesellschaft.“
In München beteiligen sich in diesem Jahr über 100 Organisationen, Vereine und Behörden mit insgesamt 130 Veranstaltungen an dem Programm der Internationalen Wochen gegen Rassismus in München, das von der Fachstelle für Demokratie koordiniert wird.
Das Programm der Internationalen Wochen gegen Rassismus in München Veranstaltungen findet sich hier: https://stadt.muenchen.de/infos/internationalewochengegenrassismus.html
Eine Aktion der Fachstelle für Demokratie zeigt die Vielfalt der Lebensentwürfe und -wege von Sint*izze und Rom*nja in München und bezieht damit auch Stellung gegen Antiziganismus.
"Ich bin Münchner*in - Ich bin Sint*iza / Rom*ni" – unter diesem Motto steht die aktuelle Postkarten-Aktion der Fachstelle für Demokratie der Landeshauptstadt München. „Ziel der Aktion ist es, die Vielfalt der Lebensentwürfe und -wege von Sint*izze und Rom*nja in München und deren tiefe Verwurzelung in der Münchner Stadtgesellschaft darzustellen“, erklärt Miriam Heigl, Leiterin der städtischen Fachstelle für Demokratie.
Für die Aktion wurden insgesamt acht Sint*izze und Rom*nja in München porträtiert. „Allein schon die Vielfalt der Teilnehmer:innen zeigt, wie abwegig viele Klischees und Vorurteile gegenüber Sint*izze und Rom*nja sind. So vielfältig die gesamte Münchner Stadtgesellschaft ist, so vielfältig sind auch die individuellen Lebensgeschichten der Beteiligten“, so Miriam Heigl.
Eine Aktion der Fachstelle für Demokratie zeigt die Vielfalt muslimischen Lebens in München und bezieht damit auch Stellung gegen antimuslimischen Rassismus
„Ich bin Münchner – Ich bin Muslim“ / „Ich bin Münchnerin – Ich bin Muslima“ – unter diesem Motto steht die aktuelle Postkarten-Aktion der Fachstelle für Demokratie der Landeshauptstadt München. „Ziel der Aktion ist es, die Vielfalt muslimischen Lebens in München und dessen tiefe Verwurzelung in der Münchner Stadtgesellschaft darzustellen“, erklärt Miriam Heigl, Leiterin der städtischen Fachstelle für Demokratie.
Für die Aktion wurden insgesamt acht muslimische Münchnerinnen und Münchner porträtiert. „Allein schon die Vielfalt der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigt, wie abwegig viele Klischees und Vorurteile gegenüber Muslimen sind. So vielfältig die gesamte Münchner Stadtgesellschaft ist, so vielfältig sind auch die individuellen Lebensgeschichten der Beteiligten“, so Miriam Heigl.
Eine Handreichung zur Unterstützung von Vereinen, die sich vor rassistischen und antisemitischen Haltungen, Handlungen und Mitgliedern schützen wollen.
Die extreme Rechte versucht seit geraumer Zeit, Rassismus, Antisemitismus und andere menschenfeindliche Einstellungen in Vereinen zu verankern und so gesellschaftlich zu normalisieren. Dies zeigt nicht zuletzt die Studie „Bedrängte Zivilgesellschaft von rechts“ der Otto Brenner Stiftung von 2020. Auch im Strategiepapier der AfD von 2019 wird zu einem sogenannten „Marsch durch die Organisationen“, wozu auch die aktive Beteiligung an zivilgesellschaftlichen Strukturen gehört, aufgerufen.
Daher hat die Fachstelle für Demokratie der Landeshauptstadt München einen vereinsrechtlichen Leitfaden entwickelt. Diese Broschüre ist eine Serviceleistung der Landeshauptstadt München für alle Vereine, die sich selbst vor rechtsextremen, rassistischen, antisemitischen und anderen gruppenbezogenen menschenfeindlichen Haltungen und Handlungen schützen und sich – auch über ihr jeweiliges Kerngebiet hinaus – gegen Rechtsextremismus und Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit engagieren wollen. Die Handreichung zeigt – in einer auch für Laien verständlichen Sprache –, wie hierbei rechtssicher vorgegangen werden kann.