Projekt: Zukunft lernen! BNE in der Münchner Volkshochschule
Das Leitprojekt zielt darauf ab, Bildung für nachhaltige Entwicklung "nebenbei" in die Kurse der Münchner Volkshochschule zu integrieren.
Kurzer Steckbrief des Projekts
Projektteam: agado – Gesellschaft für nachhaltige Entwicklung
Projektzeitraum: November 2024 bis November 2026
Ziel: Am Beispiel der Münchner Volkshochschule soll exemplarisch aufgezeigt werden, wie mit Hilfe der Aktivierung von Multiplikator*innen (hier Dozierende) außerhalb klassischer Nachhaltigkeitsbereiche eine strukturelle Verankerung von BNE in die Bildungsangebote von Einrichtungen der Erwachsenenbildung gelingen kann.
Was macht ihr:
Das Leitprojekt zielt darauf ab, BNE „nebenbei“ in MVHS-Kurse zu integrieren. Durch Fortbildungen erlangen die MVHS-Dozierenden schrittweise BNE-Kompetenzen, die sie in ihren Kursen anwenden können. Dadurch werden Kursteilnehmende befähigt, sich bewusst für nachhaltige Verhaltensweisen zu entscheiden. Die Ergebnisse des Projekts sollen auch auf andere Einrichtungen übertragen werden können. Mit diesem Leitprojekt wird die Ausrichtung des Kursprogramms und die Schulung der Dozierenden in Richtung BNE strategisch vorangetrieben und mitgestaltet.
Kontakt: Webseite: https://agado.org/, E-Mail: info@agado.org
Fragen und Antworten: Zukunft lernen! BNE in der MVHS
1. Wie kam es zum Bildungsangebot?
Es handelt sich um ein Leitprojekt, das im Rahmen der Umsetzung der BNE VISION 2030 initiiert worden ist. Das Projekt wurde ausgeschrieben und agado hat den Zuschlag erhalten.
2. Wo liegen Herausforderungen bei der Umsetzung des Projekts?
Eine Herausforderung ist es, zu vermitteln, dass BNE mehr ist als das Lehren reiner „Nachhaltigkeitsthemen“, sondern dass das Erlangen von Gestaltungskompetenz zentral ist. Gerade bei den Teilkompetenzen der Gestaltungskompetenz haben Dozierende viele Anknüpfungspunkte in ihren eigenen Kursen, die sie nutzen können, um BNE in ihren Kursen schrittweise zu verankern.
3. Was versteht Ihr unter Nachhaltigkeit und BNE?
Bei Nachhaltigkeit geht es darum wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, soziale Ausgewogenheit und ökologische Verträglichkeit in den Einklang zu bringen. Bei einer nachhaltigen Entwicklung müssen immer heutige und zukünftige Generationen sowie alle Menschen weltweit in den Blick genommen werden (vergleich: Website des Bundesumweltministeriums).
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) befähigt und motiviert Menschen, so zu denken und zu handeln, dass die Welt jetzt und in Zukunft lebenswert bleibt.
Sie vermittelt, wie das eigene Handeln die Welt beeinflusst, welche Rahmenbedingungen zugrunde liegen und wie man verantwortungsvolle, nachhaltige Entscheidungen treffen kann. Menschen lernen, ihre Sichtweise und Gefühle zu reflektieren, um aktiv an einer lebenswerten Zukunft mitzuwirken.
Das Projekt „Zukunft lernen!“ versucht zudem, (mit Blick auf psychologische Erkenntnisse) auch praktische Hilfen zu bieten und Handlungshemmnisse abzubauen.
4. Mit welchen Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) beschäftigt ihr euch insbesondere?
Da die Dozierenden aus ganz unterschiedlichen Bereichen kommen, wie zum Beispiel Sprachen, Gesundheit, Kochen, IT, Kunst und Bewegung, finden sich Anknüpfungspunkte in fast allen SDGs.
5. München im Jahr 2030: was ist eure Vision für eine nachhaltige und zukunftsfähige Stadt?
Alle (Erwachsenen-)Bildungseinrichtungen setzen Nachhaltigkeit und BNE nach dem Whole Institution Approach um. Das heißt, Nachhaltigkeit und BNE sind…
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…leitend im Bereich der (Weiter-)Bildungsmöglichkeiten (zum Beispiel Ganzheitliche Methoden [Herz, Kopf, Hand], Diskriminierungs-/Rassismus-sensible Methoden, Nachhaltigkeitsthemen…)
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…Basis für die Zusammenarbeit mit Partner*innen (zum Beispiel Vergabe von Aufträgen an Anbieter*innen, die ihre Arbeit an Nachhaltigkeitskriterien ausrichten, Süd-Nord-(Bildungs-) Partnerschaften …)
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…leitend im Bereich Organisation und Management (zum Beispiel partizipative, ressourcenorientierte und wertschätzende Unternehmenskultur, Interdisziplinarität…)
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…Teil der Mitarbeitendenführung (zum Beispiel Partizipation in Entscheidungsprozessen, Familienfreundlichkeit…)
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…Teil der Bewirtschaftung (zum Beispiel Beschaffung nachhaltiger Materialien, ökologische Bauweise und Sanierung…).
(Vergleich: Fachstelle Bildung für nachhaltige Entwicklung in Kommunen).