Aufarbeitung der Heimerziehung

Zur Aufarbeitung der Heimerziehung, Pflege und Adoption von Kindern und Jugendlichen ab 1945 hat die LHM eine unabhängige Expert*innenkommission einberufen.

Anlaufstellen für Betroffene

  • Betroffene, die Ansprüche auf Soforthilfe und Anerkennungsleistungen stellen möchten oder den Kontakt zum Betroffenenbeirat suchen, können sich an folgende Stelle wenden:
    Anlaufstelle für Betroffene
    E-Mail: anlaufstelle@kinderschutz.de
    Telefon: 089 231716-9170
    www.kinderschutz.de/anlaufstelle
  • Betroffene, die den Kontakt zur Kommission suchen, können sich an folgende Stelle wenden:
    E-Mail: kommission@muenchen.de
    Telefon: 089 233 47181

Was ist die Kommission? Was macht sie?

Die vom Stadtrat berufene, unabhängige Expert*innenkommission hat sich zum Ziel gesetzt, die Geschehnisse in den Heimen, Pflege- und Adoptivfamilien, in denen Kinder durch die Landeshauptstadt untergebracht waren, lückenlos aufzuklären. Zudem untersucht die Kommission auch die Erfahrungen nach der Unterbringung: viele Geschädigte hatten bereits frühzeitig auf traumatisierende Erfahrungen hingewiesen, wurden aber nicht ernst genommen oder sogar diffamiert und abgelehnt. Auch nach 2010 machten viele Geschädigte diese Erfahrung. Die Kommission wird dazu beitragen, dass erfahrenes seelisches und körperliches Leid anerkannt wird und somit den Betroffenen, wenn auch erst sehr spät, Gerechtigkeit widerfährt. Die Kommission wird eine Ausschreibung zur wissenschaftlichen Aufarbeitung herausgeben und diese federführend begleiten. Ebenso sind Betroffene als Zeug*innen und Geschädigte vergangener Gewaltformen eingeladen, an der wissenschaftlichen Aufarbeitung mitzuwirken.

Die Landeshauptstadt München stellt sich ihrer Verantwortung für die Missstände in ihren Institutionen und in den von ihr beauftragten Einrichtungen und möchte eine entsprechende Anerkennungskultur schaffen. Den Betroffenen soll vor Politik, Institutionen und der

Stadtgesellschaft das ihnen zustehende Gehör verschafft und ihr Leid anerkannt werden. Im Zeitraum von 1945 bis in die Gegenwart arbeitet die Expert*innenkommission alle Fälle von Missbrauch unabhängig vom Zeitpunkt des Geschehens auf, die im Aufarbeitungsprozess zu Tage kommen.

Wer ist Mitglied in der Kommission?

Die unabhängige Expert*innenkommission setzt sich aus 14 Mitgliedern aus unterschiedlichen Bereichen zusammen, von denen fünf aufgrund ihrer Nähe zu Institutionen oder Organisationen nur beratende Funktion haben und nicht stimmberechtigt sind. Diese Mitglieder haben die Aufgabe, die Aufarbeitung transparent, kritisch und mit dem Fokus auf den Belangen der Betroffenen zu steuern.

 

Stimmberechtigte Mitglieder

Zusätzlich nach Entsendung durch den Betroffenenbeirat:
Zwei Mitglieder aus dem Bereich der Betroffenen

Ignaz Raab

Ignaz Raab
Ignaz Raab

Vorsitzender der Kommission
Leiter des Kommissariats für Sexualdelikte im Ruhestand

Dr. Petra Schmid-Urban

Dr. Petra Schmid-Urban
Dr. Petra Schmid-Urban

Stellvertretende Vorsitzende der Kommission seit 01.11.2024
Diplom-Soziologin
Stellvertretende Sozialreferentin im Ruhestand

Carola Baumgartner (bis 31.10.2024)

Carola Baumgartner
Carola Baumgartner

Stellvertretende Vorsitzende der Kommission
Ehem. stv. Außenstellenleiterin WEISSER RING Ebersberg und EHS Beraterin Bayern Süd

Prof. Dr. Heiner Keupp (bis 31.12.2022)

Prof. Dr. Heiner Keupp
Prof. Dr. Heiner Keupp

Em. Professor für Sozialpsychologie der LMU und Mitglied der Aufarbeitungskommission des Bundes

Jörg Jaegers

Jörg Jaegers
Jörg Jaegers

Traumatherapeut

Christine Strobl

Bürgermeisterin a.D.

Dr. Christine Rädlinger

Dr. Christine Rädlinger
Dr. Christine Rädlinger

Historikerin

Dr. Martin Pusch

Martin Pusch

Rechtsanwalt

Beratende Mitglieder

Zusätzlich nach Beauftragung der wissenschaftlichen Aufarbeitung:
Zwei Personen des wissenschaftlichen Instituts, das die Aufarbeitung durchführt

Esther Maffei

Esther Maffei
Esther Maffei

Leiterin Stadtjugendamt

Gundula Brunner

Gundula Brunner
Gundula Brunner

Geschäftsführende Vorständin IMMA e.V.

Cornelia Abeltshauser

Cornelia Abeltshauser
Cornelia Abeltshauser

Stadtjugendamt
Geschäftsführung der Expert*innenkommission

Welche Aufgabe hat der Betroffenenbeirat?

Die Expert*innenkommission lädt Betroffene ein, sich bei der Aufarbeitung der Heimerziehung, Pflege und Adoption von Kindern und Jugendlichen mit ihrem Wissen und ihren Erfahrungen zu beteiligen. Der Betroffenenbeirat ist in unmittelbarer Zusammenarbeit mit der Expert*innenkommission ein wichtiger Impulsgeber für den Aufarbeitungsprozess. Aufgabengegenstand ist dabei die Behandlung aller Formen von Gewalt, wie z.B. sexualisierte, psychische, körperliche und behördliche Gewalt im Verantwortungsbereich und in der Kooperation mit der LHM bei der Unterbringung von Kindern.

Die Bewerbung für den Betroffenenbeirat steht Personen offen, die selbst im Sinne der aufgezählten Gewaltformen Betroffene sind sowie Personen, die die Anliegen der Geschädigten in deren Sinne vertreten und dies plausibel begründen können. Das Mindestalter für die Mitgliedschaft im Betroffenenbeirat liegt bei 18 Jahren.

Der Betroffenenbeirat setzt sich ebenso wie die Expert*innenkommission aus bis zu 14 Personen zusammen.

Mitglieder des Betroffenenbeirates

Benno Oberleitner

Benno Oberleitner
Benno Oberleitner

Vorsitzender des Betroffenenbeirat
Rentner/Kleinunternehmer

Pia Schiller

Stellvertretende Vorsitzende des Betroffenenbeirates

Klaus Hirschvogel (bis 30.09.2024)

Klaus Hirschvogel
Klaus Hirschvogel

Stellvertretender Vorsitzender des Betroffenenbeirates

Taki Geca

Taki Geca
Taki Geca

Schriftführung und Öffentlichkeitsarbeit

Christine Trenker

Christine Trenker
Christine Trenker

Beiratsmitglied

Rainer Graziani

Rainer Graziani
Rainer Graziani

Beiratsmitglied

Hans Dull

Hans Dull
Hans Dull

Beiratsmitglied

Daniela Habrich

Daniela Habrich
Daniela Habrich

Beiratsmitglied

Erarbeitung der Anerkennungsleistung

Bei der Erarbeitung der Anerkennungsleistung wird die Expert*innenkommission im Benehmen mit dem Betroffenenbeirat von den folgenden fünf Expert*innen punktuell auf den jeweiligen Fachgebieten unterstützt.

Dr. Brigitte Bosse

Brigitte Bosse
Dr. Brigite Bosse

Ärztin, Fachärztin für Anästhesiologie, psychotraumatologisch tätige Psychotherapeutin, Leiterin des Trauma Institut Mainz, Dozentin und Supervisorin

Lothar Jaeger

Lothar Jaeger
Lothar Jaeger

Vorsitzender Richter am OLG Köln a.D.
Mitglied der Schriftleitung der Zeitschrift Versicherungsrecht
Buchautor bei Jaeger/Luckey, Schmerzensgeld, 12. Aufl. 2024
Autor des Buches: Sexueller Missbrauch und Gewalt - Wege zu hohen Anerkennungsleistungen und Entschädigungen

Jana Jürgen

Jana Jürgen
Jana Jürgen

LL.M. - Strafverteidigerin und Rechtsanwältin im Bereich Opferschutz

Prof. Dr. med. Randolph Penning

Rechtsmedizin

Dr. Nicole Szesny-Mahlau

Nicole Szesny-Mahlau
Dr. Nicole Szesny-Mahlau

Psychologische Psychotherapeutin
trauma.help - deutsches Traumakompetenznetz e.V.

Bisherige Ausarbeitungen der Expert*innenkommission

Die Expert*innenkommission erarbeitet seit ihrer Konstitution Empfehlungen, die über das Sozialreferat in Form von Beschlussvorlagen in den Stadtrat gegeben werden, welcher als letzte Instanz entscheidet.

Alle Beschlussvorlagen sind öffentlich im Ratsinformationssystem (RIS) einsehbar, für eine übersichtliche Darstellung können an dieser Stelle die einzelnen Beschlussvorlagen (chronologisch sortiert) aufgerufen werden.

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